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Nederlacher 219 Neberftreicher
Wenn er auch von M. Lerer durch
dessen spätere musterhafte Arbeiten über-
holt worden ist, so schmälert dies nicht
im Mindesten sein Verdienst, und sein
von dem langjährigen Redacteur der
„Klagenfurter Zeitung" Simon Martin
Meyer herausgegebenes „KärnthnerischrS
Mlltikan" (Klagenfurt 1862, Leon, VIII
und 262 S., kl. 80.) bleibt ein schönes
Denkmal seiner sprachlichen Forschungen
und seines philologischen Scharfsinns.
In früherer Zeit bekundete er sich durch
seine trefflichen Acrosticha als einen ge-
wandten und
sicheren
Lateiner. In dem
Nachrufe, der den würdigen Mann mit
aller Wärme des Herzens feiert, heißt es
an einer Stelle: „O, es wird wohl Nie-
mand lächeln, daß so viel Aufhebens ge«
schehe um einen schlichten Priester. Aber
welch ein Priester!" Wenn man bei solch
einem Manne des Hocuspocus gedenkt,
mit welchem durch den in böswilligster
Weise ausgedehnten Culturkampf die
Gemüther von Millionen tief erbittert
werden und der sittlichen Verlotterung
Thür und Angel sich öffnet, da möchte
man. doch
Carinthia (Unterhaltungsbeilage der „Klagen«
furtcr Zeitung") 30. Jahrg.. S October 1860.
Nr. 20: „Anton Ueberfelder. Pfarrer in Tiffen,
todt". Von Dr. L. Wenger.— Hermann
(Heinrich). Handbuch der Geschichte des Herzog«
thums Kärnthen in Vereinigung mit den öster-
reichischen Fürstenthümern. I I I . Band. 3. Heft:
(Kulturgeschichte Kärnthens vom Jahre l79U
bis 1837 (1839) oder der neuesten Zeit (Klagen-
fürt 1860. Leon. 8".) S. 204.
Ueberlacher, Gregor (Arzt und
Fach schri ftsteller, Ort und Jahr
seiner Geburt, wie seines Todes unbe-
kannt). Er lebte in der zweiten Hälfte
des achtzednten und zu Beginn des neun-
zehnten Jahrhunderts und übte als Phy>
sicus der Leopoldstadt in Wien seine ärzt»
liche Praxis aus. Er machte sich
beson- ders um die Verbreitung der Impfung,
welche er überdies eingehenden Studien
unterzog, sehr verdient und war über-
haupt ein gelehrter Arzt, dessen Feder
wir nachstehende Schriften verdanken:
„Untersuchungen iib?r llnLScharlllchßelier" (Wien
4789, Schaumburg und Comp., gr. 8".);
— „Aeber die (OrnudlüLigKeit der ersten Schi!»
dernng der Anthu- oder Kindestleckrn mn den
Arabern" (ebd. 4803, 8".) ' — „Ds
/sö^e's 62?
^Vs si ob-
" (Wien ,480?,
A. Doll, 8C., NÄ>) — und „Nachricht
über ine Wirksamkeit und NützlichKeit der
Uuhpllckenimpinng mit dem Schürte" (Wien
1807, 80.).
ckii-ui'sioa' et ^n^roniico-xiiMalosiea (Leip*
zig 1848, W. Engelmann, gr. 8".) S. 590.
Ueberstreicher, (Maler, Ort
und Jahr seiner Geburt unbekannt, lebte
in der zweiten Hälfte des achtzehnten
Jahrhunderts). Dieser Künstler mit dem
für einen Maler verhängnißvollen Namen
soll zu Salzburg gelebt und gear-
beitet haben. Doch suchen wir in Be-
nedict P i l l w e i n's „Biographischen
Schilderungen oder Lexikon salzburgi-
scher theils verstorbener, theils lebender
Künstler..." Salzburg 4821, kl. 8".)
vergeblich seinen Namen. Wir finden
Ueberstreicher nur bei Nagler er-
wähnt, der von demselben berichtet, daß
er „Maler zu Salzburg war und sich
durch historische Bilder bekannt machte,
deren er für Kirchen malte, sowohl in
Oel als in Fresco". Der berühmte
Maler Johann Baptist Ritter von
Lampi M . XIV, S. 37^>, als er 4768
in Salzburg weilte, war sein Schüler.
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Buch Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Trzetrzewinsky-Ullepitsch
- Band
- 48
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1883
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 346
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon