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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
Seite - 175 -
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Seite - 175 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48

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Tnl 176 Tyl Erzählung. Seine erzählenden Schriften erschienen nur zum geringeren Theile ge- sammelt, die meisten sind in böhmischen Zeitschriften und Almanachen zerstreut. Die bedeutendsten darunter sind: „ko- 2MZ. RutliÄi-äovg." und „Xutnokoi'sic)' ä6^i'6t", d. i. Das Kuttenberger Decret, Heide in Kuttenbergs glänzender und bewegter Vorzeit spielend, „Der Alchy- mist", „Der Theaterdirector", „Ivu8v M6ko 81-6.06 ,^ d. i. Stücke meines Her- zens, u. a. m. Der preisgekrönte Roman ^?08l.6t1ni öecd.^ d. i. Der letzte öeche, war leider eine seiner weniger genügen- den Arbeiten. Als dramatischer Dichter that Ty l nicht wenig für die Bereiche- rung des böhmischen Repertoires, an dramatischer Produktivität kann sich nur Klicpera mit ihm messen. Große Theaterkenntniß und ein leicht fließender Dialog zeichnen Ty l als Dramatiker zu» vörderst aus, jedoch leiden seine drama- tischen Werke an Leichtfertigkeit im Ent- würfe und an Seichtheit und Manierirt- heit, so daß ihn einer seiner Biographen als den böhmischen Raup ach bezeichnen zu müssen glaubt. Seine besten Leistun» gen im dramatischen Fache sind unstreitig seine bürgerlichen Schauspiele und seine Volksstücke-, das böhmische Ausstattungs- stück im modernen Sinne hat er allein geschaffen. Von seinen böhmischen Ori- ginalstücken, welche meistentheils im Druck vorliegen, nennen wir die Trauer» spiele und Dramen: „Der blinde Jung» ling" -, — „Brunswik oder Schwert und Löwe"; — „öestmir"; — „Johannes Hus"; — „Das Blutgericht oder die Kuttenberger Bergknappen"; — „Die blutige Taufe oder St. Wenzel und Drahomira"; — „Die Schweden vor Prag"; von seinen bürgerlichen Schau- spielen und Volks stücken: „Frau Ma- rianna, die Mutter des Regiments"; — „Des Brandstifters Tochter"; — „Der Banqueroutier und die Krämcrin"; — „Ein Prager Flamlander"; — „Ein armer Gaukler"; von seinen Possen und Zauberspielen: „Die Fidlowaöka"; — „Der Dudelsackpfeifer uon Strakonic" ; — „Das hartköpfige Weib"; — „Iör- gens Vision"; — „Der Satan auf der Erde" und „Die Waldjungfrau". Außer- dem war er als Uebersetzer unendlich thätig; unter seine besten Uebersetzungen zählen D e in ha rd st e in's „Hans Sachs", R a u p a ch' s „ Schleichhändler" und „Robert der Teufel", Vogel's „Erb- vertrag", Hebbel's „Genofeva" u.a.m. Auch mit einer Uebersetzung desGoeth e'- fchen „Faust", von der jedoch nur Frag- mente bekannt wurden, war Ty l lange vor Kolär beschäftigt. An demselben Tage, an welchem er starb, wurde sein letztes Buch, eine Uebersetzung des Töpfer'schen Lustspiels „Rosenmüller und Finke", bei Iaroslaw Pospl 8 i l als das 20. Bändchen der böhmischen Theater- bibliothek ausgegeben. Am wenigsten hat er sich als lyrischer Dichter versucht, doch sind einige seiner Lieder, darunter der Text zu dem Couplet „Xää äomov inü^'", und einige seiner Declamationsstücke tief ins Volk gedrungen. Als Meisterstück böhmischer Ueberfetzungen werden einige Gedichte Ferdinand Freil igrath's in Tyl's treuer und formglatter Version bezeichnet. Nach seinem Tode zeigte es sich, wie lebendig die Erinnerung an ihn im Volke sich erhält. Zehn Jahre nach seinem Hinscheiden, 1866, feierte man sein Andenken durch eine Festvorstellung, für welche sein „Dudelsackpfeifer aus Strakonic'' ausgewählt und deren Rein- ertrag zur Hälfte seinen Hinterbliebenen übermittelt wurde. Sein Geburtshaus in Kuttenberg ward mit einer Gedenk- tafel, sein Grab in Pilsen mit einem
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Trzetrzewinsky-Ullepitsch
Band
48
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1883
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
346
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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