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Tiirck, Ludwig 79
40^2°), Nachahmern Petrarca's, die zuerst
tosl,'anischi.' Poesie nacl> <)iaausa uerpslan^ten.
gest^ftei wurde. — 4. Noch denkwürdiger er-
scheint der Senator Mar ino Tudis i (oder
wie er illyrisch genannt wird: Maro je
TudiZevil:), der daä vor dem Rettoren'
pala^o in Na^usa errichtete National'Theater,
nachdem dasselbe du:ch daä , Erdbeben vom
Jahre 46<>7 zerstört worden, neu herstellen
ließ und nun darin zur unsäglichen Belusti-
gung der Ragusaer die von ilnu ins Illyrische
(Nagusanischen Volksdialet't) übersetzten Lust«
spicle des Mol iöre ,^ ur Tarstellung brachte.
Mit seinem Tode hörten die slavischen Theater-
vorstellungen in Nagusa auf. — ö. 3chließ<
lich sei noch des zu dieser ^aniilie gehörenden
Jesuiten Naphael Tudis i (gest. 1732) ge-
dacht, von dein in Vened'a bei Bartoli im
Iadre j?2:i das Andachtöbuch: ,.72vlilüwo3ti
üvc-tl^l» ^oLii)2." erschienen ist. t^?//'«/>/<?//, cii
, Dal-
Tudixevic, siehe: Tudisi, Sigmund
^S. 78 und 80, in den Quellens
Türck, Ludwig (A rzt. geb. inWie n
am 22. Juli 1810, gest. daselbst am
23. Februar l868). (5m Sohn des
Wiener Hofjuwelierö Türck, vollendete
er frei von Noth und Sorge, „diesem Erb»
theil vieler Mediciner während der Stu-
dentenzeit", wie einer seiner Biographen
schreibt, das Gymnasium und die medici-
nischen Studien in Wien und erlangte
4836 daselbst die medicinische Doctor-
würde. Bei seinen günstigen äußeren Le-
bensverhältnissen konnte er schon frühzeitig
siä' ernsten Forschungen hingeben, und so
widmete er sich bereits als Secundararzt
(!840) mit allem Eifer der Anatomie
und Pathologie des Nervensystems.
Im Jahre 4844 unternahm er eine
Studienreise nach Paris, um daselbst
neue Anregungen zu erhalten und an der
in ihrem Zenith stehenden Pariser Schule
sich fortzubilden. Baron Türkheim, der damalige, in Fachkreisen noch heute
unvergessene Leiter des medicinischen
Nnterricbtswesens in Oesterreich, besaß
den scharfen Blick, aufstrebende Talente
und die geniale Begabung unter den
jüngeren Aerzten zu erkennen und heraus-
zufinden. So nahm er denn auch Türck
unter seinen Schutz und wußte es durch-
zuführen, daß für den jungen Nerven-
Pathologen eigens eine Abtheilung für
Nervenleiden im allgemeinen Kranken-
hause errichtet wurde, an welcher der-'
selbe als ordinirender Arzt wirkte. Drei-
zehn Jahre blieb Türck in dieser Stel-
lung und begründete durch seine ein-
gehenden Forschungen auf dieser Nerven-
klinik zuerst seinen wissenschaftlichen Ruf.
I n zahlreichen Arbeiten, theils in Mono
graphien, theils in Denkschriften ver-
öffentlichte er die Bclege se ner Thätig-
keit, wir erinnern hier nur an seine Mo-
nographie über Spinalirritation, seine
Abhandlungen über die Wurzel des Tri-
geminus, seine Artikel über die Ergebnisse
von Untersuchungen zur Ermittelung der
Hautsenfibilität .und viele andere über
Nervenpathologie. Und wie erfolgreich er
das Feld tiefes Wissenszweiges bear-
beitete, dafür zeugt vornehmlich die That-
sache, daß Hasse in seinem Werke über
die Krankheiten des Nervensystems fast
auf jeder Seite sich auf Türck's Forschun-
gen stützt und dieselben geradezu als Be-
lege anführt. Erst im Jahre 1837, als
die Organisirung des größten Wiener
Krankenhauses stattfand, wurde Türck
zum Primarärzte ernannt. Und mit
diesem Jahre beginnen auch seine l a r y n-
goskopischen Studien, die ihn fortan
ausschließlich beschäftigten. Der Gesang
lehrer G arcia in London hatte mit Hilfe
eines in dem menschlichen Munde und
Rachen angebrachten Spiegels die Bil-
dung der Stimme und zugleich die dabei
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Buch Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Trzetrzewinsky-Ullepitsch
- Band
- 48
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1883
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 346
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon