Seite - 206 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48

Melli (Genealogie) 206 M M (Wappen) Brescia im Lombirdischen stammend, nannten ! sich dasclblt Obel l i . welcher Name erst mit! ihrer Uebelsiedlung auf österreichischen Boden! in Ubell i überging. Ein Mar t i n Obel l i i war 1529 Provveditore zu Brescia. ein Ago- ! ftino Obell i . mit dem unsere Stammtafel ^ anbebt. 154A Prokurator dieser Stadt, letzterer ^ starb 1384 und hinterließ aus seiner Ehe mit ^ VeTina volpi einen Sohn Daniel, der nach Teutschland übersiedelte. Daniels mit Narm ^ 5urli erzeugter Sohn Ignaz kam nach Prag ! in Böhmen, wo er. als Fortificationsarchitekt beschäftigt, mit Diplom ääo. Wien 11. Juli 1641 von Kaiser Ferdinand I I I . die Aner» kennung und Bestätigung seines alten Adels erlangte. Sein Sohn Liborius Wenzel — ob aus erster oder Zweiter Ehe, ist nicht be< kannt — bekleidete die Stelle eines General» FeldkriegscommissärZ und erdielt mit Diplom 6äo. Wien 9. Jänner 1705 und 12. Ottober 1712. L i b o r i u s W e n z e l s Brüder: ! Daniel Leopold und Ignaz Andreas Wenzel aber mit Diplom ääo. Prag 3. No- vember 170A den erbländisch-böhmischen Nitter» ! stand mit dem Prädicate „von Sieg bürg" ! und unter Einem oas In^olat ron Böhmen, j Zgna z Ll ndreas Wenzels Sodn Ignaz ^ Eigmund l iborius erlangte mit Diploln ! 6äa. Wien 1^. November 1772 den erb« - ländisch-böhmischen F r e i h e r r e n st a n d. Dieses ersten Freiderrn Ubell i von Sieg' bürg Sohn Wenzel Michael, k. k. Häm« mrrer und Hofrath bei dem Appellations» c:?r!chte. hatte aus seiner am 2U. November 17^3 geschlossenen Ehe mir Gnöriele geborenen Gräfin lUraliälaw von Nilrovirz sechs Söhne und zwei Töcbter (siede die Stammtafel). Von den Ersteren pflanzten Wenzel, W i l - helm und Procop das Geschlecht fort. Frei« Herr Wenzel, der nachmalige Oberlandes' gcrichts < Präsident, erhielt von seiner am 12. Februar 1829 ihm angetrauten Gemalin Johanna geborenen Gräfin Austosch von Zubri und Npka wohl männliche und weibliche Nach< kommenschaft, aber die erstere erlosch bereits mit seinem einzigen Sobne Wenzel, vor» maligem kaiserlich mericaniscken Oberlieute- nant, welcher um das Jahr 1870 ledigen Standes starb. Freiherr Wi lhelm war zwei» mal vermalt, aber nur aus seiner zweiten, am 23. September 1841 geschlossenen Ehe mit Johanna Gräsin wralislaw^tolisz^ stammen Kinder, und zwar: Gabriele (geb. 1842) und Oswald (geb. 24. December 1847), zur Zeit Chef des freiherrlichen Geschlechtes Ubel l i von Siegburg. Wenzel Michaels dritter Sohn Procop. welcher sich am 11. November 1841 mit Nuria l.'antiilsch von harnitz uerehe» lichte, besitzt von derselben nur eine Tochter: Mar ia Maximil ian« (geb. 16. Juli 1846). — Was die Würden und Aemter der Ubell i betrifft, so standen die Sprossen dieser Familie meist in österreichischen Staats« und Kriegsdiensten, sie bekleideten in denselben höhere Stellen, wie äiborius Wenzel, der GenerabFeldkriegscommissär. Wenzel M i - chael, welcher Hofrath bei dem Prager Appel» lationsgerichte war, Wenzel, der als Oberlan» desgerichts'Präsident, und Wilhelm, welcher als t. t. Landrath starb; andere Sprossen wieder standen in den Reihen der kaiserlichen Armee, und wie wir aus des Grafen Andreas Thürheim unvergleichlichen „Denkblattern aus der Kriegsgeschichte der t. k. österreichischen Armee" erfahren, diente ein Baron Ubel l i von Siegbürg um die Mitte des vorigen Jahrhunderts als Major im Infanterie-Regi- mente Nr. 18 und that sich am 21. September 173!) im siegreichen Gefechte bei Meissen, in welchem er auch verwundet wurde, so glänzend hervor, daß er in der betreffenden Nelation unter den Helden des Tages genannt wurde. Ein anderer Baron Ubell i kämpfte als Major im Infanterie'Regimente Ludwig Graf Tdür- heim Nr. 23 mit Auszeichnung am 14. October 1738 in der Schlacht bei Hochkirch, erlag aber bald danach den schweren Wunden, die er aus derselben davontrug. Leider kennen wir nicht die Taufnamcn dieser beiden Helden. Procop Freiherr von Ubel l i , k. k. Haupt« mann, ein Bruder des Oberlandesgerichts- Präsidenten Wenz e l , dessen Lebensskizze S. 203 mitgetheilt ist, stiftete einen Betrag von 50 si., deren fünfpercentige Interessen jährlich der älteste und bestconduisirte, oder ein in den Jahren 1848 und 1849 verwundeter Mann deS Infanterie«Regiments Nr. 23 erhält. — Was die Ehen des Hauses Ubel l i be- trifft, so holten sich die Söhne desselben ihre Frauen aus den vornehmsten Geschlechtern des böhmischen Adels, wie denn auch die Töchter in altadelige Familien heirateten, und wir begegnen in der Stammtafel den Namen der Geschlechter: Beroloingen, Deym Klenau, Kustosch, Meravigl ia« Cri< uel l i . Matten cloit. Wrat is law u.s.w. - Vappen der Freiherren Melli von Iiegburg. Quadrirter Schild mit Mittelschild. 1 und 4: in Silber ein doppelter schwarzer, gekrönter