Seite - 49 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
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Nschink, 49 Tschinkel
für Logik, Metaphysik und praktische
Philosophie, welchen er bis zu seinem im
Alter von 30 Jahren erfolgten Tode mit
ersprießlichster Verwendung versah. Nach
Einigen wäre Tschink nicht ganz aus
dem geistlichen Stande, sondern nur aus
dem Carmeliterorden getreten und Welt-
geistlicher geblieben, was jedoch Heraus'
geber dieses Lexikons bezweifelt. Unser
Gelehrter war mehrfach schriftstellerisch
thätig. Im nächsten Hinblick auf sein
Amt schrieb er einen „Ornndriss der Ngik"
(Ollnütz 4802, 8".), der ob der Klarheit
und Deutlichkeit der Gedanken und des
Ausdruckes besonders hervorgehoben und
in Bezug auf methodische Genauigkeit
sowie auf wissenschaftliche Bündigkeit
über I . G. H. Feder's Werk: „Logik
und Metaphysik im Grundriffe", welches
er dem seinigen zu Grunde legen mußte,
gestellt wurde. Außerdem gab er noch
folgende Werke heraus: „chrchichte eine5
Geistersehers; an5 tlrn Papieren t>e5 MllnneZ
mit der eisernen Maske. . . " drei Theile
(Wien 178.; neue Aufl. 1790 — 93,
8".); — „Anpartriizche Prüfung dr5 ;n Nam
erschienenen Knr^ en Znbrgriiks uan dem 3,'rben
nnd «Thaten t>e5 JaZeph VülLumn oder Lage-
nannten <5aglill5trü" (Wien 179l , Kaiserer,
8^.)', — „Wnnoelgrschichte zamilit dem «Schlüssel
w ihrer Erklärung" (ebd. 1792, Kaiserer,
8«.), über dieselbe soll bald danach bei Karl
Haas in Wien eine kritisirende Schrift
gleichen Titels ausgegeben worden sein'.
— „Migchrnmi, das räth5rlhatte Mädchen ans
Medina" (Rudolstadt 1804 sFr. Fleischer
in Leipzigs 8^.), kam anonym heraus; —
gemeinschaftlich mit Ioh. Karl Lackner
edirte er „Vlumenlese der Musen" (Wien
1790, Kayser, 42".) und dann setzte er
auch A. Hoffmann's „Bemerkungen
über den religiösen Zustand der k. k.
Staaten" (Wien 1787) vom dritten
Bande fort und vollendete das Werk mit
u. W urzb a
ch
. biogr. Lrrikon. XI.Vl ls. ^H dem vierten. Tschink war ein Mann
von Talent und guten dichterischen An-
lagen, wie dies seine „Geschichte eines,
Geistersehers" und seine „Wunderge-
schichten" bezeugen. Bei einem gleichfalls
Tschink zugeschriebenen Werke, betitelt:
„Der unglückliche Glückliche", finde ich
weder Verleger, noch Ort und Jahr des
Verlags angegeben.
Baur (Tamuel). Allgemeines Histori,ch'bi0'
graphisch-literarischeö Handwörterbuch aller
merkwürdigen Personen, die in dem ersten
Jahrzehnt des nmnzednten Jahrhunderts
gestorben sind (Nlm I8i(i. Ttettini. gr. 8°,)
Bd. I I , Sp. 623. — Annalen der Literatur
und Kunst des In- und Auslandes (Wien.
Doll, 8°.) 1810. S. 143. — Raßmann
(Friedrich). Deutscher Dichternekrolog oder
gedrängte Uebersicht der verstorbenen Dichter.
Romanschriftsteller und Uebersetzer... (Nord«
hausen 18l8, G. W. Happach. 8°.) S. 19.'t
lnach diesem wäre Tschink schon ain ?. No<
vember 1809 gestorben^,
Tschinkel, Emanuel (Indllstrieller,
geb. zu Schönfeld bei Kreibitz in Böh-
men am 1. Jänner 4814. gest. 3. Juli
1871). Sein Vater August ist der Be-
gründer der Cichorienkaffeefabrication in
Oesterreich, welche einen ungeahnten
Aufschwung nahm und noch heute einen
ansehnlichen Industriezweig im Kaiser-
staate bildet. August Tschinkel, gleich-
falls aus Schönfeld bei Kreibitz gebürtig,
beschäftigte sich anfänglich mit dem
Zwirn» und Leinwandhandel, welcher ihn
häufig in das Ausland, namentlich nach
Nürnberg und vielen anderen Städten
Bayerns und Hollands führte. Zur Zeit
der Continentalsperre (20. November
1806> erlernte er bei einem holländischem
Koch die Fabrication von Cichorien, die er
dann kurz danach in Schönfeld betrieb.
Die dazu erforderlichen Wurzeln bezog er
viele Jahre hindurch aus Magdeburg,
bis endlich nach glücklichen Versuchen mit
dem Anbau von Zuckerrüben uud (5icho-
rdr.:;-). Ma! 188;:.) 4
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Trzetrzewinsky-Ullepitsch
- Band
- 48
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1883
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 346
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon