Seite - 79 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47
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Trauitmünnsdorff, Maximilian 7<j Trauttmannsdorff,
dann zo,,^ er sicl), obne dieselbe ^u oer' !
leugnen, vom Hofe zur5ick, kehrte jedoch, wenn ^
ihn der Monarch rief, ohne früherer .«ran- !
kungcn zu gedenken, wieder dahin zurück. ^
seine ganze Thattraft den Geschäften, seine ^
unwandelbare Treue seinein Baiser widinend.
Aur seinen vielen Reisen in jüngeren Iadren
bacte er Menschen und Länder und die ver« i
schiedensten staatlichen und religiösen Ver« ^
bältnisse in einer äußerlich sedr bewegten!
Zeit kennen gelernt und dadurch jene Dul»^
düng und Mäßigung in Behandlung der >
wichtigsten Geschäfte gewonnen, welche eben j
sein Eingreifen in die Staatsgeschäfte so !
segensreich machte. Durch sein tolerantes Ver« >
halten den Protestanten gegenüber war es ^
ibm vornehmlich gelungen, das westphälische !
Friedenöwert so »nächtig zu fördern und^
tro!> aller Hindernisse, die sich dessen Zustande« !
kommen entgegenstellten, zu glücklicheni Ende^
zu bringen. In der W a l l e n st e i n'schen
Angelegenheit hatte man leider seinen rich«
tigen Blick nicht berücksichtigt. (5'in Jugend«
freund des Friedländers, kannte er dessen ehr«
geizigen, vor nichts zurückschreckenden Sinn.
<Ir selbst warnte, wenngleich vergeblich, den
Jugendfreund. Aber er sprach sich dann auch
offen aus gegen die Nebergabe des Feldherrn»
stabes an Wallenstein, als Gustav
Adolph siegreich in Teutschland vordrang
und man Wal len stein zmn zweiten Male
den ^berbefedl an>rug. (^r batte Nichtiges
gealmt. Leider wurde seine 2timme nicht ge>
l<'ri. Der Brief des .Naiserö an den Grafen
über den Abschluß des westpbälischen Friedens
<1äo. Preßburg 10. Mai j<»4«) wiegt nicht
weniger als das Fürstcndiplom, welches
anderthalb Jahrhunderte später in das Ge«
schlecht der Trauttmannsd orff kam.
Mar im i l i an war ein Staatsmann seltener
Art. treu seinem Wablspruche: 8inr reinpo
i-aUa, in usu. ^orcrna, in «isLicloi'io. Ini
Hinblick auf seine eigentliche Heimat, die
Steierniark, bemerken wir zur Vervoliständi»
<<ung dieser Ikizze, daß er am 20. August
16A7 zum Tchloßhauptlnann . seiner Vater«
ftadt Orah ernannt wurde, und daß das
Schloß Gleichenoerg 1624 von ihm seine
gegenwärtige Gestalt erbielt. Auch ward ihm
vom Kaiser das Vorrecht verliehen, daß ihm
auf Böhmens Landtage Sitz und Stimme
gleich unmittelbar nach den weltlichen Fürsten,
seinen ältesten Nachkommen aber in inKni-
tuin gleich nach den obersten Landesofficieren
zustehen solle. Wenn Schmutz in seinem historisch topographischen ^erikon der 2teicr
mark Bd. I, S. 4«o sckreidt: „daß am letzten
März l<»^<; die Herrschaft (^leichenderg samim
Trautmannsdorf und einein Hause zu Gral?
von M a r imi l i a n Grafen Trautlmanns»
dorff ;u eiilem Fallnlienfidricolnmiß be-
stimmt worden", so ist diese Angabe insofern
unrichtig, alv der Graf schon im Iabre t<;5«j.
also sechs ^adre vor obigeni Datum des Fidei»
commisses. gestorben. Aus den Herrschaften
Teini!;. Zetschowi«? Mirzikau. aus den Gütern
Lahowa. .Namenzen. dem Wlener ,^reibause
in der Herrengasse, dem Prager und dem
Pilsener Hause, ferner aus den Gütern Weins«
berg. Oeißberg. ^iebrnstein. Bönigtn'im.
Schweigern errichtete er ein /jideu-ommist
nach dem Erstgeburtsrechte. 3eine übrigen
böhmischen und österreichischen Herrschaften
Leitomischl. Tai^endach, Negau, Burgau,
Gleichenberg. Trautmannsdorf und die Pfand'
Herrschaft Hall wurden unter die übrigen
Söhne vertheilt. ^Hormayr's österreichischer
Plutarch (Wien. x".> Bd. I, S. ?t—84, —
Ridler, österreichischec, Archiv (Wien. 4".)
t«32. Nr. 6«. — Taschenbuch für vater-
ländische Geschichte. Herausgegeben durch die
Freiherren von H 0 rma y r und von M e d-
nyansky (Wien, Franz Härter, t2".)
I I I . Jahrg. (1822). S, t l ^ — l29. —
Steiermärkifche Zeitschrift (Gratz. 8^.).
Neue Folge. Bd. V l l <l84i). S. 137 u. f.:
„3ckloß Gleichenberg". Von Aug. Mandl .
— Grad er Tagespost (4"). t«5<'».
Nr. 2l)2: „Burg Gleichenberg" ^init Abbil'
düng der Burg). — Porträte, l) Unterschrift:
^IllUäti-iHL"'^ et 3.,'llci-n6i^"'u» I). v. )ln-
^imiüanuL, d.'oin^3 ', in i'l'HUtin^l^ciortt'. <:t
(8".). — 2) P. Aubrn <^-. (t>«.). —
3) S. Fürck luc. (8".). — 4) N. <>ustos
t'^c. (8°.). — N A, v. Hül le. i». B. v.
Ben^ekonl <x<-. (Fol.). — <>) A. v. Hülle
I». ilNss, de Jode -><-. (Zol). — 7) (G, Ter-
bürg i>.) P. Holstenn ür. (kl. Fol.). —
8) Unterschrift.- „Marimilian Graf von Traut«
mannstorff. ohne Angabe des Zeichners
und Stechers (Snsang 8«.?) kl. Fol. —
39. Mar imi l ian, der zu Ende des sech»
zehnten und zu Beginn des siebzehnten Jahr»
Hunderts lebte, ist ein Sohn des großen
Staatsmannes Grafen Mar imi l ian , dessen
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Buch Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Traubenfeld-Trzeschtik
- Band
- 47
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1883
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 309
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon