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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
Seite - 169 -
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Seite - 169 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48

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Tuzer 169 richt in der Geschichte und Geographie und für das Gymnasium das Amt des Katecheten. Auch wurde er auf dem in dem letztgenannten Jahre abgehaltenen Provinzialcapitel als Guardian für das Kloster in Bozen bestimmt; und als im Frühjahr 1816 der Gymnasialpräfect erkrankte, übernahm er noch die Prä> fectur. Nachdem er dieselbe ein Jahr provisorisch versehen hatte, erfolgte im Mai 1817 seine definitive Ernennung zum Präfecten. Auf dem Ordenscapitel 1824 zum Provinzial gewählt, trat er nun ein Amt an, welches rücksichtlich der durch die stürmische Vergangenheit und durch die politischen Umwälzungen zer» rütteten Verhältnisse des Ordens seine ganze Thätigkeit und Umsicht in Anspruch nahm. Aber er löste seine Aufgabe mit bestem Erfolge, und als die Regierung gegen das philosophische Hausstudium der Regulären Bedenken trug, war es die von ihm verfaßte Schutzschrift, welche dasselbe für den Orden rettete; jedoch mußten die jeweiligen Lectoren sich an der Universität mit Erfolg der Prüfung unterzogen haben. Diese Ginrichtung be» stand bis zum Jahre 1849. Während seines Provinzialates erhielt Tu zer auch von der Regierung den Auftrag, das Gymnasium Hall ganz mit Franciscanern zu besetzen und zugleich provisorisch die Präfectenstelle zu übernehmen. So ver» ließ er nach 16jährigem Aufenthalte in Bozen diese Stadt, um nach Hall zu übersiedeln. 18 Jahre blieb er in letzterem Orte, wo er, wie anfänglich festgestellt, nur zwei Jahre bleiben sollte. I n diese Zeit fällt auch die Herstellung eines Hospizes für die Franciscaner in Inns- bruck, deren dortiges Kloster im Jahre 1783 aufgehoben worden war. Allmälig aber stellte sich das Bedürfniß eines eigenen Hauses für die Ordmsmitglieder immer dringender heraus. Daß ein solches endlich genehmigt und bis zum September 1842 auch hergestellt ward, ist ausschließlich das Verdienst der rast- losen Bemühungen Tuzer's nach dieser Richtung. I m Jahre 4333 wurde er von der Last des Provinzialates befreit, aber bei seiner Kenntniß der Ordensverhält< nisse in allen wichtigen Fragen zu Rathe gezogen. 1838 übernahm er mit Beschluß des Ordenscapitels wieder die Präfectur in Bozen; dann zum vierten Male zum Provinzial gewählt, wirkte er in dieser Eigenschaft bis 1842, worauf er sich bis 1848 ausschließlich seinem Gymna- sium widmen konnte. Nachdem er am 18. Jänner 1848 das Ordensjubiläum gefeiert hatte, führte er auch in diesem beweoten Jahre die Präfectur des Gym- nasiums mit solcher Umsicht, daß das Schuljahr ohne Störung am gewöhn- lichen Termin, Ende Juni, geschlossen wurde. Auch führte er das beschwerliche Amt noch bis Anfang Juni 1849 fort, aber die Durchführung der neuen Gymna» sialreform war für den nunmehr 70jähri' gen Greis eine zu schwere Aufgabe. Ein Leiden, welches sich schon seit längerer Zeit fühlbar gemacht hatte, trat stärker auf und zwang ihn zur Niederlegung des Präfectenamtes, und er zog sich zur Her- stellung seiner Gesundheit in das stille Kloster zu Kältern zurück. Für seine vieljährige Thätigkeit im Schul- und Klosterwesen erhielt er von Seiner Ma> jestät am 4. Jänner 18550 die große gol- dene Civil-Ehrenmedaille pro M5 ins- 1-ltis, welche ihm auch in Anwesenheit Seiner kaiserlichen Hoheit des Erzherzogs Rainer und der Söhne desselben zu Bozen in feierlichster Weise von dem k. k. Bezirkshauptmann an die Brust ge- heftet wurde. Ain 10. August 1832 feierte Tuzer in Bozen seine Secundiz.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Trzetrzewinsky-Ullepitsch
Band
48
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1883
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
346
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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