Seite - 112 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47
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Trembecki. Stanislauö Tremdecki. Stanislaws
Lange liefen seine Gedichte im Manuscript
von Hand zu Hand, und erst spät kam
eine Sammlung derselben zu Stande.
So erschien vor allen seine Uebersetzung
des DramaS von Vol ta i re „Der ver-
lorene Sohn" unter dem Titel: ^8vn
mHiliotra^vl^" (Warschau 1780, 8".)
unter, dem Pseudonym Ludwig Aza-
rycz. Dann brachte die Zeitschrift:
^Huii^tnik ^Vg.rs2a.w.<>lci" im Jahre
1792 eine poetische Epistel, welche
Trembecki an Naruszewicz gerichtet
hatte, als dieser den König l787 auf
dessen Reise in die Ukraine begleitete;
eine Sammlung seiner Poesien, welche
seine verschiedenen Gedichte und Erzäh-
lungen, darunter die beiden Dichtungen
„I'o'WÄxki" und ^olanka.") dann auch
Voltaire's fünfactige Komödie „Der
verlorene Sohn" in gereimter Ueoer-
setzung enthält, erschien 1806 in Wilna
bei Zawadzki in zwei Händen in 12".
lKine vermehrte Ausgabe besorgte noch
Bruno Kicir ' lski, die vollständigste
aber kam unter dem Titel: „vsietil.
6 6 t, 2. N is t . I ' I- 6 IN l) 6 O
! soll, poetisch verherrlichte. Zwei Jahre
hatte er daran gearbeitet — denn er
war überhaupt ein träger Arbeiter —
aber in schwungvoller Weise besang er
die hundert und hundert Wunder einer
vollendeten Gartenkunst. Im Jahre
1812 übersetzte Trembecki selbst sein
Gedicht ins Französische für einen fran«
zösischen Edelmann, Namens de Mes«
sance, der eigens aus St. Petersburg
gekommen war, um den Park Zofij<'»wka
zu beschreiben, aber nachdem er Trem<
becki's Werk gelesen, eine Uebertragung
in Versen nicht mehr auszuführen ver-
suchte, sondern mit jener des Dichters
sich begnügte. Nun sollte das Werk mit
zwölf Ansichten des Gartens nach Zeich-
nungen von Vivien und mit dem Bild-
nisse Trembecki's, dann mit einer
Biographie des Besitzers des Gartens
Felix Potocki und einer Geschichte der
Völker der Ukraine gedruckt werden.
Aber die kriegerischen Ereignisse, welche
zu jener Zeit Nußland heimsuchten, ver-
eitelten den ganzen Plan, und erst drei
Jahre spater erschien das Gedicht: «0>-
2 touii (>Vlc>e1^viH l828 u XVilk.
Loß. Xorna, 12".) heraus, welche durch
manches in Zeitschriften Abgedrucktes
und Handschriftliches vermehrt ist. 1836
erschien wieder eine Gesammtausgabe
seiner Werke, und zwar in Leipzig, die
jüngste aber unter dem Titel: .^n^^E
8 tÄ n i 8 tÄ >v 2. ^ 1- 6 N1 l) S Q k i 6 Z5 0 "
(Sanok 1868, Pollak, 8".' 348 S.).
Schon hoch in Jahren stand Trem«
becki — man sagt, er zählte deren be«
reits 73 — als er sein berühmtestes Ge-
dicht „^o/s/<5k,cka" schrieb, in welchem er
seines Gönners, des Grafen Stanislaus
Felix Potocki prachtvollen Garten, an
den derselbe der Sage nach zehn Mil-
lionen polnische Gulden gewendet haben Fc>-' (Wien, 4".) und zu»
gleich die französische Uebersetzung: ^8o-
sVienilO 1813, ini^'l-. d<5 8tril.u««, 4^,
o. 3 Kx. ^u distre, 84 I?rii.llc<j in präch-
tiger Ausstattung. Alle auf dem Con»
gresse versammelten Potentaten und
Fürstlichkeiten pränumerirten auf dieses
Prachtwerk. Im Jahre 1830 wurde von
Hippolyt Klimaszewski eine Aus«
wähl der Dichtungen Trembeck i's ver-
anstaltet und in einem Bande in Wilna
herausgegeben. Die ^a.lmil!^ ob-
scoen^" des Poeten, worin er das
eigentlich Beste geleistet haben soll, cur-
siren in Handschrift und werden in ge-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Traubenfeld-Trzeschtik
- Band
- 47
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1883
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 309
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon