Seite - 158 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47

Trenkwald 158 Trenkwald zu Florenz, jetzt in der Sammlung der Wiener Akademie der bildenden Künste; dann entwarf er auf Bestellung der könig- lichen Hofdruckerei in Dresden dreißig Zeichnungen mit der Feder, welche als Illustrationen einer Geschichte Deutsch- lands Verwendung finden sollten. 1862 malte er, wieder im Prager Belvedere, nach einer Skizze von Rüben „Nie Nnz- 5itrnschlncht" al Fcesco und 1863 für das dem Papste Pius IX. von Seiner Ma- jestät dem Kaiser geschenkte M88ä1o i-o- !Nll.num zwei Miniaturbilder, deren eines „Marine Verkündigung", das andere „Marille Himmelfahrt" darstellt, zwei Blätter von einem Liebreiz ohne Gleichen. I m Jahre 1864 entwarf er die Farbencartons für die Fenster in der Ernst-Capelle des Prager St. Veit-Domes, malte für die Kirche zu Neuhaus im Budweiser Kreise Böhmens im Auftrage des Grafen Eugen Czernin zwei größere Altarbilder und begann auch die Fresken in der Gruft' capelle des Freiherrn R e v o l t e l l a j^Bd. XXV, S. 396^ zu Trieft, welche in der Apsis, in der Kuppel und den Seltenwänden „<5hri5tn5 in der ^krie", „Maria mit den Vpasteln" und „ Scenen ans dem Dken drs h. PllHchalis" — der Auftraggeber Baron Revoltel la führte den Tauf- namen Pasquale — darstellen. Er endete diese Arbeit 4863. Für den Prüfungssaal im akademischen Gymnasium zu Wien begann er im letztgenannten Jahre den FreskeN'Cyclus, welcher die theologischen Tugenden und die lateinischen und grie- bischen Kirchenväter darstellt, und setzte dieses Werk 4867 fort. Die acht Aqua- rellskizzen ^Höhe 48 Centim., Breite 12 Centim.^ waren auf der historischen Ausstellung, welche anläßlich der Eröff» nung der neuen Akademie der bildenden Künste in Wien 4877 statthatte, mit zwei Aquarellen aus dem Bildercyclus: „Leben des h. Paschalis" in der Revol- te lla'schen Gruftcapelle ^Höhe 14 Cen> tim., Breite 36 Centim.^j zu sehen. Diese, wie auch die übrigen befinden sich im Besitze des Curatoriums Revoltella in Trieft. Ungefähr in den Anfang der. Sechziger-Jahre fällt noch eine größere Arbeit des Künstlers, nämlich sein viel» genanntes und auch in Copien stark ver» breiteres Bild: „Zt. CnM nnd Methad", welches er mit Benützung der uralten Freske in der St. Clementskirche in Rom ausführte, und von welchem der um Oesterreichs Kunstindustrie so sehr ver- diente Olmützer Buchhändler Hölzel Copien im Farbendruck, und zwar in verschiedenen Ausgaben herstellen ließ. Ginen guten Holzschnitt von I . Fara nach einer Zeichnung von I . Scheiwl brackte das Prager illustrirte Blatt ^8vew2or" in Nr. 30, S. 293 des Jahrgangs 1868. Im Jahre 1867 be> gcmn der Künstler die Vorarbeiten zu den Fresken in der neuen Karolinen- thaler Kirche zu Prag, wofür ihm der Präger Kunstverein das stattliche Hono» rar von 13.000 fi. zugesichert hatte. 1868 waren auf der Prager Kunst» ausstellung von Trenkwald zu sehen: zehn historische Compositionen aus ver- schiedenen Geschichtsperioden, wie „Fried- r i ch I I . uon Hohenstanfen", „ On 2 tüu Ido lph " , „Rünig Enno" und Tliumaü Niiinzer"; und ein großes, wie ein Kri« tiker es beurtheilte, „furchtbar schönes" Oelgemälde: „Nir Vertheidigung der letzten Wllgenbnry dnrch die Hn55iten". Ueber die Arbeiten des Künstlers, welche in die Jahre 1869—1877 fallen, in welchen wohl die Ausführung der Fresken in der Karolinenthaler Kirche statthatte, sind wir völlig ununterrichtet, dagegen können wir seine Arbeiten von 1878 ab nennen, und diese sind: 4878: Cartons zu Fenstern