Seite - 249 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
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Uhlmann 249 Uiberacker, Wolfgaug Christoph
4826 und 1827 spielte er im Orchester
des Frankfurter Stadttheaters. Dort
kamen ihm auch Antrage aus Nord»
arnerika zu, denen er jedoch nicht folgte,
da ihn mittlerweile sein Vater nach Wien
zurückberief, damit er nun selbst die
Leitung der Instrumentenfabrik über-
nehme. I n seinem Geschäfte wirkte er
mit allem Eifer und verschaffte dem-
selben durch Verbesserung und Vervoll-
kommnung der Instrumente einen solchen
Ruf, daß nicht nur aus verschiedenen
Ländern Europas, sondern selbst aus
Nordamerika namhafte Bestellungen an
ihn gelangten. Indessen wirkte er auch
seit 1828 als Oboesolospieler wieder im
Orchester des k. k. Hofoperntheaters nächst
dem Kärnthnerthore. Zu Beginn des
Jahres 1843 wurde ihm die Auszeich-
nung zutheil, an der kaiserlichen Hof-
capelle in Wien als Oboist angestellt
zu werden, und er blieb es bis zu seinem
im besten Mannesalter von 47 Jahren
erfolgten Tode. Gaßner schreibt über
Uhlmann: „Als einer der ersten Sterne
des berühmten Wiener Hofoperntheater'
Orchesters glänzt der Oboespieler Uhl-
mann, dessen voller schöner Ton und
die
sichere
Behandlung dieses schwierigen
Instrumentes ihn zu einem der ersten
jetzt lebenden Künstler seines Faches er-
heben ". Ob U h l m a n n für sein Instru«
ment auch componirte, ist nicht be-
kannt, da er aber in den Dreißiger-
Jahren damit concertirte, nicht unwahr-
scheinlich.
Köchel (Ludwig Ritter uon). Die kaiserliche
Hof'Musikcapelle in Wien. Von 1343 bis 1867.
Nach urkundlichen Forschungen (Wien 1869,
Veck. 8".) 2. 98. Nr. 1423; S. 101. Nr. 1496.
— Hanslict (Ed.). Geschichte des (Zoncerb
Wesens in Wien (Wien 1869, Braumüller,
gr. 8<>.) S. 327. — Po hl ((5. F). Die Ge»
sellschaft der Musikfreunde des österreichischen
Hllisersilllltes und ihr Comeruatorium (Wien
187! Braumüller, gr 8".), S. l^8 und l8l. UhllllllNN, siehe
auch: Ullmaun.
Uibclacker, Franz, siehe: Uebelacker,
Franz ^S. 217 dieses Bandes.
Uiberacker, Wolfgang Christoph Graf
(Staatsmann, geb. auf dem Graf
Khevenhüller'schen Gute Kammer
in Oberöfterreich 1736, gest. zu Wien
am 13. Mai 1801). Der einzige Sohn
des Grafen W o l f gang A n t o n
sS. 260, Nr. 21^ aus dessen Ehe mit
Johanna Katharina Elisabeth
geborenen Gudenus, beendete er die
Studien zu Salzburg und wurde 1736,
erst zwanzig Jahre alt, salzburgiscker
Kämmerer und Hofrath. Bald darauf
trat er bei der kurfürstlichen Regierung in
Mainz, dann bei dem Reichskammer-
gerichte zu Wezlar in amtlicbe Praxis.
Von da begab er sich 1738 nach Wien,
wo er als Reichshofrath auf der Gelehrten-
bank — für die Adelsbank fehlten ihm
die mütterlichen Ahnen — sich allmälig
das Vertrauen Kaiser Josephs I I . in so
hohem Maße erwarb, daß ihn derselbe
1778 zum Vizepräsidenten des Reichs-
hofrathes erhob. Im Jahre 1791 wurde
er wirklicher Präsident und geheimer
Rath. Später erlangte er durch die Er-
nennung zum Eonferenzminister eine
Auszeichnung, die vor ihm noch keinem
Salzburger zutheil geworden. Nach dem
1774 erfolgten Tode seines Vaters über-
nahm er als einziger Erbe der Sig-
hartstein'schen 3inie das väterliche
Erbgut zu Sighartstein, welches er
jedoch, durch seinen amtlichen Beruf an
Wien gefesselt, nicht selbst vorwalten
konnte. Er überließ daher die ökonomi-
schen Besorgungen viele Jahre hindurch
seiner Schwester Maria Clara, bis
dieselbe in eine Geisteszerrüttung verfiel,
an welcher sie 1797 starb. Durch diesen
Umstand, noch mehr aber durch den
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Buch Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Trzetrzewinsky-Ullepitsch
- Band
- 48
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1883
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 346
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon