Seite - 137 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
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i) Emmerich 13? Turcsanyi, Eminerich
Spiegelbild wieder findet, ohne daß
aufgezwungenes Nacharbeiten, Abglatten
und sonstiges überftüffiges Putzwerk nöthig
wird, welches die Feinheiten des künst-
lerisch individuellen Vorganges ertödtet
und dem ursprünglichen Schöpfer der
Sculptur die Sorge aufladet, daß eine
fremde Hand, fremder Geschmack und
fremde Empfindung ihm den Blütenstaub
von der Blume schließlich abstreife. Wir
verweisen bezüglich des von Turbain
eingeschlagenen Verfahrens, welches er im
Gegensatze zu dem früher befolgten, der
Erste, in Wien einführte, und welches
anfangs nichts weniger als verstanden,
sondern vielmehr getadelt wurde, bis die
Weltausstellungen, welche den Blick ge-
schärft hatten, es in seiner ganzen Ge-
diegenheit erkennen ließen, auf Kab>
debo's „Oesterreichisch-ungarische Kunst-
Chronik", in deren drittem Bande, Nr,. 4,
S. 43, im Berichte über das Beethoven-
Monument, Turbain's Methode er-
läutert wird. Anläßlich der Vollendung
des Beethoven-Monuments im April
1880 erhielt der Künstler das goldene
Verdienstkreuz mit der Krone. Seinem
Namen nach, den wir auch Tourbain
geschrieben fanden, scheint er ein Franzose
oder Belgier zu sein.
K u b d e b o (Heinrich Dr.). Oesterreichisch-
unqarische Kunst-ChroniÜ (Wien. 4",) Bd. I
(1878/79). Nr. 8. T, 123. Nr. 9. S. 183-,
Vd. I I (1879). S. 29; Bd. I I I (1879). Nr. 1.
S. 13; Bd. IV (1880), Nr. 2. S. 20. und
Bd. V (1881), Nr. 16. 2. 147.
Emmerich von (k. k.
Huszarenmajor, geb. in Ungarn,
Geburtsjahr unbekannt, gefallen bei
Hanau am 30. October 1843). Ein
Sproß der ungarischen Adelsfamilie
Turcs^nyi ad eadein und wahrschein»
lich ein Sohn Georg Turcs^nyi's
aus dessen Ehe mit Mar ia geborenen ^ Csery. In jungen Jahren trat er in ein
! vaterländisches Huszaren-Regiment und
^ diente 1809 als Major im 2. Huszaren«
Regimente, damals Michael Baron
Spl6ny, .welches seiner heldenmütigen
Bravour und Tapferkeit wegen rühmlichst
bekannt war. Den Feldzug genannten
Jahres in Italien machte dasselbe im
Armeecorps des Erzherzogs Johann
mit und kämpfte darauf auch in Ungarn.
Mit Eintritt der Waffenruhe rückte es
nach seiner Stabsstation Nagy-Enyed in
Siebenbürgen ab, welche es beim Beginne
der Operationen des Feldzuges 1813 ver-
ließ, um nach Deutschland zu marschiren,
wo es im October dieses Jahres der unter
den Befehlen des königlich bayrischen
Generals der Cavallerie Grafen Wrede
stehenden österreichisch-bayrischen Armee
zugetheilt wurde. Am 30. genannten
Monats fand die Schlacht bei Hanau
statt. Abends gegen fünf Uhr brachte die
feindliche Reiterei durch ihre Uebermacht
die alliirte bayrisch - österreichische Ca»
vallerie auf dem linken Flügel zum
Weichen. In diesem bedenklichen Augen«
blicke warf sich Oberst Baron Geramb
mit einigen Escadrons des Regiments
dem vordringenden Feinde entgegen, und
hieb mit solchem Nachdrucke ein, daß die
folgenden Kavallerie-Abtheilungen Zeit
gewannen, auf dem gefährdeten Punkte
einzutreffen und dem weiteren Vordringen
des Gegners Einhalt zu thun. Die rück-
gängigen Bewegungen des linken Flügels
nach Hanau deckte das Regiment im
Vereine mit Schwarzenberg-Uhlanen so
kräftig, daß die verfolgende feindliche
Gardecavallerie möglichst aufgehalten
wurde. Bei dieser Gelegenheit bezahlte
Major Turcsanyi, welcher sich neben
dem Obersten Baron Geramb und dem
Oberstlieutenant Schmidt durch seine
Tapferkeit auf das rühmlichste hervor-
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Buch Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Trzetrzewinsky-Ullepitsch
- Band
- 48
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1883
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 346
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon