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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
Seite - 22 -
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Seite - 22 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48

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Tschager 22 Tschager dann ging er nach Trieft, wo er im Merkantilfache seine praktische Bildung vollendete. Aus genannter Hafenstadt begab er sich nach Wien, und daselbst stand er vor seiner Verheiratung in Diensten des Bankhauses Geymüller. Schon damals hatte er durch seine Tuch- tigkeit und Sparsamkeit einiges Vermögen erworben. Sein Reichthum aber stammt von seiner aus Fürstenfeld in Steiermark gebürtigen Frau, Elisabeth Meister, denn diese brachte ihm laut Testaments ihres Onkels I . B int er, eines Pelz- Händlers in London, ein Vermögen von 60.000 Pfund Sterling zu. Von dieser Zeit ab lebte er in Wien als Privatmann und machte sich durch äußere Pracht be. merkbar. Auch unternahm er große Reisen und sammelte etwa von 4824 bis 1839 Gemälde mit gutem Verständniß. Es war damals für Sammler noch eine gute Zeit, manches Treffliche um ziemlich billigen Preis zu haben. Im Jahre 1839 kaufte er die Herrschaft Herbersdorf bei Wildon in Sieiermark, und zwar, wenn Heraus- geber dieses Lexikons nicht irrt, von dem k. k. Obersten und Marien Theresien- ^ Ritter Martin Rochus Tenner Frei« ! Herrn von W i l d au Mand XI.I I I , ! S. 212^ und siedelte dahin über. Dort ^ verlor er 1832 durch den Tod seine Frau. ! Er hatte sich schon früher leidend gefühlt,^ nun nahm seine Kränklichkeit, nament- ^ lich seine Schwerhörigkeit zu, und zu! alledem gesellte sich in seinen letzten! Lebensjahren noch eine Schwächung der! Augen, so daß er nicht mehr zu lesen im Stande war. 1836 starb er im Alter von 78 Jahren. Ein unvergängliches An- ! denken stiftete sich Tschager durch sein Testament, aus welchem wir folgende Stelle wörtlich anführen: „Meine Ge- mäldesammlung, die ich durch lange Zeit mit Glück und vielen Kosten gesammelt ! habe, nebst allen anderen Kunstsachen^ ^ bestehend in Kupferstichen, Lithographien, von der Kunst handelnden Büchern, ver- mache ich dem Ferdinandeum zu Inns- bruck. Damit mein Vermächtniß seinen wohlthätigen Zweck erreiche, legire ich zu meiner Gemäldesammlung noch 10.000 fi< Aus den Interessen dieses Capitals soll alle drei Jahre ein Original« ! gemalde angekauft und der Sammlung ! einverleibt werden; die ganze Sammlung ! diene zur Ausbildung angehender Kunst« ! ler". So die Bestimmung Tschager's, ^ der dieses Legat, zu welchem er vornehm« ; lich durch den ehemaligen Statthalter ^Tirols Clemens Grafen Brandis ver- ' anlaßt wurde, als sein Monument be» trachtete und verlangte, daß die Bilder ungetrennt in einem eigenen Locale auf« - gestellt würden, und zwar nebst seinem ^Bildnisse, das die Namensunterschrift tragen soll. Werfen wir nun noch einen ! kurzen Blick auf die Sammlung selbst, die neben manchem Minderwerthigen einige Perlen der Kunst enthält. Sie umfaßt im Ganzen 112 Gemälde und wurde im Jahre 1838 auf 6476 fi. ge- schätzt, eine Summe, die sich nach ge- nauerer Prüfung von Kunstkennern un- gleich höher stellt. Tsckager hat dar- über einen Katalog verfaßt, die werth« vollsten Stücke sind ^ . — Leinwand, K. - - Kupferblech, H. - - Holz, Vl. --- Blechs: 3. «Zwei Landschaften", von Karl Ruthardt ^Nr. 4, 3^, eine mit Hirschen, die von Jägern und Hunden verfolgt werden, die andere mit Leopar- den bei einem todten Hirsch und einigen Adlern; — H. Zwei Bilder von Adrian van der Venne ^Nr. 40 und Ii^j; — 3. Zwei „Fruchtstücke", von I .P. Gil le- mans Mr. 16 und 17^' — H. „Das Innere einer Kirche", von Peter Neefs sM. 18^ — H. „Nachtlandschaft mit
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Trzetrzewinsky-Ullepitsch
Band
48
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1883
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
346
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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