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Nerküü-Vyllenband 223 Ugarte> Alois
Gratz. schmückte daselbst die Decken des Circus
<dcs heutigen Swdttheaters) mit Scenen des
römischen Circus. — 2. Frau Karol ine
Uetz, vielleicht eine Verwandte der beiden
Porgenannten. Sie errichtete iin Jahre 1873
eine Waisenstiftung von 60.00») fl. mit der
Verfügung, daß von den Intel essen mit der
Zeit für je ein Waisenkind eine Einlage von
Einhundert Gulden bei der Sparcasse gemacht,
das bezügliche Büchel sodann nn k. k. Depo«
sitenamte hinterlegt, die Interessen Zins auf
ZmZ belassen und das so angesammelte Capital
den Betreffenden im Falle der Verehelichung
oder beim Antritte eines Geschäftes oder Ge>
werbes ausgefolgt werde. Stirbt aber ein
Waisenkind früher noch, so soll das Geld
nicht an dessen allfälligc Angehörigen, sondern
wieder an ein anderes Waisenkind übergehen.
l^Neue Freie Presse, 24. April 1873, im
Lcwlbericht.)
NeMl-GyllenblUld, Alfred Graf
fi. k. Oberstlieutenant, geb. 3. März
4838 zu Stut tgar t , gest. 7. Juli
1877). Ein Sohn des königlich würt»
temberg'schen Obersthofmeifters Kar l
Aug. Wilhelm Grafen Uerküll aus
dessen Ehe mit Mathi lde geborenen
Gräfin von Fries, trat er in die kaiser»
liche Armee und wurde 1863 Rittmeister
im Prinz Alexander zu Württemberg'
HuszareN'Regimente Nr. 11. Hierauf
zum Generalstabe übersetzt, machte er in
demselben den Feldzug gegen die Dänen
1864 mit und erhielt für sein ausgezeich-
netes Verhalten das Militär-Verdienst-
kreuz mit der Kriegsdecoration. Später,
1866, wurde ihm der Orden der eisernen
Krone dritter Classe mit der Kriegsdeco-
ration verliehen. Nachdem er hierauf als
Militärattache mehrere Jahre bei den
Gesandtschaften in Berlin, Paris und
Constantinopel in Verwendung gestan»
den, kam er wieder zu dem Generalftabe
in Wien. Zuletzt diente er als Oberst'
lieutenant in der niederösterreichischen
Landwehr» Dragoner - Escadron Nr. 1.
Wahrend er als österreichischer Militär- bevollmächtigter 1870 bei der kaiserlichen
Gesandtschaft in Berlin fungirte, gerieth
er mit dem Grafen von Hohenthal
wegen eines zärtlichen Verhältnisses mit
dessen Schwester, welche zu jener Zeit
Hofdame bei der Kronprinzessin war, in
Conflict, der zu einem Duelle führte, in
welchem er von seinem Gegner eine Ver-
wundung davontrug, die jedoch ohne
weitere Folgen blieb. Als er im besten
Mannesalter von 38 Jahren starb, hieß
es in einem ihm gewidmeten Nachrufe,
„daß er ein intelligenter, äußerst streb-
samer Officier gewesen, dessen Verlust in
der Armee tief beklagt wurde". Der Graf
ward im Jahre 1871 von Seiner Ma-
jestät noch mit dem Ritterkreuze des
Leopoldordens ausgezeichnet, außerdem
hatte er 1864 von Mecklenburg-Schwerin
das Militär-Verdienstkreuz und von
Preußen den Kronenorden dritter Classe
mit den Schwertern, dann aber von
Württemberg, Frankreich, Belgien, Ruß«
land und Schweden Decorirungen er-
halten. Im Jahre 1871 vermalte er sich
mit Valerie geborenen Gräfin von
Hohenthal (geb. 30. Mai 1841, gest.
zu Güns in Ungarn im März 1878),
und stammen aus dieser Ehe: Al ber-
tine, Alerandrine, Karoline und
Nicolaus (geb. zu Güns 14. Februar
1877). — Des Vorigen Bruder, Graf
Alerander (geb. 2. October 1836) dient
gleichfalls in der k. k. Armee, und zwar
seit 13. December 1876 als Oberst und
Commandant des Dragoner-Regiments
Alfred Fürst Windischgrätz Nr. 14.
Neue Freie Presse. 1870, Nr. 1932: „Ver«
liner Welt und Halbwelt"; 1877, Nr. 4627.
Abendblatt. S. 1. — Presse (Wiener ftolit.
Blatt) 1877. Nr. 184. — Frein den-Blatt.
Von Gustav Heine (Wien. 4°.) 1870. Nr. 48.
Ugarte, Alois Graf (Staatsmann
und Ritter des goldenen Vließes, geb.
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Buch Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Trzetrzewinsky-Ullepitsch
- Band
- 48
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1883
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 346
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon