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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47
Seite - 240 -
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Trolf 240 Troü-Zoroftyäni Trolf, Iosua (Capucinermönch, geb. zu Bozen in Tirol 1824). Im Jahre 1847 trat er in den Cavuciner- orden ein, in welchem er sich bald als Kanzelredner bemerkbar machte. Anfangs Sonntagsprediger in Bozen, dann Dom- Prediger in Briren, verweilt er zur Zeit im Kloster seines Ordens zu Innsbruck. Vornehmlich im Jahre 1867 richtete sich die Aufmerksamkeit des Publicums auf den streitbaren Homileten, in jenen Tagen, als die kirchlichen Verhältnisse in Oesterreich so lagen, daß einzelne Geist- liche die Kanzel als den geeignetsten Ort zur Perhandlung der zwischen Staat und Kirche streitigen Fragen erachteten. Für den echten, für den denkenden und gläubi- gen Christen galt dieser Punkt als längst erledigt, wenigstens hat der berühmte Cardinal und Wiener Erzbischof Johann Joseph Graf Trautson schon l73l, also vor mehr als hundert Jahren, in seinen denkwürdigen Hirtenbriefen die Aufgaben der Kanzel klar und bündig festgestellt. Deß uneingedenk, hielt Pater Trol f in der Pfarrkirche zu Bozen die Predigten, in welchen er der zahlreich zuströmenden Landbevölkerung seineu Standpunkt in den kirchlichen Angelegen« heiten klar darlegte. Noch größeres Auf« sehen als diese Kanzelvorträge des hoch» würdigen Pater erregte dann dessen an den in Wien erschienenen „Volksfreund" gerichteter Brief, den der Redacteur dieses Blattes P. Pia, die auf dem Rande des Manuscriptes beigefügte Be< merkung „Nicht zu veröffentlichen" über» sehend, dem ganzen Wortlaute nach drucken ließ. Trolf 's Epistel war eine donnernde Philippica gegen die Bozener, welche darüber in nicht gelinde Auf- regung geriethen. Indessen fuhr Pater Iosua, der schon vierzehn Jahre früher, als die Semitenfruge auf die Tages-! ordnung gesetzt wurde, entschieden den antisemitischen Standpunkt von der Kanzel herab vertreten hatte, in der an- gedeuteten Weise in seinen Kanzelvor- trägen fort. So z. B. rief er in einer Predigt, die er im Juni 1868 in Bozen hielt, auf die einem israelitischen Handels- manne daselbst von Seite der Stadt- gemeinde zugesicherte Aufnahme in die- selbe hindeutend, aus:, „Drei Tage lag Moses im Sumpf, weil der König von Aegypten das Geschlecht der Israeliten ausrotten wollte, da es sich zu stark ver- mehrte. Auch heutzutage vermehren sich die Juden stark in Polen, Deutschland und Oesterreich, aber heute sollen sie nicht mehr ins Wasser geworfen werden, sie schwimmen vielmehr in Gold". Im Jahre 1872 wurde Pater Iosua von Bo^en nach Brixen überseht, und an seine Stelle kam I>. Vincentius a Paula Thuile sBd. XI.V. S. l^. Zur Zeit befindet sick Trol f im Kloster zu Inns- brück. Eine stattliche Erscheinung über Mittelgröße, macht er einen imponirenden Eindruck, und mit der Macht der Nede wie Wenige ausgestattet, erhielt er durch das Feuer seines leidenschaftlichen Vor» träges große Wirkungen bei der seinen Predigten zuströmenden Landbevölkerung. Presse (Wirner polit. Blatt) l86i>. Nr. j»;-i: „Korrespondenz au6 Vozen j«). Juni"; j8?2, Nr. 2«2. Abendblatt: „Die Ttadt Bogen". — Neue Freie Presse, l«67, Nr. 1l«i: „Korrespondenz aus Bozen t l . December". — Dieselbe, <8li«. Nr. l2ll>. Troll-VorostMi, Irma v. (Schrift- stell er in, geb. zu Salzburg am 31. März 1849). Wir sind über den Bildungs- und Lebensgang dieser Dame, welche auch unter dem Pseudonym Leo Bergen schriftstellerisch thätig ist, nur sehr lückenhaft unterrichtet. Sie arbeitet im Gebiete der Socialwifsenschaft und
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Traubenfeld-Trzeschtik
Band
47
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1883
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
309
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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