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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47
Seite - 66 -
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Seite - 66 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47

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Trauttmannsdorff, Adam 66 Trauttmannsdorff, mannsdorff und Bruder des berühmten Staatsmannes Mar i in i l ian. Dem Geiste der damaligen Zeit gemäß dem Waffendienste sich widmend, trat er in das Heer seines Kaisers und schwang sich unter Rudolpb I I . ! zur Würde eines Obersten, Hofkriegsrathrs, Kämmerers und „Leibquardi" empor. In jenen schweren Tagen, in welchen der Moslem das Herz (5'uropas und mit diesem den gangen Kontinent bedrohte, focht Adam un» unterbrochen: INOi in Siebenbürgen, dann in den Schlachten bei Stubllpeißenburg und Kanizöa, K',02 bei der Belagerung von Gran, 1s,0l> bei Oedenburg, an der Kulpa. bei Fülek. bei Raab und Erlau mit so großer Tapfer- keit, daß er von Kaiser Rudolpb I I . in Person wegen „seines ritterlichen standhaftigen Gemiw aus selbst eigner Bewegnuß und gna« oigster Affection" mit großer Feierlichkeit zum Ritter geschlagen wurde. Auck unter Kaiser Mat td ias bekleidete er die obengenannten Würden. Kaiser Ferdinand II.7 der schon als Erzherzog seine volle Huld ibm zuge- wandt batte, machte ibn zum Hauptmann der Hatschiere und zum Obersten der an der Grenze Kroatiens und des Meeres aufgestellten Trup- pen. Und dort in den Kämpfen gegen die Uskoken und im Friaul wider das immer perfide Venedig, welches sich, um Veute zu rrdaschen, wo es sie finden mochte, und Land ,zu rauben, wo solches sich ihm darbot, mit Absicht in die Veltliner Händel und in die mantuanische Erbfolge mischte, weil es um jeden Preis des Madrider Hofes gebieterisches Uebergewicht in Italien brechen und die Ver» einigung beider Linien des Kaisergeschlechtes Habsburg hindern wollte, that Adam Trauttmannsdorf f das M ensch endenk« bare. Da ereilte ihn am 17. Juni 1617 bei Rubia aus einer Feldschlange der tödtliche Schuß. Aber nock in seinen letzten Augen« blicken vergaß er alles Andere um die Erdal- tuna des seiner Obhut anvertrauten Gürz wider den übermächtigen Feind und traf die entsprechenden Anstalten. Rühmend gedenkt dieser Selbstaufopferung des Helden das Diplom, welches dessen Brüder Johann David und Mar imi l ian in den Reichs« grasen stand erhebt. Man erzahlt sich von dem Grafen, daß er in offenem Kampfe mit einem vornehmen Türken Sieger über den< selben geblieben sei. Als er zur Krönung des Kaisers Matth ias nach Frankfurt gegangen, wurde ihm am Krönungstage mitten im Menschengewühl sein Hut, der mit einem dia» lnantenen Kleinod im Werthe von mehreren tausend Gulden geschmückt war. plötzlich aus der Hand gerissen und blieb verschwunden. Adams Bildniß bat anf einem Folioblatte Aeg. Sadeler im Jahre 1617 gestochen. Außerdem befindet es sich in Lebensgröße ge- malt auf dem von dem Vater des Helden erkauften Schlosse in Gleichenberg. Wenn die „Steiermärl'ifche Zeitschrift", neue Folge, VI . Jahrg.. 2. Heft, S. 8l) in der kurzen Lebensskizze Adams anläßlich dessen Todes« wunde schreibt: „aber nicht sein Leben, nickt Gatt in und Kinder u. s. w., die Erbat-, tung des anvertrauten Oörz war seine letzte Sorge", so ist dies bezüglich der „Gattin" und „Kinder" unrichtig, denn er war unver- mält. s/H.^6i)s«/i/eV/e^. .^nn3,I>.'3 I'eräi- nana. Bd. VI I , S. 104!». — Porträt. Unter« sckrift: „Adam Gran von Trautmannsdorff". Odne Angabe des Zeichners und Steckers (Snsang 6c.?) kl. Fol,^ — 3. Adam Karl. (qeb 23. Jänner K538. gest. 1687). ein Sohn des vom älteren (David'schen Aste) stam- menden Grafen Adam Mar im i l i an aus dessen dritter (v!'e mit Regina K a tbarin a Gräfin Windischgräk, widmete sick dein Waffendienste und fockr in Ungarn im Kriege gegen die Türken, in welchem er auch K587 den ebrenv ollen Soldatelltod fand. — 4. Adam Matth ias (geb. u;i7, gest. 2. November 1<)84). ältester Sobn des Ritters vom goldenen Vließe Grafen M ar imi l ian vom älteren (David'schen) Aste der steiri» schen Linie und S 0phiens Gräfin Pn l ffv, erdielt von Kaiser Ferdinand I I I . das oberste Marschallamt in Vödmen, aber nickt erblich. Es ging nach dein Tode seines Sodnes Äudolpb Wi lhelm auf Her« mann Jacob Grafen O'zernin zu (5hu« denil; über. Graf Adam Mat tb ias war auch wirklicher kaiserlicher geheimer Natb. königlicher Stattbalter von Böhmen, oberster Relchsmarschall und Ritter des goldenen Vließes. Von seiner ersten Gemalin Eva Iuhanna Gräfin 3lernLerss hatte er vierzehn Kinder, nur,zwei von seiner zweiten Gattin Isnl'ella Mariu I)c>p^ 'l von l.'ol'llc'wltz, welcke sich nach ihres Mannes Tode mit Georg Adam Grafen Gaschin wiedervermälte. Seine sämmtlichen Kinder sind aus der Stammtafel ersichtlich. Von seinen Söhnen ist Graf Nudolph Wilhelm der Stamm« vater des heute blühenden Fürstengeschlechtes Trauttmannsdorff . — :». Albrecht, der in der zweiten Hälfte des dreizehnten und zu
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Traubenfeld-Trzeschtik
Band
47
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1883
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
309
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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