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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
Seite - 188 -
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Seite - 188 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48

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Tnlsomski 188 Tnlsowski dem Herausgeber dieses Lexikons unbe» kannt. I n Werken über Kunst und Künstler suchen wir Tysiewicz ver- gebens. Llovuilc na,li(.'iiv. lisä^tori Dr. I'rant. I.n.6. liie^ei- 2 s^. ^1^1)-, d, i. Con< uerjations-Lerikon. Nedi^irt uon Dr. Franz Lad. Rieger und. I. Mal? (Prag 1872. I. 3. Kober, Ler.'8") Bd. IX, S. 683. Tyssowski, Joseph (Dictator von drei Tagen, 22. bis 23 Februar 1846, im Freistaate Krakau, geb. inGal iz ien um das Jahr 18<1, gest. zu Washington in Nordamerika am 6. April 1837). Der Vater, welcher als Beamter m Diensten der k. k. Regierung stand, starb, als der Sohn erst neun Jahre zählte, und hinter« ließ seine Frau mit drei unversorgten Kindern. Die Hinterbliebenen mußten ihren Unterhatt mit der kleinen Pension von zweihundert und etlichen Gulden bestreiten. Unter solchen Verhältnissen sah sicb Joseph, seit er das Gymnasium besu^te, niä^t nur auf Selbststudium an- gewiesen, sondern aucb gezwungen, das geringe Witwengehalt seiner Mutter durch Unterrichtertheilen zu vergrößern. Da« durch aber gewann der Knabe an Selbst- ständigkeit und sein Geist auch Neigung zu poetischem Schaffen, welche sick bald in verschiedenen Reimereien Luft machte. „ Im Alter der Illusionen", wie er selbst in einem 184l an den Lemberger Guber- uialpräsidenten Baron Krieg gerichteten Bittgesuche schreibt — er war damals 19 Jahre alt — überraschte ihn die pol- nische Revolution. Die Sucht, auch als Held zu glänzen, tausend Anlockungen, die Einem zu jener Zeit in Wort und Schrift, in der Schule und auf der Gaffe und besonders in Kaffeehausern begegneten, mitunter auch der Wunsch, der mütterlichen Zuchtruthe zu ent> schlüpfen, kämpften so lange in seinem Herzen gegen das Pflichtgefühl des Sohnes, bis Joseph im März 1830 unter dem Vorwande, zu seinem Namens- tage eine Landpartie zu machen, die Er- laubniß seiner Mutter erwirkte, auf zwei Tage nach Winniki, einer unweit Lem« berg gelegenen Ortschaft, zu gehen. Statt nach Winniki begab er sich nun mit einigen Gulden in der Tasche nach Zamosc. Etwas über ein Jahr machte er das revolutionäre Treiben mit, dann kehrte er gegen den Monat Mai 1831 in zerlumpter Soldatenkleidung heim. Die Erfahrungen dieses einen Jahres schienen nicht ganz ohne Eindruck auf ihn geblie» ben zu sein, denn vor einer kreisamtlichen Commission, welche den jungen Rebellen verhörte, erklärte er, daß er seine Fehler bereue und nun bereit sei, sein Blut in jedem Augenblicke unter Oesterreichs Fahnen zu verspritzen. Diese seine reu- müthige Haltung mochte wohl auch mit Rücksicht auf seine Jugend die Commis- sion bestimmen, milde mit ihin zu ver- fahren, denn es wurde ihm einstweilen nur der Besuch der Lemberger Universität untersagt und ihm bedeutet, daß er drei Jahre lang von seinem jeweiligen Auf« enthaltsorte sich ohne Wissen der Polizei nicht zu entfernen habe. So machte er sich denn bereit, zur Fortsetzung seiner. Studien nach Wien zu gehen, und um die Zeit bis zum Beginne des Studien- jahres auszufüllen, so wie auch um einiges Geld zur Reise nach dieser Uni- versitätsstadt zu erwerben, trat er in die Kanzlei bei einem Lemberger Advocaten ein und übernahm die Erziehung der zwei Söhne eines polnischen Edelmannes Namens Cajetan Leo Karnizki, welchen er auch mit polizeilicher Erlaubniß nach Lubunic in Polen begleitete. Nachdem er sich endlich sein Reisegeld erspart hatte, begab er sich Ende September 1841 nach
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Trzetrzewinsky-Ullepitsch
Band
48
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1883
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
346
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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