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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47
Seite - 131 -
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Seite - 131 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47

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Trenck, Franz Trenck, Franz Anstand, die Todesstrafe über Trenck auszusprechen. Nm die Unterfertigung des Urtheils zu erschleichen, wollte man die Abwesenheit des Kaisers und dessen Bruders des Prinzen Kar l auf einer Jagd benutzen. Aber durch Trenck's Freunde — und er besaß deren noch immer — wurde die Sache hintertrieben. Beide nahmen sicb bei der Kaiserin warm des Beschuldigten an, und als man ihr das Urtheil des Kriegsgerichts zur Unter- schrift vorlegte, weigerte sich die hoch- sinnige Fürstin, es zu unterschreiben, und ordnete eine Wiederaufnahme des Pro^ ceffes an. Dieser begann denn von Neuem. Nun kamen wohl alle Unrecht- Mäßigkeiten des früheren Verfahrens und sonstige Unfüge zutage, aber es blieb noch immer genug von Trenck's Schuld übrig. Um ihn zur Flucht zu bereden und ihm zur Rettung behilflich zu sein, eilte sogar sein Vetter F r i ed r i ch j^ siehe den Folgenden S. 138 j^ nach' Wien. Aber Trenck's wildes Wesen und rohes Benehmen waren ihm auch jetzt hinderlicd. Der Proceß nahm seinen Gang, und wenn auch manche der früheren Beschuldigungen entkräftet wurden, fand sich die Revi- sionskommission doch bemüssigt, folgen« des Urtheil zu fällen: „daß er Zeit seines Lebens auf der Festung Spielberg ;u Brünn in Mähren als Staatsgefangener verbleiben, seine Güter und Habschaften unter die Administration des von ihm selbst gewählten Hofrathes von Kampf und seines Freundes Baron P e j a- csew icz gestellt, ihm, Trenck, aber alle Jahre die Rechnungen von seinen Beamten zur Uebersicht eingesendet werden sollten". Dieses Urtheil erhielt die Be- stätigung der Kaiserin, und Trenck wurde nun an seinen Bestimmungsort, auf die Festung Spielberg gebracht, wo er sein bewegtes Leben auch beschloß. Die Kaiserin, die dem unglücklichen Manne, der ja doch für sie unzählige Male sein Leben dem sichern Tode preis- gegeben, und welker immer und immer, wenn ein neuer Krieg ausdrach, neue Truppen warb, und als ein ebenso tapferer als geschickter Parteigänger so oft zum Siege der kaiserlichen Waffen und zum Verderben des Feindes bei- getragen hatte, trotz seiner Verircungen wohlwollte, befahl, da sie das kriegs- rechtliche Urtheil nicbt umstoßen konnte und wollte, daß man Trenck in seiner Haft Alles, was er nur wünscbe, nur nicht die Freiheit gewahre. Und unter diesen Umstanden wurde denn auch seine Haft eine möglichst leichte. Wenige Wochen vor seinem Tode bat er sich durcb seinen Adoocaten Dr. Berg er von der Kaiserin die Gnade aus, über fein Vermögen unter erforderlichen Solemnitäten und mit Berufung der nöthigen Zeugen ein giltiges Testament errichten zu dürfen. Und dies gewährte ihm auch die Kaiserin mittels Handbillets, in welchem sie aus» drücklich noch bemerkt: „er könne sich wegen besserer Pflege zu den Capucinern in der Stadt bringen lassen". Davon jedock mackre Trenck keinen Gebrauch. So setzte er denn aucb am 24. September j749 in 22 Paragraphen sein Testament auf, welckes der Vicecommandant des Bpielbergä Oberstlieutenant Graf Kotu- l insky, dessen sechs vorhandenen Kiw dern und dem siebenten anzuhoffenden er je 200 Ducaten, im Ganzen 1400 Ducaten legirte, dann der Platzmajor von Am ad ei und nocb vier Ober- officiere als Zeugen unterschrieben und welches seinem ganzen nicht uninteres- santen Inhalte nach in Dr. A. Schmid l's „Oesterreichischen Blattern" 1843, S. 97 bis 99 abgedruckt ist. Außer den theils ^ größeren, theils kleineren Summen, die
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Traubenfeld-Trzeschtik
Band
47
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1883
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
309
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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