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k. Ledpoldine 78
staltete
sich
zu einem kleinen BĂĽhnenfeste.
Der König warf ihr aus seiner Loge
einen Lorberkranz zu. Die Königin ließ
sie zu sich in die Loge entbieten und ihr
durch Herrn von HĂĽlsen e:n kostbares
Andenken ĂĽberreichen. AuĂźerdew erhielt
sie noch ein kostbares Geschenk: eine mas-
sive silberne Schale, welche in den ver-
schlungenen Aesten eines Lorberbaumes
ruht, dessen Stamm das anderthalb FuĂź
hohe Untergestell bildet. Auf jedem der!
63 Lorberblätter ist eine Rolle der
KĂĽnstlerin eingravirt. Am FuĂźe des Ge-
stells stehen die Namen der Geber: Graf
Redern, Meyerbeer, HĂĽlsen, das
gesammte Personal der Oper, Auguste
Crelinger, Paul und Marie Ta-
glioni. Das Repertoire der Sängerin
war, wie wir aus den 63 Lorberblättern
entnehmen, ein sehr umfangreiches und
dabei vielseitiges, da es ebensowohl tra-
gische als komische Rollen umfaĂźte. Zu
ihren tragischen Glanzpartien zahlten
insbesondere die Jul ie in „Romeo und
Julie", die Pamina in der „Zauber-
flöte", die Agathe im „Freischütz", die
Linda, Marzell ine in „Fidelio"' zu
ihren heiteren die Susanne im „Fi-
garo", die Regimentstochter, die
beiden Zerlinen im „ Don Juan" und
„Fra Diavolo". Mit großer Virtuosität
im Gesänge — ihre klangvolle Sopran-
stimme umfaßte die Töne vom tiefen (r
bis zum zweimal gestrichenen (^ — ver-
band sie einen feinen Vortrag, so daĂź sie
auch in den ersten Spiel-- und Soubretten«
Partien, der komischen und Conversations»
(oder sogenannten Spiel» 1 Oper kaum
ihres Gleichen hatte. Vom preuĂźischen
Höfe wurde sie zur Kammersängerin
ernannt, desgleichen — bereits 1845 —
vom Könige von Sachsen. Leopoldine
vermalte sich mit einem höheren Staats-
beamten Namens Herrenburg und nannte sich seit dieser Zeit, ihren Sanger-
namen mit dem ihres Gatten verbindend,
Herrenburg-Tuczek.
Album des königlichen Tckauspiels und der
königlichen ^per zu Berlin unter der Leitung
von August Wilbclm I f f land. Karl Grafen
uon VrĂĽh l . Wilhelm Grafen von Redern
und Karl Theodor von KĂĽstner fĂĽr die
Zeit von 1796 bis 1851 (Berlin 1838. Gust.
Schauer, tl 4",) S. 83 snach diesem geboren
im Jahre 1824). — Fremden« B latt. Von
Gustau Heine (Wien. 4".) 1861. Nr 343
süber ihr Abschiedsbenefice j^. — I l lustr i r te
Zeitung (Leipzig. I . I . Neber. kl. Fol.)
V I . Pd. (184ö). Nr. 109. 2. 79 und 8n
l^ nach dieser verlieĂź sie 1836, fĂĽnfzehn Jahre
alt, das Wiener Konservatorium, sie ist also
im Jahre 1821 geboren, wie mir dies auch
von einem Wiener Musikgelehrten bestätigt
wird. welcher die Angabe, daĂź sie 1824 gc-
boren sei, entschieden bestreiket^ . — Linzer
Zeitung, 1830, Nr. 1i2. — Neue 5
Uni u ersa l» 3 er ikon der Tonkunst. Mr
KĂĽnstler, Kunstfreunde und alle Gebildeten.
Angefangen von Dr. Julius Tchladebach,
fortgesetzt von Eduard Berns dorf (Offen«
bach 1861. Ioh. Andr<5, gr. 8«.) Bd. I I I ,
S. 769 l^ nach diesem geboren 1821^; Nach'
trag, S. 340 snach diesem geboren 4824). —
Riemann (H.). Musik-Lerikon (Leipzig 1882.
Bibliogr. Institut, gr. 12".) T. 942 ^auch nacl>
diesemgeboren1824'l. —Theater« Z ei tu N9-
Nedigirt von Adolph Bäuerle (Wien. gr. 4°.)
1843. S. 3«. in der Rubrik „TheatN'Beob'
achter". — Zeitung für Norddeutschland,
18«l. Nr. 3931 ^nach dieser geboren im Jahre
1824).
Pottrate. 1) Unterschrift: ..Leopoldine
Tuczek". Auguste HĂĽssener 5e. (Leipzig.
Baumgärtner. 4".). — 2) Unierschrift: „Leo-
poldme Tuczek vom Berliner Hofoperntheater"
(P ayn e sä. ?) 8°. — 3) Unterschrift: Fucst'
mile des Namenäznqes „Leopoldine Tuczek".
Darunter: „Konigl. Preuß. Hof'Opem-.Tän'
gerin". Gezeichnet von Q'Vrien. Mb. von
Weiß?. Druck von 3. Zöllner (Verlag von
A. Schepeler in Berlin. Fol.). — 4) Gezeichnet
von l'Memand. Lith. von Fischer (Berlin,
Sachse und ,Comp.. gr. Fol.). — 3) Litb.
von Schertle (Berlin. Schlesmger. Fol.).
— a) Lith. (Berlin. Rocca, Fol.). — 7) Holz<
schnitt. Monogramm des Zeichners: ^ . in
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Buch Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Trzetrzewinsky-Ullepitsch
- Band
- 48
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1883
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 346
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon