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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
Seite - 119 -
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Seite - 119 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48

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Tunner, Joseph Ernst Tunner, Joseph Ernst im Werthe von mehreren tausend Gul- den, wodurch dieselbe allmälig in einen ihrem Zwecke und den Anforderungen der Kunst entsprechenden Zustand versetzt wurde. Schon im ersten Jahre seiner Thä- tigkeit an der Akademie, 1840, bewerk- stelligte er am Ende des Studiencurses die dann alljährlich wiederholte öffent- liche Ausstellung der Schülerarbeiten, wodurch er den Eifer der Zöglinge be< lebte und das Interesse des Publicums für die Akademie wesentlich steigerte. Einen anderen ungemein glücklichen Ge- danken führte er ferner dadurch aus, daß er im Winter 1842 durch Errichtung eines besonderen Lesecabinetes auch die theoretische Ausbildung der seiner Leiiung anvertrauten Kunstjünger auf dem Wege einer systematisch geleiteten Lecture zu fördern suchte. Der innerösterreichische Industrieverein bot diesem trefflichen Unternehmen seinerseits die Hand, indem er bereitwilligst alle, auch die kostspielig- sten Werke über Kunst überhaupt und deren einzelne Zweige insbesondere her- beizuschaffen sich bemühte. Dieses Lese- cabinet wurde von den Schülern zweimal in der Woche, Dienstag und Samstag Abends von 3 bis 7-Uhr besucht, wo Tunner nebst dem Lehrer der Elemew tarzeichnung ihnen die besten Zeichnungen vorzüglicher Kunstwerke erläuterte. I n der Folge nahm er beim Neubau der ständischen Realschule Einfluß auf Ver- mehrung der Räumlichkeiten der Aka- demie um zwei Säle und zwei Corridore. Bald darauf führte er auch das vor ihm nicht gepflegte Zeichnen nach Gyvs- abgüssen ein, zu welchem Zwecke er be» wirkte, daß standischerseits kunstmäßige Statuen und Büsten angeschafft und dadurch die bereits vorhandene Samm- lung ergänzt wurde. Zur höheren Aus- bildung von Malern und Bildhauern ! erlangte er in späterer Zeit auch die Be- ! willigung eines jährlichen Geldbetrages ' zur Bezahlung von lebenden männlichen ! Modellen. Und so war es Tunner, der ! die ihm anvertraute Anstalt von der ! Zeichen schule, als welche er sie über- ! nommen, erst zu einer Akademie der Künste umgeschaffen hat. Die Ein- richtung dieses Institutes war in jeder Hinsicht eine so mustergiltige, daß ! Künstler aus Wien, Prag, Pesth derselben ! das vollste Lob spendeten. Aus Inns- ! brück wurden eigens zwei Professoren ! nach Gratz gesendet, um hier Erfahrungen zu sammeln und die Innsbrucker Aka- demie nach dem Muster der Gratzer ein- zurichten. Ueber die Aufgabe eines Galeriedirectors und dessen Amtspflichten gibt Tunner selbst in einem lesens» werthen, „Das Amt des landschaftlichen Galeriedirectors" betitelten Aufsatze, welcher in der „Gratzer Tagespost" vom l6. März 4870 erschien, wichtige und beherzigenswerthe Winke und Aufschlüsse. Dieser Aufsatz und noch ein zweiter: „Idealismus, Realismus und Materia- lismus in der Malerei" ^abgedruckt ebenda 17. und 24. April 1870, Nr. 102 ' und 107^ sind die einzigen, welche aus seiner Feder geflossen und seinen Stand» punkt in der Kunst kennzeichnen. Solche Bemühungen um das seiner Leitung an- vertraute Kunstinstitut sollten auch nickt vergeblich sein. Durch die Bereicherung und musterhafte Ordnung der Galerie wurde die Theilnahme des Publicums geweckt, welche sich zunächst in dem ge- steigerten Besuche derselben zeigte. Als auch Tunner die zweifelhaften Seg- nungen der Recensentengunst an sich er- fahren hatte, verlangte er, bei Gelegen- heit einer im Jahre 4868 geplanten Reorganisirung der Gratzer Bildergalerie und Zeichenakademie, daß eine
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Trzetrzewinsky-Ullepitsch
Band
48
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1883
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
346
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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