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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
Seite - 157 -
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Seite - 157 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48

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Turs^ky Curteltaub trösten, Bedrängten betzustehen, beseelte Turszky, der hier an seines Monarchen Statt zu handeln sich berufen sah. Kaiser Ferdinand anerkannte dieses opfer willige Verhalten am 20. Jänner 1848 durch Verleihung des Ordens der eisernen Krone erster Classe. I n der schweren Epoche des Jahres 1848 verstand es Turszky, durch Klugheit und Mäßi- gung die revolutionäre Brandfackel von seiner Provinz ferne zu halten; die Ord- nung wurde keinen Augenblick gestört. Aber unter der Wucht der Ereigniffe hatte auch die körperliche Kraft des Generals gelitten, und er bat aus dieser Veran- lassung um Enthebung von dem Gouver» neursposten. Am 7. December 1848 ver- ließ er das 3and, um in Graz in stiller Zurückgezogenheit seine Tage zu be- schließen; aber kaum dort angelangt, erhielt er den Ruf nach Wien, den er< ledigten Posten des Präsidenten beim allgemeinen Militär-Avpellntionsgericht provisorisch zu versehen. Zwei Jahre danach wurde er wirklicher Präsident und im April !834 Feldzeugmeister. Bis an sein Lebensende waltete er seines hohen Richteramtes. Nach längerer Krankheit starb er im hohen Alter von 78 Jahren. Schon mit Diplom vom 29. October 1818 war Turszky den Statuten des Leopoldordens gemäß in den erblandischen Ritterstand erhoben und mit ah. Ent- schließung vom 18. März 1819 dieser Adelsgrad auf seinen Neffen und Ad optiu- söhn Joseph T u r s z k y , jetzigen Obersten a. D., übertragen worden. Im Jahre 1848 hatte er gleichzeitig mit der Verleihung des Ordens der eisernen Krone erster Classe den Freiherrenftand erlangt. Als Mensch, Soldat und Staats- mann steht Freiherr von Turszky als wahres Musterbild da, das Nachahmung verdient. Mili tärische Zeitung (W'en. gr. 4°.) H836, Nr. l0: „Trauerklänge an der Gruft... des Feldzeugmeisterö Barons Turszky u. s. w.". Von Louise Baronin Rechenberg.— Die« selbe, l836, Nr. 12, S. 95: „Nekrolog". — Oesterreichischer M i l i tä r - Kalender für das Jahr, j337. Herausgegeben von I. Hirrenfeld (Wien 1827, kl. 8".) S. 233. Turteltanb, Wilhelm (Arzt und Schriftsteller, geb. zu Rzeszow in Galizien am 23. März 1816). Ein Sohn wohlhabender Eltern, welche in Rzeszow lebten — der Vater war, wenn Heraus- geber dieses Lexikons nicht irrt, daselbst Arzt — erhielt er schon zu Hause eine sorg- fältige Erziehung und bezog, neun Jahre alt, die lateinischen Schulen. Nebenbei betrieb er fleißig Sprachen und Musik und las Alles, was ihm eben unter die Hände kam: C a m p e , C h i m a n i , Cramer 's Ritter- und Geistergeschich- ten und gar die „Zwölf schlafenden Jung» frauen", mit denen in der Hand er einst von seinem Hofmeister auf dem Stall» boden schlummernd gefunden wurde. Als er dann eines Tages zur Ferienzeit nach Lemberg kam—der ersten größeren Stadt, die er sah — zog vor Allem das Theater, das ihm einmal zu besuchen erlaubt worden, seine Aufmerksamkeit auf sich. Nun ging es an die Lectüre von Theater- stücken, nach Rzeszow zurückgekehrt, las er Kotzebue ganz durch, zugleich aber, obgleich er erst zwölf Jahre zählte, ver- suchte er selbst ein Stuck zu schreiben. Nichts Anderes als eine Nachahmung von Kotzebue's „Sorgen ohne Noth" war dieses Erstlingswerk, in welchem er mehrere Notabilitäten seiner Vaterstadt persistirte, und der in dem Stücke auf< tretende Magister war eine Caricatur seines eigenen Hofmeisters. Das wohl- verdiente Honorar für dieses Machwerk bestand in mehrtägigem Zimmerarrest. Nun kam Schil ler an die Reihe, deffen
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Trzetrzewinsky-Ullepitsch
Band
48
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1883
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
346
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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