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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47
Seite - 102 -
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Seite - 102 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47

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^ Georg Friedrich 1(j2 Treitschke, Georg Friedrich setzung brachte, machte sich doch auch Treitschke an eine solche, und diese seine dramatische Erstlingsfrucht, betitelt: „Das Bauerngut", wurde als Fort- setzung der „beiden Billets", und zwar unter Anton Wall's Namen, auf vielen deutschen Bühnen mit Beifall gegeben. Im Jahre 1802 kam Treitschke auf einer- Reise nach Wien, wo Freiherr von Braun Md. I I , S. 123^, welcher seit 1794 die Leitung beider Hofbühnen führte, ihn kennen lernte und bald auch in ihm den Mann erkannte, wie er ihn eben brauchte. Treitschke wurde von seinem Gönner für dessen Institut ge Wonnen und noch im nämlichen Jahre als Regisseur und Dichter der k. k. Hof« oper angestellt. Er blieb es auch, als Freiherr von Braun, nach dreizehn- jähriger Leitung des Theaters, 1807 die- selbe niederlegte. Im Jahre 1809, wäh- rend der französischen Invasion, über- nahm er zum ersten Male die Vice- direction des Theaters an der Wien und als l^l i die Trennung beider Hofbühnen erfolgte, zum zweiten Male. Er wurde zu diesem Zwecke von seiner Anstellung als Regisseur beurlaubt und führte sein neues Amt mit vieler Umsicht und bestem Erfolge. 1814 auf seinen Re< giffeurposten zurückgekehrt, versah er denselben, bis ihm 1822 die Stelle eines Hoftheaterökonomen mit der Aufsicht über die Cafse und das Rechnungswesen verliehen wurde, in welcher Eigenschaft er bis zu seinem Tode verblieb. Als Theaterdichter schrieb er eine stattliche Menge Texte zu Opern und Singspielen. Auch zu Festspielen tummelte er seine Muse. So verfaßte er auf die Kunde von dem Einzüge der Alliirten in Paris (4. April 1814) ein einactiges Singspiel „Gute Nachricht", das gelungenste Gelegcnheitsstück aus diesem Anlaß, wozu theis adaptirte, theils eigens com- ponirte Tonstücke von Beethoven^ Gyrowetz, Hummel, Kanne, Mo» zart und Weigl verwendet wurden. Die Aufführung fand am 1 l April statte an welchem die Nachricht in Wien eintraft und der Enthusiasmus des überraschten Publicums war ein großartiger. Ge- legentlich der Feste des Wiener Con- gresses 1813 brachte er das patriotische Singspiel „Die Ehrenpforte", welches-, im Karnthmrthortheater zunächst am 13., 16. und 23. Juni, dann mit an- gemessenen Veränderungen am 3. und am 4. October zum Namenstage des Kaisers mit Kompositionen von Beet- hoven, Hummel, Seyfr ied,B A. Weber und Weigl gegeben wurde. Der Schlußgesang war von Beetho- ven. Damals feierte auch Treitschke in einem patriotischen Tableau einen heute schon vergessenen Namen, den der Heldin aus denBefreiungskriegenIohanna Pro» haska, welche in der Schlacht an der Garde den Opfertod fürs Vaterland starb. (W. Lindenschmitt hat diese Scene in einem schönen Gemälde verherr» licht). Treit schke's zahlreiche,Operntexte und Singspiele, welche er meist aus dem Französischen bearbeitete, mag sich wohl auf über ein halbes Hundert belaufen, von denen etwa über die Hälfte im Druck erschienen ist. Viele seiner Stücke haben sich, durch die Composition gleich, sam veredelt, lange Zeit, einzelne davon, wie „Fidelio", zu dem Beethoven die Musik schrieb, bis auf die Gegenwart er< halten. Eine Uebersicht dieser Singspiele, soweit sie uns bekannt geworden, folgt auf S. l04. Aber auch auf minder stüch' tigem Gebiete als auf jenem der für den Tag berechneten dramatischen Muse sollte Treitschke mit glücklichem Erfolge thätig werden. -An der Schwesterbühne, welche
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Traubenfeld-Trzeschtik
Band
47
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1883
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
309
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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