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Trauitmannsdorff, Niwlmis 8<) Trauttmannsdo^ Ei.qni. Friedr.
Lcbcnszkiz^c S. 70, Nr. 38 mitgetheilt wurde,
und T o p b i e n s Gräfin P ä l f f y von
E r d ö d. Dein Waffendienste in den kaiser-
lichen Heeren sich widmend, kämpfce er in
Spanien, dann in den Niederlanden und
zählte l653 zu den Vertheidigern der von
den Türken bedränciien Kaiserstadt, in welcher
er das Kommando über v'.er aus den zurück«
ge'liebcnrn Hofbediensteten gebildete Com-
pagnien füllte und sich bei Vertheidigung
des Ravelins vor dem Studenthore durch
besondere Tapferkeit hervorthat. Er war mit
seiner Cousine virloria Eleonore Gräsin Craull-
mannsdorff vom jüngeren Ehrenreich'schen
Äst? vermalt, doch blieb seine Ehe kinderlos.
Ueber sein Todesjahr sind wir s-anz im Un-
klaren. Zedler's „Universal-Lerikon" gibt
Band XI^V, Sp. 262. an: dah Mari-
mi l ians Gattin am 7. März 1703 gestoiben;
austSp. 269 dagegen lneldei Zedler dies vom
Grafen. Tollten Graf und Gräfin an Einem
Tage das Zeilliche gesegnet haben? Unmög«
lich wäre es nicht, wenn auch unwahrschein-
lich. ^Lochner (Job. Hicronym ). Samm-
lung merkwürdiger Medaillen. Erstes Iabr
4737 (Nürnberg. (5onrao Monath. 4".) S.21
— 40, Mtax Tigmund (gest. 1l). December
1?32>. ein Sodn des Grafen Georg Sig«
m und aus dessen Ehe mit C ä ci l i a Nenata
Gräfin N i l den stein und ein Enkel des
großen Staatsmannes Mar imi l ian . wurde
inncrösterreichiscker Gebeiinrath, im November
1721 Kommissär auf dem Landtage in Steier
und am lt . August 1722 wirklicher Geheim-
rath. Turch seine Ehe mit Ernst Rüdigers
Grafen von Starb emberg Tochter Maria
Varöar«, verwitweten Franz Graf Oünewald,
ist er der Stifter des noch blühenden steirischen
Zweiges zu Gleichenberg, welchem der Qlmüher
Erzbischof und Eardinal.Mari a Thaddäus
Graf T raui tmannsdorf f angehört. —
41. Nicolaus, der zu Ende des fünfzehnten
und zu Beginn des sechzehnten Jahrhunderts
lebte, ist ein Sohn Leopolds, des Stifters
der iirolischen Linie, und der Agnes von
Malusl.-». Wie so viele seines Geschlechtes
wurde er ein Kriegsmann und glänzte in
dem reichen Heldenkranze der Kaiser Mari«
mi l ian I., V^arl V. und Ferdinand I.
Er befehligte als Oberster sieben Fähnlein
deutschen Fußvolks in Italien, wo Oesterreich
in beständigen Kämpfen lag mit Frankreich
und den von diesen beiden Staaten beein»
fiußten kleinen Fürsten Welschlcmds. Am Tage
bei Pavia 1322. an dem Kaiser Karls V. Nebenbuhler Frau5 I. von Frankreich dcn
Sieg, das Land Italien und seine persönliche
Freiheit verlor, theilte Nikolaus den Ruhm
mit dem greisen Helden Niclao Salm. dem
unglücklichen Connetable von Vourbon,
Georg Freun 0 sberg , P c. s c a r a, oel
Guasto u. A. Aus seinen beiden Ehen mit
Nargarttha Caftrlleli von Nomi und mit Dorci»
llM von Ciijlclullo pflanzten das Geschlecht
drei Söhne, Kar l , Theodor und Franz,
fort, deren Linien alle bereits erloschen sind.
— 42. Qctavio. Herausgeber dieses Lerikons
sucht vergeblich in der Stammtafel nach einem
Octavio im Geschlechte der Trau t t -
mannsdor f f , und doch ist ein solcher
der Held einer Erzählung aus dem österreichi-
schen Hofleben, welche uns ein M. Schmack
in der illustrirten Zeitschrift „Das Buch für
Alle". 1873. S. 115 u. f., unter dem Titel:
„Eine Heimkehr" bietet. Die Hauptrollen
darin spielen ein alter Graf Trauttmanns-
dorff, seine Tochter Elisabeth, ein junger
Verwandter desselben von einer Seitenlinie-.
O c ta vi 0 T rauttm annsd 0 rff. und Erz-
Her; og ^ erdi n a n 0 M a r. dieseo un-Uückliche
Opfer eines mericanischen Gaucho. Was
in dieser Geschichte wahr, wa5 erfunden,
oder ob Alles nur erfunden, enthebt sich der
Beurtheilung des Verfassers dieses Lerikuns,
wenn er auch zugeben mag, 5aß AllcS so
geschehen sein kann, wie es dort in anregen»
der Weise erzählt ist. — 4!l. Otto, stehe:
Franz Anton Max ^S "». -^r. 14). —
44. Sigmund -Friedrich, der zu E'nde des
sechzehnten und zu Beginn deo siebzehnten
Jahrhunderts lebte, ist der älteste Sohn aus
der mit Eva von Trauttmannsdorf f
geschlossenen Ehe I 0 h a n n FriedrichZ uom
älteren oder David'schen Aste. des S-tifters
der nach ihin benannten Linie, Auch er widmete
sich in den damaligen, durch beständige Ein»
brüche der Türken in Ober« und Niederungarn
bedrängnißvollen Zeiten dem Waffendienste
wurde Kümmerer der Kaiser Rudolph I I .
und Mat th ias, Hofkriegsrath und Grenz»
befehlshaber zu Warasdin, als welcher er
30 Jahre lang in Ober« und Niederungarn
und an der Grenze im steten Kampfe wider
die Türken ausharrte. Slavonien vor dcren
Horden schirmte und zwei gefährliche Empörun»
gen durch Klugheit und Kraft unterdrückte.
„DieSteiermark", schreibt H orm ayr, „grüßte
diesen tapferen Sohn mehrmals als ihren
Retter vor falschen Freunden, vor heimlichen'
und offenen Feinden". T igmund Fried-'
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Traubenfeld-Trzeschtik
- Band
- 47
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1883
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 309
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon