Seite - 171 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
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Tvrdy, Franz Sa ^ Franz
gelebt. Seine feierliche Bestattung er-
folgte zn Rimini in der Kirche des Con-
vents S. Maria delle Grazie, und zwar
in der Apostelcapelle. Der Sarg wurde
mit einer lateinischen Inschrift versehen,
welche Fabian ich mittheilt, und über
die Bestattung ein besonderes Protokoll
aufgenommen.
ma.21» s Losnia, Kn» ^i gioi-ni ^ost^i (^ki-ir
l8<N, ^ratelli Vanara., gr. 8".) 1'a.rto I I ,
vol. 2, ii. N0—l14.
Tvrdl), Franz Xaver (Nechts-
ge leh r te r , geb. zu Nepomuk in
Böhmen um 1760, gest. zu P r a g
24. April 1827). Der Sohn eines
Bürgers und Lohgerbers zu Nepomuk,
widmete er sich nach gründlicher Vor«
bildung dem Studium der Rechte, nach
dessen Abschlüsse er im October 1784 als
Conceptspraktikant bei dem Prager Fiscal'
amte in den Staatsdienst trat. 4786
Ingrossist, im folgenden Jahre Actuar
und 1794 Adjunct, kam er 180l. als
Rath zum Prager Stadt« und Landrechte.
In allen diesen Stellungen zeigte er sich
als tüchtiger gediegener Beamter, so daß
er 1806 zum Rath und Referenten im
böhmischen Gubernium berufen wurde..
Im nächsten Jahre erfolgte seine Ernen«
nung zum Studienreferenten und Landes»
commissär bei der philosophischen Facul-
tät der Prager Hochschule. Endlich An«
fangs 1827 zum Vicepräsidenten des
Stadt» und Landrechtes in Prag ernannt,
wirkte er in dieser Eigenschaft bis zu
seinem noch im Frühlinge desselben
Jahres erfolgten Tode. Auch als Schrift-
steller war Tvrdy thätig, und erschien
von ihm die „Pragmatische Geschichte der
bühmiLchrn Frei5a5sen" (Prag 4804, 8".),
eine diesen bisher dunklen Gegenstand
mit großer Sachkenntniß und Gründlich- ^ keit behandelnde Monographie, und
„System drr Verlll52rn3chllft5ütchllndlnng für de-n
CinilZtacill", erster Theil (ebd. 1805, Scholl,
8".), wovon aber nur dieser erste Band
erschienen ist. Tvrdy, ein Sohn öechi-
scher Eltern, und zu einer Zeit lebend, in
welcher Manner wiePelzl, Prochaska,
Tham, Kramerius, Tomsa, Rulik
und Andere für die Wiederbelebung der
nahezu vergessenen nationalen Sprache
mit allen ihnen zu Gebote stehenden
Mitteln thätig waren, machte sich auch
nach seiner Weise, namentlich in Beamten»
kreisen, für die Förderung seiner Mutter-
spräche auf das eifrigste verdient. Mit
Pavlovsk^-, Hnsvkovsk) ' , Ne»
jedly, ja selbst mit Iungmann im
engeren Verkehre, gewann er immer mehr
und mehr Interesse für die heimische
Literatur. Als er noch Fiscaladjunct war,
1794—1802, arbeitete er darauf hin,
daß im Amts- und Intelligenzblatte der
„PragerZeitung" die gerichtlichen Erlasse
und Kundmachungen in der Muttersprache
erschienen', sowie er wahrend seines
Dienstes beim Landesgerichte und Guber-
nium darauf Bedacht nahm, daß Leuten,
welche der deutschen Sprache nicht mächtig
waren, die Bescheide in ihrer Mutter-
spräche ertheilt und in derselben auch
die Unterhandlungen mit ihnen geführt
wurden. So bewährte sich denn Tvrdy,
wie es in einem der ihm gewidmeten
Nachrufe heißt, bis an sein Lebensende
„als echter Altöeche und wahrer Förderer
der oechischen Sprache".
Noch ist einiger Personen drs Namens Trrdy
zu gedenken, so 1. einos zweiten Franz
Aaver Tvrdy, welcher, cniö Blatno in
Vöhmm gebürtig, dem geistlichen 2tande sich
widmete. Er wurde Tomarchidiakon, dann
Domdechant in Altbunzlau. ferner Weihbischof
von Hippo und starb als Suft'raaan deä
Präger Erzbischofs im Jahre 1779. eben als
er in der Minoritenkirche zu Tt. Jacob in
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Buch Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Trzetrzewinsky-Ullepitsch
- Band
- 48
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1883
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 346
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon