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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
Seite - 132 -
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Seite - 132 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48

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Tupy, Karl Eugen 132 Tupy, Karl Eugen nebenbei bildete er seinen Geist an der! Lectüre deutscher Bücher, welche in der Gymnasialbibliothek reichlich vorhanden waren, und Schiller und Mathisson vor Allen sagten seiner jugendlichen Phantasie zumeist zu. Nach beendeten Gymnasialstudien ging er im Jahre 1832 mit seinem Freunde Filipek nach Prag. In dieser Metropole, als dem Zusammen- flusse alles geistigen Lebens und vor» nehmlich dem Centralpunkte der eben sich regenden und dehnenden nationalen Ge« fühle, erschlossen sich ihm neue Ziele, denen er auch mit dem ganzen Feuereifer der Jugend zustrebte. Dort wurde er mit dem schon damals als Dichter geschätzten Cajetan Ty l bekannt und veröffentlichte in dessen schöngeistiger Zeitschrift ^ inäv 2. ^vni" , d. i. Einst und Jetzt, eine ersten poetischen Versuche, für welche sich ihm dann noch die Spalten der Zeitschrift ^Ivvetv", d. i. Blüten, öffneten. Dabei hörte er fleißig die Vorlesungen über Neckische Sprache und Literatur, welche Johann Nejedly sBd. XX, S. 463^ dielt, und las mit allem Eifer oechische Bücher, die er in der Universitätsbiblio- thek in reichster Auswahl vorfand. Von den Vorlesungen an der Universität zogen ihn vor allen jene über Philosophie und ihre Geschichte, sowie über Aesthetik an. Seine Studiengenojsen waren Stro» back sBd. XL, S. 33^, der nachmalige Reichstagspräsident, und Franz Trojan Md. XI.VII, S. 236^, aber auch mit den meisten damals in Prag lebenden Schriftstellern und Dichtern wurde er theils bekannt, theils befreundete er sich mit ihnen. Dem Willen seiner Eltern ent- sprechend, welche ihn für den geistlichen Stand bestimmt hatten, trat er dann nach beendeten philosophischen Studien 1834 in das Prämonstratenserstift auf dem Strahow in Prag. Daselbst bekam er einen Klosterbruder zum Zellengenossen^ der, in der Musik tüchtig bewandert, mit den lebendigen Liedern, welche er vortrug, nicht ohne Einfluß blieb auf die weitere Entwickelung des Dichters und mit seinem tiefen ergreifenden Spiele neue Gefühle im Herzen des jungen Mannes weckte. Aber noch hatte Tupy das Noviziat nicht beendet, als er, des Klosterlebens überdrüssig, zur nicht geringen Ent> tauschung seines Novizenmeisters, eines, sonst Vorurtheils freien und in seiner Siel« lung von Allen geliebten Priesters, das- Stift verließ. Um diese Zeit schrieb er auf ! Grund einer Volkssage sein Gedicht: ! „2^i T?a?s ^nsz,", d. i. Drei goldene ^ Haare, welches, in der Zeitschrift „lOst^"' ! abgedruckt, zuerst die gesteigerte Aufmerk- ^ samkeit auf den jungen Poeten lenkte. ^ MitzweiCollegenSchohajM.XXXI, ^ S. 200^ und Vrtatko begann er nun ^ das Studium der Rechte, trat aber .'nebenbei unter Cajetan Tyl's Leitung, ^ im Cajetaner Hause und dann unter ! jener Stepanek's sBd. XXXVII I , ^ S. 203^ im ständischen Theater in den ! öechischen Vorstellungen als Dilettant l auf; auch wurde er ein fleißiger Mit- ! arbeiter der Zeitschrift ^Xvet^", welche j er nach Tyl's Abgänge, im Verein mit ! Iaroslav P o s p i s i l Md. XXII I , z S. t38^> einige Zeit redigirte. Im Jahre ! 4837 erschien auch auf seine Veranlas» ^ sung und unter seiner Redaction der > belletristische Almanach „VOsna/', d. i. ! Der Frühling. Die nächste Absicht ! Tupy's ging nun dahin, sich ausschließ' ^ lich der Schriftstellerei zu widmen, aber ^ die Aussichten für diesen Beruf standen ! nichts weniger als günstig; dazu gesellte ! sich die nicht zu beschwichtigende Be» i trübniß seiner Eltern, daß er den geist- ^ lichen Stand verlassen, und endlich das i Zureden seiner Freunde im Stifte Stra-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Trzetrzewinsky-Ullepitsch
Band
48
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1883
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
346
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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