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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
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Seite - 60 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48

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Tschofen. Franz Joseph Tschoffeu, Bernhard Zu St. Peter er;wang er die Festhaltung, 'dann eilte er sofort zu Pferde in das Montafoner Gebirge und kehrte an der Spitze des ersten dort in aller Hast zu sammengerafften Haufens zurück, da ihm die Bürger von St. Peter zu zahm er schienen Als dann, von ihm angezettelt, das blutige Drama seinen Fortgang nahm, zog er sich in die innere Klausur des Klosters zurück. Dort weidete er sich burch das Schlüsselloch einer eisernen Thür an der Mordscene und kam erst aus seinem Versteck zum Vorscheine, nach dem man die Opfer hingeschlachtet hatte. Doch als er sich seinen Antheil von der Beute holen wollte, war es zu spät, nur des Bürgermeisters Weber blutiger Rock mit den Silberknopfen war die einzige Trophäe, welche ihm verblieb". Nach Wiederherstellung der österreichischen Ne gierung in Vorarlberg schritt man auch gegen die Urheber und "Thäter jener grauenhaften Ereignisse vom 9. und 1l). August j?96 ein und veranlaßte die strafgericktliche Untersuchung. Die Klage lautete auf „Raubmord". An der Spitze der Verurtheilten stand der Unhold Tschofen. Auf sechzig Jahre unter öffentlicher Arbeit im Kerker lautete das IN theil. Fünfundzwanzig Stockstreiche an jedem 19. August, als dem Tage der be- gangenen Grauelthat und zwanzig Stock' streiche alle drei Monate waren die Bei- gabe. Die oberste Iustizstelle zu Wien milderte im Wege der Gnade die Strafe auf zwanzig Jahre. Den Schicksals- genossen Tsckofen's wurde drei Jahre danach die Strafe „aus Staatsrücksichten" erlassen; nur an dem Loose Tscbofen's änderte sich nichts und auch dann nicht, als spater Tirol und Vorarlberg vorüber- gehend bayrisch wurden und die Mutter Tschofen's beim Könige ein Gnaden« gesuch eingereicht hatte. Wie lange der- Unhold gelebt und ob er im Kerker geendet, ist nicht bekannt. Der Wanderer (Wiener polit. Blatt) <86i, Nr. 204 und 203. im Feuilleton: „E!ne histo» rische Erinnerung aus Vorarlberg". Von I Pf. In erfreulicherer Weise denkwürdig als der obige Bauernpatriot ist der Wiener Groß' Händler Bernhard von Tsch offen, ein Sohn des bürgerlichen Handelsmannes En» g elber:'Tsch offen in Wien, der im Jahre 1789 wegen Errichtung einer Knopf» u. s. w. Fabrik mit „Edler von" geadelt wurde. Im April l793 erstatteten der Großhändler V e rn< h a rd von Tschoffen, Anton Graf A ppon v und der Hofagent Neitter Sr. Majestät dem Kaiser die Anzeige, daß ne zu einer Gesell» schaft sich vereinigt hätten, welche mit der Absicht umgehe, die Steinkohlenfeuerung in Oesterreich einzuführen und den Versuch zu machen: ob die Eröffnung eines (Zanals von der Gegend von Schottwien bis Wien aus' führbar sei. Der Kaiser sicherte nun dieser Gesellschüft seinen ah. Schulz zu in Anbetracht dessen, daß der große Vorrath der besten Gattung Steinkohle, welche dieselbe in der Geczend von Oedenburg und Neustadt in mächtigen Flohen ausbeutete, der Stadt Wien und der umliegenden Gegend e!nen wohlfeilen und bei den meisten Feuerungen anwendbaren Brennstoff sichern und zugleich der von der Gesellschaft vorgeschlagene (lanal die Frackt' kosten der Steinkohle ungemein vermindern werde. Unter Einem wurde der Dire» torial»Hofrath Franz Graf von Säur au zum Hofcommissär ernannt, in wacher Eigen» schaft er bei den gesellschaftlichen Versamn:-- lungen den Vorsitz zu führen und die Unter- nehmung mit den landesfürstlicken Stellen in Verbindung zu setzen hatte. Diese Gesellschaft erfreute sich auch des besonderen kaiserlichen Schutzes. So erhielt sie mit kaiserlicher Ent' schließung vom 16, August 1796 d'e Zusiche- rung, daß dieses gemeinnützige Unternehmen im nöthigen Falle aus der ah. Privatcasse unterstützt werden solle. Eine. weitere Folge war. daß Se. Majestät nicht nur den Stein-- kodlenbau im ganzen Lande Oesterreich unter der Enno als e^n lanolsfiustliches Regale dergestalt sich vorbehielt, daß Niemandem mehr ohne ausdrückliche ah. Erlaubniß cine. Belehnung hierauf ertheilt werden dürfte, sondern der Gesellschaft wurde als ein Fond zur Unternchmunz die Strecke von je vier Meilen
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Trzetrzewinsky-Ullepitsch
Band
48
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1883
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
346
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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