Seite - 161 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
Bild der Seite - 161 -
Text der Seite - 161 -
Tuschl, Signnuid Tuß
welcher
sich
in Wien aufhielt, wo er unter
Director Rosa Galerie-Inspector war,
für unseren Custos Tusch hält. In dieser
Vermuthung wird er auch durch Le«
man's „Tirolisches Künstler-Lexikon"
(Innsbruck 4830) bestärkt, worin S. 43
ein Maler Johann Dusch angeführt
ist, nach welchem Clemens Kohl das
Porträt der Madame Sacco, aber etwas
matt gestochen hat.
Nagler (G. K. Dr.). Neues allgemeines
Künstler * Lexikon (München 1839, E. A.
Fleischmann. 8".) Bd. XIX, S. 17i. ^Da
Tusch nach Nagler im Jahre 1817, im
79. Jahre gestorben, so würde er nach ihm
1738 geboren sein.) — Tschischka (Franz).
Kunst und Alterthum im österreichischen
Kaiserstaate (Wien 1836. Fr. Beck, gr. 8".)
S. 44 und 404 lnack diesem geb. 1726). —
Kraf f t (Albrecht). Die moderne Schule der
k. k. Gemäldegalerie (Wien 1837. A. Pichler's
Witwe und Sohn, 8".) S. 28 lnach diesem
geb. in Tirol 1738). — Engert (Erasmus).
Verzeichniß der Gemälde moderner Schule,
welche zur k. k. Gemäldegalerie im Belvedere
zu Wien gehören (Wien ^871, Gerold's
Sohn. 8".) S. 36 l^ nach diesem geb. 1638,
gest. in Wien 1817, wonach er 179 Jahre alt
geworden wäre!!).
1. An den Namen unseres obigen Künstlers
klingt jener Hans Sigmund Tusch l's an,
eines Kunsttischlers, der in der zweiten Hälfte
des sechzehnten Jahrhunderts lebte und durch
seine im Speisezimmer des fürstbischöflichen
Schlosses zu Velthurns in Südtirol aus»
geführten Arbeiten Zeugniß gibt, auf welcher
Hohe einst das Kunsthandwerk gestanden.
Staf f ier schreibt darüber: „Ein Zimmer,
das Fürstenzimmer genannt, vom Bischöfe
Andreas von Oesterreich mit großem Kosten»
aufwande vollendet, nimmt die besondere Auf»
merksamkeit in Anspruch, die ebenso zierliche
als kunstreiche Holzmosaik an den Seiten«
wänden und am Plafond — ein Werk des
Tischlermeisters SigmundTuschl — dürfte
in einem anderen Schlosse Tirols nicht wieder
gefunden werden". Wände und Oberdecke
sind mit Fladerholz in verschiedenen Füllungen
ausgeführt, und diese sind mit in gebeizte»:
Holze eingelegten Vögeln, Blumen und Laub»
werk in bestem Geschmacke verziert und
das Leistenwerk daran durchaus vergoldet. lS ta f f l er (Ich. Iac,). Das deutsche Tirol
und Vorarlberg. Topographisch mit geschicht--
lichen Bemerkungen (Innsbruck 1847. Fel.
Nauch. 80.) Bd. I I , S. 690.) — 2. Auch ist
erwahnenswerth Thaddäus Tuschl (aeb.
1768. gest. zu Leitomischl in Böhmen am
24. December 1864). Er war. als er starb.
Oberst a. A. und einer der ältesten Krieger
der k. k. Armee, denn er zählte 96 Jahre. Er
hatte die Freiheitskämpfe mit Auszeichnung
mitgemacht und mehrmals Wunden davon»
getragen. Im Infanterieregimente Nr. 2l
dienend, wurde er bei Gelegenheit der Expedition
nach Neapel 1821 Oberstlieutenant und trat
im folgenden Jahre mit dem Charakter eines
Obersten in den Ruhestand. Man rühmte
überdies an ihm eine seltene Gedächtnißstärke
und einen frischen Humor, der ihn selbst im
hohen Alter nicht verließ. ^Der Kamerad
(österreichisches Soldatenblatt, 4".) 1865, Nr. 2.)
Tuh, Heinrich (Bildhauer, Ort
und Jahr seiner Geburt unbekannt),
Zeitgenoß. Ueber diesen Künstler, der
nach der einen Leistung, welche von ihm
in die Oeffentlichkeit gelangte, auf einer
sehr vorgeschrittenen Stufe
stehen muß, ist
nichts Näheres bekannt. Im Jahre 1867
wurden in Wien drei Skizzen zu einem
Schubert « Denkmal ausgestellt, welche
von drei namhaften österreichischen Bild»
Hauern: Kundmann, P i lz und
Wiedemann herrührten, aber nicht
befriedigten, da in jeder derselben wohl
realistisch treu die an sich unschöne Ge-
stalt Schubert's vorgestellt war, ohne
jedoch in irgend etwas den großen Lieder-
componisten erkennen zu laffen, der
Schubert war. Nun stellte der Bild-
hauer Heinrich Tuß im October 4867
im k. k. österreichischen Museum den Ent-
wurf zu einem Schubert-Denkmal aus, auf
welchen Kenner die Aufmerksamkeit des
Publicums lenkten. Im Gegensatze zu
den drei genannten Künstlern faßte Tuß
den unsterblichen Meister der Töne m
idealer Weise auf: denn die sinnende
Stellung des auf einem Felsen befindlichen
v. Würzbach. biogr. Lexikon. XI.VIII. sGedr. j . Juli l883.)
zurück zum
Buch Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Trzetrzewinsky-Ullepitsch
- Band
- 48
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1883
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 346
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon