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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
Seite - 38 -
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Seite - 38 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48

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Tschermak. 38 Tschermak. schwunden und in Serpentin verwandelt ist, hängen mit jener Arbeit zusammen. Das Jahr 1868 brachte Tschermak die Ernennung zum außerordentlichen Pro- fessor an der Wiener Hochschule und zum Director des Hofmineralieneabinets. Das Streben unseres Gelehrten ging nun dahin, dieses Museum zu einer Stätte mineralogischer Forschung zu machen und eine Schule zu begründen, welche junge Talente für diese Wissenschaft heranbilden sollte. 1871 begann er die Herausgabe der Mineralogischen Mittheilungen", von welchen sieben Jahrgange in Ver» bindung mit dem „Jahrbuch der geolo» gischen Reichsanstalt" erschienen, und welche viele Arbeiten des Herausgebers und seiner Schüler enthalten. Der Ver» kehr mit Wilhelm Haidinger Md. VII , S. 208^ und die Verwaltung der reichen Meteoritensammlung des Museums führte ihn zur Bearbeitung mehrerer meteorischer Stein- und Eisenmajsen, welche nicbt nur neue Bestandtheile dieser Himmelsboten kennen lehrte, sondern auch deren feinere Tertur ergründete und allgemeinere For- schungen über die Entstehung dieser ge» heimnißvollen Körper veranlaßte. Nieder« holte Reisen in Italien, die er in den folgenden Jahren unternahm, näherten ihn dem Gebiete der Kunst, in deren Genuß er die größte Erquickung und die Versöhnung jener Gegensätze fand, denen der Verstand auf der Bahn strenger Forschung begegnet. Die vulcanischen Erscheinungen jenes Landes lenkten seine Studien auf den Vulcanismus, wodurch die Schrift „Ueber den Vulcanismus als kosmische Erscheinung" hervorgerufen wurde. Mittlerweile erschienen Arbeiten in methodischer Richtung, unter welchen jene über die Anwendung des Dichrois» mus zur Unterscheidung der Minerale den größten Erfolg hatte; ferner fort' gesetzte Studien über größere Mineral- gruppen, wie jene über Augit und Horn- blende, sowie Untersuchungen einzelner Gattungen, von denen er ein merk' würdiges borsäurehaltiges Mineral seinem Freunde, dem Chemiker E. Ludw ig , widmete, mit dem er seit vielen Jahren durch eifrige Arbeit verbunden war. Im. Jahre 4873 wurde Tschermak trotz, heftiger Opposition seitens eines einfluß» reicben Collegen zum ordentlichen Pro- fefsor ernannt und zwei Jahre später zum wirklichen Mitgliede der Akademie- gewählt. Der Vortrag, welchen er als- neuernannter Akademiker zu halten hatte, war der Idee eines allgemeinen Prin- cipes der Entwickelung in der Natur ge- widmet. Die Kontinuität seiner Wirk- samkeit erlitt eine Unterbrechung, als> im folgenden Jahre eine Intendantur der Hofmuseen gegründet wurde und- das Hofmineraliencabinet seine bisherige Selbständigkeit verlor. Er dachte nun daran, sich von der Hofstelle zurück- zuziehen, eventuell Wien zu verlassen. Ein Ruf, welcher von der Universität Göttingen an ihn erging, bestärkte ihn wohl in seiner Absicht, aber die Regie- rung bewog den beliebten Lehrer zum Bleiben, indem sie ihm eine bevorzugte Stellung an der Universität einräumte, ferner durch die Errichtung eines minera» logischen Institutes ihm die Möglichkeit einer unabhängigen Thätigkeit bot und überdies ihn durch Verleihung des Hof. rathstitels auszeichnete. Seither hat Tschermak eine neue Serie seiner Zeitschrift als „Mineralogische und petro« graphische Mittheilungen" eröffnet und im Kreise seiner Schüler an dem neuen Laboratorium die Arbeit fortgesetzt, deren letztes Ergebniß eine umfangreichere Untersuchung der^ früher nur unvoll« kommen bekannten Minerale der Glimmer»
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Trzetrzewinsky-Ullepitsch
Band
48
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1883
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
346
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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