Seite - 255 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47

Troyer, Paul Andrecs 233 Troyer, Rudolph Ferdinand Friedrich von Teuffen bach's aus dessen Ehe mit Mar ia Con stantia Freiin von Regal, war zweimal vermalt, zuerst mit Georg Christoph Grafen Ahurn, dann mit Franz Anlon Grafen Tro^rr ^S. 2o1, Nr. 8^. jenem vordercsterreichischen Regierungspräsidenten, der bei dem Einfalle der Bayern in Tirol im Jahre 1703 so mann« haft und ehrenwerth sprach und die Situation beleuchtete, in welcher sich die geheimen Räthe des Kaisrrs angesichts der Occupation oe« fänden, was zur Folge hatte, daß dieselben den unerfüllbaren Bedingungen des geheimen Hricgsdirectors von Prielmayer gegenüber sämmtlich ihre Stellen niederlegten. Mar ia Mar imi l iana ist die Stammmutter, aller späteren Troyer und die Mutter des Car» dinal'Fürstbischofs Ferd inand J u l i u s Grafen Troyer. — 19. Pau l Andreas (geb. 6. Ociober 1662, Todesjahr unbekannt), ein Sohn Johann Georg Troyer's aus dessen Ehe mit Apol l onia von Fugger, bekleidete früher die Stelle eines oberöster- reichischen Negimentsrathes und zur Zeit des Einfalles der Bayern in Tirol im Jahre 1703 jene eines Hof'Vicekanzlers und Amtsverwal« terö. Hei Annäherung der Bayern verließ er mit dem Grafen Paris Lodron und Anderen am 24. Juni die Hauptstadt, da sie in der« selben keine entscheidenden Maßregeln zu er« greifen im Stande waren. Der mehrere Tage früher mit ihren wichtigsten Effecten wohl' beladen voraus gesandte Wagen wurde von den über die Flucht der Beamten erbitterten Bauern überfallen und ausgeplündert. In< dessen gelangte Troyer über den Brenner nach Briren, und während die Regierung in Innsbruck den eingerückten Bayern sich unter« warf, organisirte sich zu Brixen am 30. Juni ein Interimsdirectorium, welchem vom Kaiser die Zeitung der Landesangelegenheiten förm< lich übertragen wurde. Inzwischen hatte sich auch ein LcmdeSaufgebot gebildet, welches bald einige Gefechte nicht ohne Glück bestand. Zu den Mitgliedern deS Interimsoirectoriums, mit dem Landeshauptmanne Johann Georg Sebastian Grafen Künigl an der Spitze, zählten: der Bischof von Brixen Caspar Ignaz Graf Künig l . Bruder des Landes» Hauptmannes, Graf Bernhard Künigl , Graf Christoph Franz Wolken stein. Graf Paris Lodion, Paul Andreas Freiherr von Troyer und Freiherr von Winkelhofen. Diese Deputation im Verein mit einer zweiten zu Noz.en trieb zunächst die Geldmittel aus den vom Feinde nicht besetzten Theilen auf. nahm die Ausführung der Landesvertheidi» gung nach einheitlichen Grundsähen in die Hand, organisirte die Zuzüge und stellte im Einvernehmen mit der Militäroberbehörde den Plan zur gemeinsamen Erbebung fest. Als dann nach Vertreibung der Bayern der Kaiser die höchsten Landesämter aufs Neue besetzte. , gab er dem Hofvicekanzler Baron Wilhelm Baltheser den Freiherrn Paul Andreas Troyer zur Seite. Im Jahre 17(16 ging Freiherr Paul Andreas als Abgesandter nach Regensburg. Er scheint unvermält ge« blieben zu sein. sIäger (Albert P.). Tirol und der bayrisch'französische Einfall im Jahre 17U3 (Innsbruck 1844. Wagner, 8".) S.. 82, 177. 189. 211. 28N und 412.) — 2U. Peter, ein Sohn Leonhards aus dessen Ehe mit Jul iana von El l inger, lebte in der zweiten Hälfte des fünfzehnten und in der ersten des sechzehnten Jahrhunderts im Puster« thale TirolZ, wo die Troyer seßhaft waren, und zählte zu den Vertrauensmännern seiner Heimat. Denn als Kaiser Mar imi l ian I., der zu einer einheitlichen Gestaltung des Kaiserstaates zunächst durch Vereinigung der einzelnen Landtage zu einem einzigen allge- meinen zu gelangen suchte, im Herbst j5i7 zur Verwirklichung seines Strebens dieselben zur Wahl von Abgeordneten für die Beschickung eines Ausschußlandtages berief, befand sich unter den für Tirol sammt Lienz und dem Pusterthale zu wählenden eilf Abgeoro» neten neben den Bischöfen von Trient und Briren auch Peter Troyer. ^Eg ger(D-). Geschichte von Tirol, Bd. I I , S. 59.) — 21. Rudolph (geb. 9. October 4818. gest. zu Meran in Tirol am 13. August 1830), ein Sohn des Grafen Franz Anton aus dessen Ehe mit Iosephine geborenen Gräfin Fünf« kirchen, trat in den Dienst der kaiserlichen Armee. 1843 Oberlieutenant im 8. Küras, sier'Regnnente, 1849 Hauptmann bei Heß« Infanterie Nr. 49. that er sich im Gefechte bei Ancona am 2. Juni letztgenannten Jahres an der Spitze seiner Compagnie so hervor, daß er das Militär'Verdienstkreuz erhielt. Er wurde spater zum Major und kurz vor seinem im schönsten Alter von 32 Jahren erfolgten Tode zum Flügeladjutanten Sr. Majestät des Kaisers ernannt. I n der Armee war der junge tapfere Graf sehr beliebt, und als er starb, eilten Officiere aller Waffengattungen aus Bozen nach Meran, um dem Hingeschiedenen das letzte Ehrengeleite zu geben. sO ester»