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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
Seite - 37 -
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Seite - 37 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48

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Tschermak 37 Tschermak. einwirkte, und mit dem er auch später in regem Verkehr blieb. Fenzl Md. IV, S. 179^, Zippe, Graikich Md. V, S. 304^ nahmen ebenfalls Einfluß auf seine wissenschaftliche Ausbildung. Auf F. v. Hauer's Md. VII I , S. 39^> An- regung verlegte er seine Thätigkeit für einige Zeit an die geologische Reichs- anstalt, wo er seine erste Arbeit: „Ueber das Trachytgebirge bei Banow in Mähren" vollendete, zu welcher eine mit Julius Schmidt unternommene Excur» sion die Veranlassung gab. Hierauf be» schäftigten ihn längere Zeit physikalisch- chemische Fragen, namentlich jene be- züglich der Volumverhältnisse chemischer Verbindungen, und ihre Bearbeitung führte ihn zu näherer Bekanntschaft mit Schrotier in Wien Mand XXXII , S. 1^> und mit Kopv in Heidelberg. Der Verkehr mit Zippe entschied zuletzt für die mineralogische Richtung, obwohl seine Habilitation (1860) und seine ersten Vorlesungen sich gleichzeitig auf Minera- iogie und physikalische Chemie bezogen. Seit 1861 verheiratet, mußte er daran 'denken, sich in materieller Beziehung zu sichern, daher er im folgenden Jahre die Stellung eines Adjuncten am k. k. Hof» mineraliencabinet annahm, welcher Posten >aber ihm ursprünglich nicht zugedacht war. Eine auf Zippe's Anregung durch das Unterrichtsministerium veranlaßte Reise durch Frankreich, England und Deutschland brachte ihn mit allen bedeu» tenden Mineralogen und Chemikern jener Zeit in Berührung. Der Verkehr mit Bunsen und mit B lum in Heidelberg, mit G. Rose in Berlin, gab ihm die Veranlassung, über die chemische Verän- derung der Minerale Untersuchungen an» zustellen, deren Ergebnisse er in einer Reihe von Abhandlungen niederlegte, welche in den nächsten Jahren als Stu- dien über Pseudomorphosen in den Schriften der Wiener Akademie erschienen. In diese Zeit fällt auch die Herausgabe des „Grundriffes der Mineralogie", worin er den Versuch machte, die Resul- täte der neueren Mineralogie den Mittel- schulen naher zu bringen. Der innerhalb eines Jahres (1863 — 1364) erfolgte Tod seiner Frau, seines Vaters und Zippe's brachte in seinem erschütterten Gemüthe große Veränderungen hervor. ' Während er die Resignation gegenüber äußeren Ereignissen gewann, vergrößerte sich auch feine Neigung zur Zurückgezogen- heit und seine Empfindlichkeit im persön- lichen Verkehre. Wieder zur Arbeit zurück- gekehrt, vollendete er die „Studien über die Feldspathgruppe", die 1863 erschienen und seinen Ruf begründeten. Die'darin enthaltene neue Lehre von der Mischung der Feldspathe aus drei Substanzen wurde indeß erst nach einem Decennium Gemeingut des wissenschaftlichen Publi« cums, nachdem eine lebhafte Discussion mit Gerhard von Rath in Bonn und die offene Anerkennung der Theorie von Seite des letzteren Forschers die Aufmerk' samkeit der Mineralogen auf dieses Gebiet gelenkt hatten. Mehrere Reisen in ver> schiedene Theile der Monarchie lieferten Tschermak das Material für eine größere petrographische Arbeit über die „Porphyrgesteine Oesterreichs", welche 1867 von der kaiserlichen Akademie mit dem Preise gekrönt wurde. I n derselben schilderte er die wichtigsten Felsarten jener Gruppe, sowie deren Veränderun- gen, und entwickelte die Theorie von der ursprünglichen Gleichheit der älteren und neueren Eruptivgesteine. Die Entdeckung eines wichtigen neuen Gesteines, des Pikrit und die Verfolgung des Olivin bis in die ältesten Gesteine, in welchen dieses merkwürdige Mineral meist ver-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Trzetrzewinsky-Ullepitsch
Band
48
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1883
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
346
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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