Seite - 172 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47
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Treumann, 172 Trenmann, Karl
bediente sich die Familie vorhe-rscheud
des Pradicates von Treuenstein. Unter
diesem wmde auch Joseph, welcher
Anlagen ;ur Kunst zeigte, im August
184l in die Akademie der bildenden
Künste in Wien aufgenommen. Nun er-
schein: bereits 1833 und 1839 ein Bild-
nißmaler Joseph von Treuen st ein,
der ;u Wien auf der Landstraße Nr. 30?
sein Atelier hatte, mit Bildnissen auf den
Ausstellungen der k. k. Akademie der bil-
denden Künste bei St. Anna. Obiger
Zögling dieses Institutes Joseph von
Treuenstein, der 1841 im Alter
von 14 Jahren in dasselbe eintrat
^siehe Aufnahmsprotokoll der k. k.
Akademie der bildenden Künste in Wien
fol. 327^ und der Bildnißmaler Io»
sepb von Treuenstein, der bereits
183.") ausstellte, können jedoch kaum eine
und dieselbe Person sein, da sonst unser
Kunsteleve vor Eintritt in die Akademie
und sä>on im Alter von neun Jahren
Bildnis gemalt haben müßte, was zwar
ilicbt unmöglich, aber nicht wahrscheinlich
ist. Weitere Nachrichten über Leben und
Arbeiten des in Rede stehenden Bildnis
malers fehlen. — Zur Zeit lebt ein
Ludwig Seyerkammer Edler von
Treuenstein als Expeditor und Oeko-
nom der k. k. Lottogefälls-Direction in
Wien.
^ataloge der Ia'oresaussiellunMi der k. k.
Akademie der bildenden Kü»ste bei Sc. Anna
in Wien (8") 1535 3. 23. Nr. 287; IttNl
S, 2:;. Nr. .->->:;.
TreulllllMl, Karl (Schauspieler
und Theaterdirector, geb. inHam-
bürg am 27. Juli l823, gest. zu
Baden näckst Wien 18. April 1877».
Wenn ein Biograph Treumann's er-
zählt, daß der Vater, welcher Caffen-
controleur am Hamburger Stadttheater
war. seine Söhne für die Kunst de> stimmte, so ist dies eitel Humbug, denn
in Wahrheit ließ er sie Handwerke lernen,
und Kar l trat bei einem Buchdrucker in
Hamburg in die Lehre und wurde Seher.
Erst als im Jahre 1841 der Vater starb,
gab der achtzehnjährige Jünger Guten-
berg's sein Handwerk auf und wendete
sicb nacb Pesth, wo zwei seiner Brüder,
Gustav und Franz, bereits am deut-
schen Theater mimten, und durcb ihre
Verwendung erhielt er eine Stelle als
Chorist ohne Gage I . Forst und
Gustav Ritter von Frank ^'Bd. IV,
S. 3lt>^ führten damals die Leitung der
Bühne. Als die Brauchbarkeit des Kunst-
novizen sich entschieden herausstellte, be-
zog er eine Monatsgage von 12 Gulden.
Da kam im März 1842 von Hamburg
die Nachricht, Kar l Treumann müsse
Soldat werden, da ihn das Loos ge»
troffen habe. Das war aber am wenigsten
naä) seinem Sinne, und in seiner Bestür«
zung eilte er zu dem in Ofen spielenden
Director Nötzl, von welckem er sicb nach
Hermannstadt als Schauspieler und für
kleinere Partien in der Oper mit sehr
mäßiger Gage engagiren ließ. Zu dieser
Zeit nahm er den Namen Fels an,
welchen er durch vier Jahre bis Ostern
1846 führte. Von Hermannstadt zog er
mit seiner Truppe auch nach anderen
Städten Siebenbürgens, nach Kronstadt,
Fogaras, Mediasch, Neps, Schäßburg,
alle Herrlichkeiten reisender Mimentruppen
auskostend. Später trat er zu Kreidig's
Truppe in Arad über, wo er, zuletzt
recht stark im Vaudeoille und in der
Gesangsposse verwendet, sick jene Buh'
nensickerheit aneignete, die zu seinen
besonderen Sä^auspielervorzügen gehörte.
Ostern 184!) kehrte er nach Pesth zurück,
wo er bald darauf von Director Tho me
sBd. XI.IV. S. 23ij^ für Trieft engagirt
wuvde. Da aber nabm Director ForN,
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Traubenfeld-Trzeschtik
- Band
- 47
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1883
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 309
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon