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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47
Seite - 146 -
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Seite - 146 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47

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Trenck, Friedrich 146 Trenck, Friedrich an Ihrer Vertheidigung den Charakter der Mäßigung. Bleiben Sie dabei, daß Sie an der Verschwörung nicht theil- genommen haben?" Mit einem Worte konnte Trenck sich retten. Aller Augen waren auf ihn gerichtet', da mit einem Male erhob er sich: „Bürger", rief er, „ich erkläre, daß ich die Verantwortlichkeit der von meinen Genossen gesprochenen Worte übernehme. Ihr Schicksal soll das meinige sein. Ich will mit ihnen leben und sterben". Sein Schicksal war besie- gelt. Er war der Märtyrer seiner Ehre. Die Geschworenen traten ein, und alle Angeklagten, 30 an Zahl, wurden zum Tode verurtheilt unter der Beschuldi- gung: „eine Verschwörung im Gefang« nisse angezettelt zu haben, um durch Er- mordung der Volksrepräsentanten die Republik zu stürzen und das Königthum wieder herzustellen". Um zwei Uhr wurde dieses Urtheil gesprochen, um vier brachten die Karren die Verurtheilten zum Richt- plah. Die Verurtheilten, darunter auch Trenck, sangen. Mit entschiedenen Zeichen des Mitgefühls betrachtete das Volk die vorüberfahrenden Karren. Man war am Fuße der Guillotine angelangt. Hier zeigte nun Trenck die ganze Kraft seiner Seele, seinen ungebeugten mäch» tigen Willen. Er verschmähte es, der Erste zu sein. Einen Kopf nach dem anderen sah er fallen; ohne eine Bewe- gung der Unruhe stand er ruhig da, die Arme über die Brust gekreuzt, seine Augen fest auf das blutige Schauspiel gerichtet, das sich 29mal vor ihm wieder» holte. Hoch über alle Häupter ragte seine riesige Gestalt. Sein greises Haar stat- terte um das energische Antlitz. Da fiel Boucher's Haupt. Er war der Vor» letzte. Die Reihe kam an Trenck. Festen Schrittes ging er auf das Schaffot zu. Die Stufen der Treppen dröhnten unter seinen wuchtigen Schritten. Oben angelangt, übersah er ruhig die Menge. „Franzosen", rief er, „wir sterben un- schuldig. Unser Tod wird gerächt werden durch Euch — stellt die Freiheit her, indem Ihr die Ungeheuer opfert, die sie schänden". Schnell warf er sich in die Maschine. Sausend fuhr das Beil herunter, und in den Sack des Henkers rollte Trenck's Haupt. Das war das traurige Ende Friedrichs von der Trenck. „Bleib' Er bei mir, ich will etwas Großes aus Ihm machen", hatte 1749 eines Tages zu dem 23jährigen Trenck Friedrichder Große gesagt. Ja, er hat etwas Großes aus ihm gemacht, einen der merkwürdigsten Märtyrer der Fürstenwillkür. Und alle Qualen einer langwierigen Haft überdauerte Trenck und endete zuletzt als Opfer einer der scheußlichsten Ausartungen des Menschen- geistes, welche die Geschichte kennt, einer wilden maßlosen Demokratie, der Mutter der rothen Demokratie des Jahres 1871, auf dem Schaffot. Hier unten lassen wir die Uebersicht der Werke Trenck's folgen. I n dieser Richtung hat schon Hofrath. Julius Petzholdt in seiner bekannten mustergültigen Weise vorge- arbeitet. Wir verweisen in den Quellen zu Trenck's Leben auf diese Arbeit, welche wir hier einerseits vervollständigen, anderseits des bibliographischen Appa- rates entkleiden, da Sammler Trenck'' scher Werke sich bei Petzholdt genau Raths erholen können. I. Vcsammtausgabeu von Trenck's Schriften. Sammlungen derselben. Des Freih. Fried, von der Trenck sämmtliche Gedichte und Schriften. Band I (Leipzig 1786); Bd. I I (o. O. 1786); Bd. III—V (o. O. 1786); Bd. VI und VII (o. O. 1786. 8".): Bd. I: 18 Bl.. 301 S.; Bd. I I : 2 Bl.. 320 S.; Bd. I I I : 3 Bl.. 343 S.; Bd. IV: 8 Bl.. 542 S.; Bd. V: 2 Bl., 371 S.; Bd. VI:
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Traubenfeld-Trzeschtik
Band
47
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1883
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
309
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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