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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
Seite - 240 -
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Uhl. Friedrich 240 Ml , Friedlich kleinen Vorworte dazu unter Anderem Folgendes: „Ich überlasse es den Lesern, nach diesen Liedern auf den Culturzustand der Rechen ;u schließen, und will ein Üeche werden, wenn das ganze deutsche Volk nur einen Theil eines solchen Schatzes besitzt". Schließlich in den letzten August- tagen debutirte er auch mit einem Ratio» nalgardenliede, das unter dem Titel: „Ned der iimtten Cllwpllguie" als Flugblatt in vier Auflagen, in der vierten mit dem Schlüsse: „Der fünften Schottenviertel«Com« pagnie gewidmet von ihrem Mitgliede", erschien. Auf journalistischem Gebiete treffen wir Uhl, als es im Reichstage zur Erörterung über die Zulassung der Iour» nalisten zu den Verhandlungen desselben gekommen war. In dieser Angelegenheit, welche einiger journalistischer Indiscre» tionen wegen mit einem Male zu einer sensationellen Tagesfrage aufgebauscht wurde, stellte Sigfried Kap per zunächst den Antrag, an den Reichstag einen Protest zu richten, der durch alle Zei- tungen veröffentlicht werde. Wie Frei- herr von Helfe rt in seiner Schrift: „Die Wiener Journalistik im Jahre 1848" schreibt, war dieser Protest, mit dessen Abfassung man den Antragsteller Kap- per nebst Niederhuber, Tausenau, Zang und Uhl betraut hatte, äußerst burschikos gehalten. Als dann am l t . Juli g. I . das Vereinsblatt der Deutschen in Oesterreich: „Schwarz-Roth.Gold" mit dem Motto: „Deutschland, Deutsch- land über Al les, über Alles in der Welt" unter Dr. 3. von Löhner's Redaction zu erscheinen begann, befand sich in dem Redactionscomitä neben Dr. Kuh, Joseph Rank, Schöpf und Dr. RobertZimmermann auchFried- r i ch U h l. Schon bei der zweiten Nummer fiel das Motto weg, bei der siebenten zeichnete Löhn er nicht mehr als Re- dacteur, mit der eilften, welche am 13. August herauskam, hörte das Blatt zu eristiren auf. Als die Frucht einer bereits im Jahre 4846 unternommenen mehrmonatlichen Reise in Ungarn gab dann Uhl nachstehende Werke heraus: „An2 dem Nannte. UllndzHllkten mit Stlltt'llssrn. Mit kinrr Ansicht der Herkulesbädrr (in Hch- schnitt) und H (in Kupter gest. und ral.) Aarte des Beates" (Leipzig 1848, Weber, 8"., 233 S.) und „An der Gliri52. Oilllrkrn," (Leipzig 1831, F. A. Brockhaus, 8"., X und 230 S.). Von 1848 ab war er ununterbrochen journalistisch thatig, von 1861 —1863 als Chefredacteur des Parteiblattes „Der Botschafter", und im Jahre 1872 wurde ihm unter gleichzeitiger oder doch bald danach erfolgter Verlei- hung des Regierungsrathstitels die Redac- tion der amtlichen „Wiener Zeitung" übertragen, in welcher Stellung er sich zur Stunde noch befindet. In dieser Zeit sind auch aus seiner Feder folgende größere Werke erschienen: „Die Theater- Prinzessin. Roman" 3 Bände (Wien 1863, Gerold, 16"., 494 S.); — „N°5 Hans FraMin. Namnu" (Wien 1878, 8".)' — und „Nie Notschllt'terin. Aaman" 2 Bände (Berlin 1880, Gebrüder Paetel, 8".). Ueber Uhl's Romane urtheilt ein Kri- tiker: Sie gehören zu den tüchtigsten der neuesten Zeit in realistischer Richtung. Steht er auch an Spannkraft und Reiz den gleichartigen Erzeugnissen der Franzosen nach, den Sittenbildern Feuillet's oder Daudet's, so übertrifft er sie an ge- wissenhafter Treue, an innerer Warme, an dichterischem Gehalte. Seine Romane sind Zeichen und Zeugen der Zeit, cultur- historische Documente, aus denen die Enkel lernen, wer und wie ihre Groß' eltern gewesen, illustrirte Bücher der Chronika, welche die politische Geschichte ergänzen, erläutern, coloriren. Und da
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Trzetrzewinsky-Ullepitsch
Band
48
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1883
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
346
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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