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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47
Seite - 174 -
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Seite - 174 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47

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Treumllnn, Karl 174 Treumann, Karl traten, erwies deutlich, daß Ersterer in Letzterem nie einen Rivalen zu fürchten dabe, und als Beide zusammen ein Duett zu singen hatten, dessen Refrain lautete „Kein Schatten", entstand das geflügelte Wort „Kein Schatten vonNestroy ist — Treumann". Als im August 4 834 DirectorCarl starb, übernahm Nestroy die Leitung des Theaters und behielt mit allen früheren Mitgliedern auch Treu- mann bei. Nun entfaltete dieser neben Scholz seine Thätigkeit, aber wie die Dinge lagen, gab es für ihn wewg Raum auf dem Carl'Theater, er mußte demnach in anderer Richtung zu wirken suchen. Und da waren es zwei starke Hundes- genoffen, welche ihm zu entschiedenem Siege verhalfen: Ievassor und Offen- b^ch. Elfterer war in Wien auf^etrete'.', und nun studirte Treu mann, der über» haupl ein merkwürdiges Nachahmungs- talent besaß, sorgfältig den berühmten Pariser Mimen und versuchte ihn bis auf das I-Tüpfelchen nachzuahmen. U'.id diese Charge gelang ihm denn auch wunderbar, wie früher jene von Davi- son und I r a Aldridge. Damit hatte er für einige Zeit das Spiel gewonnen' noch anhaltender aber war sein Sieg, als Offenbach seine ersten Operetten: „Die Hochzeit beimLaternenschein", „Die Zaubergeige", „Das Mädchen von Eli' sonzo", „Die Savoyalden", „Der Ehe« mann vor der Thüre", „Tschin-Tschin" dem Carl°Theater überließ und nun Treu mann die meisten derselben für die Bühne einrichtete und mit den ent« sprechenden Texten ausstattete. Diese humoristischen Operetten mit anstän- digem Texte und der gefälligen melo- dienreichen Musik, in welchen er seine Wirksamkeit in glänzendster Weise be- währen konnte, erfreuten sich bald der günstigsten Aufnahme, und mn seine Stellung zu befestigen, lrn:rde — leider mit Unrecht — das Volksstück in auf. fallender Weise verdrangt. Als im Jahre 1800 die Carl'schen Erben, welche das ! Gedeihen ihrer Bühne unter Nestroy's ! umsichtiger Leitung auszunützen versuch- ten, das Pacbterträgniß steigern wollten, trat derselbe von der Direction ab und zog sick ins Privatleben zurück. Treu- mann übernahm nun am ^. November 1860 die Leitung, beschloß aber, da er sich auä' auf einen höheren Pachtzins nicht einlassen wollte, selbst e>n Theater zu bauen. Die Verhandlungen darüber, ! bei welchen zunächst ein kolossaler Pracht- ^ bau ins Auge gefaßt und Controuersen ^ in den Journalen eröffnet wurden, ^ endeten mit dem Beschlusse, vorderhand ! eine Interimsbühne zu bauen, und so > entstand auf dem Franz Iosephs-Quai ! das aus Holz errichtete Quai-Theater, ! welches am 9. Juni 1863 ein Raub der ! Flammen wurde. Aber die kurze Dauer , dieser Nothbühne war doch von Erfolgen begleitet, welche Treu mann zunächst dein Umstände zu verdonken hatte, daß er klüglich das Ensemble behielt, und Nestroy, obgleich derselbe sich ins Privatleben zurückgezogen, doch ihm die Zusage machte, ausschließlich bei ihm mehrere Monate des Jahres zu gastiren. Als mittlerweile am Carl - Theater Brauer und nach ihm der ehemalige Dekorationsmaler Moriz L eh mann M . XIV, S. 314, Nr. 4) Bankerott gemacht, übernahm nun der seiner Bühne beraubte Treu mann die Leitung des Carl-Theaters, aber schon im Kriegsjahre 1866 legte er dieselbe seines leidenden Gesundheitszustandes wegen nieder, wor» auf A sä) e r zurDirection gelangte. Indeß auch dann noch gastirte Treu mann ab und zu, namentlich wenn in den betreff senden Stücken gewisse Rollen durch die
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Traubenfeld-Trzeschtik
Band
47
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1883
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
309
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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