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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
Seite - 193 -
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Seite - 193 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48

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i«, Zdislmu 193 lange vorher mit allen denkbaren Dankes» phrasen geschmeichelt, zum zweiten Male so erbärmlich betrügen konnte? Es gibt nur eine Antwort darauf. Der Tarnower Bezirk war seit jeher der polnische Revo- lutionswinkel und vielleicht noch gefähr- licher als Krakau, wo unter den Fittigen des Freistaates der Samen der Rebellion leicht in Blüte und Frucht schießen konnte. Dorthin kam Tyssowski in dem Augen- blicke, als seine Verhältnisse sich günstiger zu gestalten begannen, und einmal in den Schlingen der unverbesserlichen adeligen Tarnower Verschwörer, fehlten ihm Muth und Wille, sich denselben zu entreißen, und so spielte er die klägliche Rolle des dreitägigen Dictators, welche mit der Verbannung aus seiner Heimat und mit dem Tode fern von der heimatlichen Erde, weit über dem Ocean ihr Ende fand. Allgemeine Zeitung (Stuttgart, Cotta, 4<>.) 31. Jänner 4847. Beilage Nr. 3t; 6. Februar 1847. Beilage Nr. 37; 18. Februar 1847. Nr. 49: „Aus dem Tagebuche eines Officiers der westgalizischen Armee, I—III" s^ mit den inhaltreichsten und interessantesten Aufschlüssen über die polnische Rebellion im Februar 184N.) — Dieselbe. 13. März 1847. Nr. 72: „Joseph Tyssowski". Tyszkiewicz, Zdislaw Graf (Mit- glied deS Abgeordnetenhauses des öfter« reichischen Reichsrathes, geb. in Gali» zien 4838). Der Sproß einer alten lithauischen Familie, über deren Ursprung und einzelne hervorragende Persönlich, keiten die Quellen s^iehe die Nebenspalte^ näheren Nachweis geben. Ein Sohn des Grafen Georg Heinrich Theodor lgeb. 4797) aus dessen Ehe mit Felicie geborenen Grasin Werszowiec»Rey, erhielt er seine wissenschaftliche Ausbildung zu Löwen in Belgien. Nach der Rückkehr ins Vaterland nahm er auf seinem Gute Werynia in Galizien bleibenden Aufent- u. Nurzbach, biogr. Lerikon. halt, daselbst sich der Landwirthschaft widmend. Sein Heimatsbezirk Kol- buszowa wählte ihn in die Bezirksver- tretung, und letztere, deren Obmann er gegenwärtig ist, sendete ihn in den gali° zischen Landtag. Als im Jahre 1878 das Mitglied des Abgeordnetenhauses Lud- wig Graf Wodzicki in das Herren- haus berufen wurde, wählten die galizi. schen Landgemeinden der Bezirke Nzeszow, Kolbuszowa u. s. w. den Grafen Tysz» kiewicz zu ihrem Vertreter im Reichs- rathe. Porträt. Holzschnitt. In der Vildnißgruppe der Abgeordneten des österreichischen Reichs» rathes. welche in der von Zamarski in Wien verlegten „Neuen illustrirten Zeitung" VI I I . Jahrg. (1880) Nr. 22 dargestellt war. Zur Genealogie der Grasen TysMeniic). Die Tyszkiewicz sind eine der reichsten und angesehensten Adelsfamilien in Polen. Ursprung» lich in Lithauen ansässig, zogen sie sich später, überall großen Grundbesitz erwerbend, nach Kleinrußland, Congreßpolen und Galizien. Ihr Uebertritt zum Christenthum und ihr Adel datirt nicht über den Anfang des fünfzehnten Jahrhunderts zurück. Ein polnischer Heraldiker bemerkt aus diesem Anlasse: um die Wappen« und Adelsanmaßungen einiger lithauischer Familien auf ihr rechtes Maß zurückzuweisen, genüge es zusagen, daß der Adel, wie man solchen in der europäischen Gesellschaft auf» faßt, seine Wiege im Ritterthume (oksvaierie) des Mittelalters habe. Das Christenthum war eine der ersten Bedingungen und die Grund» läge alles Adels. Daher könne auch der Adel der lithauischen Familien nur von der Zeit datiren, in welcher derselbe christlich wurde. Jene Vorrechte und jene Vorzüge, welche sie vor dieser Zeit genossen, haben keinen Adels» werth, wie man einen solchen auch nicht den Titeln des Kaisers Soulouque. des Grafen von Marmelade und des Marquis von Conf i türe, als den privilegirten Classen der Neger auf Haiti beimessen kann. Also erst im fünfzehnten Jahrhunderte verlieh man der Familie Tyszkicwicz die Wappeninsignien des polnischen Adelsgeschlechtes Lel iwa (den goldenen Halbmond, zwischen dessen Hörnern der goldene Stern schwebt), welche Ursprung lich die Herren und Grafen uon Tarnow Vcdr. 12. Juli 1883.) ^
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Trzetrzewinsky-Ullepitsch
Band
48
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1883
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
346
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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