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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
Seite - 166 -
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Seite - 166 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48

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Tu«»ra 166 Tuvora Worten entschuldigt: „Ich konnte nicht anders, die Erscheinung (Ielaöiä's) war zu ritterlich". Die Bestürzung, die Wuth der Blätter, denen Tuvora durch seine frühere journalistische Thätigkeit an- gehört hatte, mit deren Sinnen und Trachten er vollkommen vertraut war, und die sich durch die rückhalrSlosen Ent> hüllungen eines Eingeweihten entlarvt sahen, kannte keine Grenzen. Tuvora's Erklärung erschien in der zweiten Hälfte des October im Gratzer „Herold" und ging aus diesem Journal in andere über. Die Wiener Blatter aber sielen schonungs» los über ihn her. Der „Freimüthige" brachte einen Artikel: „Tuvora der Renegat", der „Radicale" einen aus S. Engländer's Feder, betitelt: „Die Speculanten der Freiheit", in welchem die Entrüstung über den Abtrünnigen! sich ;u manchen falscben, ganz unbereck» ^ tigtcn Anklagen verirrte. Wir waren! bisher ausführlicher in der Schilderung < der damaligen Zustände, um die ganze Jämmerlichkeit des Individuums zu kenn» zeiclmen, das in denselben zu den Haupt- acteurs zählte und, mit einem Male das Gewand wechselnd, die entgegengesetzte Nolle spielte. Wir können uns nun im Folgenden ganz kurz fassen. Tuvora blieb seitdem bis an sein Ende, wie ein gewiegter Kenner Wienerischer Verhält- nisse und Persönlichkeiten schreibt, „ein Mitfreffer an der officiösen Krippe, ein Lohnschreiber für jegliches System, der mit allen Parteien schwanzwedelte und liebäugelte, vor jedem Ministerium katzen. buckelte, verachtet und gemieden von allen charakterfesten Menschen". Nebenbei soll er Börsegeschäfte und Volkswirthschaft, liches getrieben und sich — während er in Saus und Braus lebte und fürstlich wohnte, von Freund und Feind für sein Thun und Lassen gut bezahlt — nicht wenig dabei herausgeschlagen haben, denn als er starb, meldeten die Journale von einem betrachtlichen Vermögen, das er seinen Erben hinterlassen. Daß er übrigens in die politischen Verhältnisse oft tief eingeweiht und besser unterrichtet war, als die Diplomaten selbst, dafür spricht die Thatsache, daß er nach einer vollendeten politischen Mission in Paris, im Jahre 1838, entgegen den H übn er'« schen Versicherungen, bei der Behauptung beharrte, daß Frankreich an Oesterreich den Krieg erklären werde, wie es denn auck wirklich geschah. Dies und das geflügelte Wort, welches ihm in den Mund gelegt wird: „Es wundere ihn, wie Jemand ein Fleisch anderswo als bei Sach er essen könne", ist das Bleibende seines Wirkens, denn seine Flugschrift: „was nnn? Gin pa!iti5che5 Gutachten" (Wien 1866, literar.-artist. Anstalt von C. Dir:- marsch, 8".) war schon dadurch gekenn» zeichnet, daß sie seinen Namen an der Spitze trug. Helfert (Iol?. Alcr. Freiherr oon). Dic Wiener Journalistik im Jahre 1848 (Wien 1877, Man;. gr. l>0.) T. 36, 62, 70. 79, 8t. 119. 218—220, 235 und Zahl 1<)3. 218 und 4l7. — Der- selbe. Geschichte Oesterreichs vom Ausgange des Wiener October-Aufstandes 1848 (Präs 18?2. Tempskn. gr. ä".) Bd. I I I : „Die Thron» besteigung des Kaisers Franz Joseph I.". S. 23.> und Anhang. T. 118, Nr. 236. — Ebel ing (Friedrich 23.). Zahme Geschichten aus wilder Zeit (Leipzig 1831. Chr. Ernst Kolmann, gr. 12».) S. 93 und 104. — Oester» reichischer Parnaß, bestiegen uon einem heruntergekommenen Antiquar (Frey«Sing, bei Atdanasius und (5omp. ^Hamburg. Hossmann und Campe), k".) 3. 41. — Smets (Moriz). Das Jahr 1848. Geschichte der Wiener Reuo» lution (Wien 1872. Waldheim. 4".) Bd. II> S. 212—216. — Neues Wiener Tag' blatt . 187l. Nr. 166: „Joseph Tuvora". — M a g a z i n für Literatur des Auslandes (Leipzig. 4".) 1804. Nr. 37. S. 380. — Neue Freie Presse (Wiener polit. Blatt) 18. Juni 1871. Nr. 2446. in der .Meinen Chronik".
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Trzetrzewinsky-Ullepitsch
Band
48
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1883
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
346
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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