Seite - 265 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47

Truskll, Cilnun Joseph TruskolaWSki^ Edmund how ein großes mit Pedale versehenes Positiv zu bauen, welches er vollendet im Jahre 4779 aufstellen konnte. Diese glücklichen Erfolge ließen ihn auf dem betretenen Pfade vorwärtsschreiten und sein Genie in der musikalischen Mechanik weiter entwickeln. So verfertigte er nun Claviere, Violinen, Altviolen, Violen d'amor, Violen di Gamba, welche durch ihre tüchtige Ausführung seinen Namen nicht nur in Böhmen, sondern auch im Auslande geschätzt machten. Auch mit der Anfertigung von Blasinstrumenten beschäftigte er sich mit entschiedenem Er- folge, insbesondere construirte er Bafset- hörner sowohl in krummer als auck in Angularstellüng, in letzterer Art nach eigener Erfindung, und er fand damit bei Kennern die erfreulichste Aufnahme, so daß Graf Klebelsberg solche Instru- mente um den Preis von 40 Ducaten durch Truska besorgen ließ. So blieb der Laienbruder zeitlebens thätig und erreichte das hohe Alter von 75 Jahren. Da er auch ein gründlicher Musiker war, versuchte er sich in der Composition und schrieb namentlich für sein Lieblings» instrument, die Viola di Gamba, ver- schiedene Tonstücke, als: Tänze, welche 1774—1776 auf den Bällen in Prag gesvielt wurden, Duette, Trios, Quar- tette, Quintette, Sonaten u. dgl. in., welche handschriftlich in seinem Stifte aufbewahrt werden. Auf seine Kosten ließ er die zweite verbesserte Auflage des Werkes von Lucas Woch: „^i-äva Ic vv 1'6^30VHN1 psti 1-aäü 5ioupü pociiö 12tiäiln6bo moäelu öes^v i nsmceli^. 8 22 taI>uNilrmi^, d. i. Abhandlung über die Darstellung der fünf Säulenordnun' gen nach dem zwölftheiligen Maßstabe, böhmisch und deutsch. Mit 22 Tafeln (Prag 1783, 8".) drucken, wovon im Jahre 4822 eine neue Auflage erschienen ist. Fr. Tomsa mit Hilfe Dobrovsky's führte die öechische Uebersetzung aus. Oesterreichische National « Encyklo« pädie von Grüffer und Cnkann (Wien 1833, 8«.) Bd. V, S. 4--".). — Dlabacz (Gottfried Johann). Allgemeines historisches Künstler-Lerikon für Böhmen und zum Theile auch für Mädren und Schlesien (Prag itli5, Gottl. Haase. 4°.) Bd. I I I , Tp. 27«. — Gerber (Ernst Ludwig). Neues historisch- biographisches Lerikon der Tonkünstler (Leipzig 1812. gr. 8".) Bd. IV, T. 3W. — Gaßner (F. S. Di-.). Ulüversal-Lerikon der Tonkunst. Neue Handausgabe in einem Bande (Stutt- gart 1849, Franz .ttöhler. Ler.«8°.) T. 844. Truskolamski, Edmund a S. Bona- Ventura (P riester der frommen Schulen, geb. in der Wojwodschaft Krakau 1738, gest. zu Tulczyn 1794, n.A. erst 1796). ! Im Alter von 21 Jahren, 4739, trat er in den Orden der frommen Schulen ein, in welchem er längere Zeit als Lehrer am Collegium zu Warschau verwendet wurde. Später reiste er zu seiner weiteren Aus- bildung ins Ausland, wo er auch Rom, dann Paris besuchte. I n seine Heimat zurückgekehrt, wirkte er als Professor der Beredtsamkeit zuerst zu Warcz im Zol« kiewer Kreise Galiziens, dann in War- schau. Hierauf mit der Erziehung des jungen Fürsten Potocki betraut, ver> blieb er mehrere Jahre in dieser Stellung. 1778 ließ er sich säcularistren und erhielt die Propstei Uhrynow in der Diöcese Chelm Er starb, 36 ^ahre alt, auf der gräflich Potocki'schen Herrschaft Tul- czyn. Im Drucke sind einzeln viele seiner Predigten erschienen. Außerdem übersetzte er aus dem Englischen Loke's Buch über die Erziehung der Kinder unter dem Titel: „0 oäukHe^i äxioLi pi-xex I^o^e", zwei Theile (Warschau 1781 und wieder ebenda 1801, 8^.) und veran- staltete eine Sammlung seiner Predigten unter dein Titel: «Xasatt/a m/«n<3 ?o