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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47
Seite - 142 -
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Seite - 142 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47

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Trenlk, Friedrich 442 Trenck, Friedlich zufrieden gab und von Seite der Polizei» direction öffentliche Abbitte durch die „WienerZeitung" verlangte, verlieh man ihm, um ihn zu beschwichtigen, eine Rittmeisterstelle im 3. Kürassier-Regimente Caspar Graf Cordo^a. I n Wien be- trieb nun Trenck seine Erbschaftsange- legenheit, denn er hatte sich der im Te- stamente seines Vetters aufgestellten Be> dingung, zum katholischen Glauben'über- zutreten, bereits unterzogen, freilich nur dem Aeußeren nach, denn er berichtet selbst in seiner Biographie: „Es war einmal beschlossen, ich sollte römisch- katholisch werden. Was war zu thun? Ich war schütz- und hilflos (?). Durch ein Geschenk erhielt ich von einem Pfaffen ein Atteftatum, daß ich mich bekehret und dem verfluchten Lutherthume abge- schworen habe. Ich blieb aber, was ich war...". Friedrich von der Trenck schien nicht zu fühlen, daß er mit einer solchen Spiegelfechterei ehrlos handelte, indem er, um Geld und Gut zu erlangen, die Kaiserin durch eine Lüge tauschte. Die Erbschaftsangelegenheit, die ihn überdies in eine Unzahl Processe ver> wickelte, hielt ihn längere Zeit in Wien auf. Als aber im März 1754 seine Mutter in Danzig das Zeitliche gesegnet hatte, begab er sich zur Ordnung seiner Familienangelegenheiten in diese unab» hängige Stadt, in welcher er sich voll- kommen sicher glaubte. Doch es sollte anders kommen. Eine Anzahl preußi» scher Ofsiciere erwirkte gegen ihn einen Verhaftsbefehl. Der Magistrat von Danzig, eingeschüchtert von seinem mäch- tigen Nachbar, ließ die Verhaftung zu, Trenck wurde nun nach Pommern ge- Meppt, dann in geschlossener Kutsche von einer Abtheilung Dragoner von Garnison zu Garnison nach Berlin escor» tirt. So zum zweiten Male i:i Fried- richs I I . Gewalt, ward er ohne weitere Umstände in einen Wagen gepackt und unter starker Bedeckung durch Spandau nach Magdeburg gebracht, wo er im Juli 1734 ankam. Hiermit beginnt jene merk- würdigste Periode in Trenck's Leben, welche ihn ebenso zum Märtyrer seines Königs, wie durch seine Befreiungs- versuche zu einem Helden machte, dessen Andenken noch heute fortlebt. Es ist nicht Aufgabe dieses Weckes, die nahezu un» glaublichen Befreiungsversuche Trenck's darzustellen. Er selbst hat sie ausführlich erzählt, und nach seinen eigenhändigen ! Aufzeichnungen sind sie in der von ^ I . Petz holdt herausgegebenen Scbrift: ^ „Fr. v. d. Trenck's Erzählung seiner Fluchtversuche aus Magdeburg" (Dres« den 1866, G. Schönfeld, gr. 12".) ge- ! schildert. Immer wieder sann er auf ^ neue Mittel, immer wieder gewann er ^ theils mit Geld, theils mit Versprechun« ^ gen neue Mithelfer und stand ganz nahe , dem Gelingen, als stets wieder ein Zu» ! fall Alles vereitelte oder gar die Ent- ^ deckung herbeiführte, was natürlich schär» > fere Bewachung und strengere Haft zur ^ Folge hatte. Merkwürdig war es, wie ! sein Schicksal bei Allen, die davon ! hörten, Theilnahme erweckte, die nun ! ihrerseits Alles thaten, um ihn zu be» ! freien. Nur der große König glaubte ! gerecht zu sein, wenn er wieder, als er ! einmal zu einer Revue nach Magdeburg ^ kam und unter Anderem die Sternbastei ! besichtigte, den Befehl gab, daß sofort ^ eine neue Zelle gemacht werde, und sogar die Art Eisen bezeichnete, mit denen Trenck fortan zu fesseln sei. Nicht genug, ! daß die Haft an und für sich eine sehr schwere war, die verschiedenen Comman- danten — einer ausgenommen — schienen ein besonderes Vergnügen zu empfinden, wenn sie den armen Häftling durch klein-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Traubenfeld-Trzeschtik
Band
47
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1883
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
309
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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