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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
Seite - 252 -
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Seite - 252 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48

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Niberacker (Genealogie) 232 Uideracker (Genealogie) und seinem Votier Wolfgang Max Ca- jetan am <4. September t7N von dem Kurfürsten Johann Wilhelm von der Pfalz während dessen Verwaltung des Reichs« vicariaieö die gräfliche Würde, in welcher sie salzburgischerseits am 18. Mär; 1712 an« erkannt und bestätigt wurden. Der Zeitpunkt der salzburgischen Landmannschaft fällt be< reits in das Jahr 1ö41. Ein Fideicommiß errichtete aber der Neichshofraths'Präsident und Minister Graf Wolfgang Christoph, der untermalt blieb und mittelst letztwilliger Verfügung semem Vetter von der Pfon» gauer Linie Wolfgang Hieronnmus Amadeus und dessen jüngerem Bruder Wolfgang Joseph das Hut Sighartstein vererbte. — Was die Aemter und Würden betrifft, welche die Grafen Niberacker be« kleideten, so standen Letztere vorherrschend in hochfürstlich salzburgischen, theilweise auch in bayrischen Diensten. Sie wurden mit ver< schiedenen Pfiegerschaften und Hofdiensten am fürsterzdischöflichen Hofe betraut, Sie genossen in bevorzugtem Maße die Gunst der Erz> bischöfe un) Herzoge von Vätern; die Gunst der Ersteren erstreckte sich so weit, daß die- selben den Sprossen dieses Hauses vorzugs- iveise den Nuperiusorden, ein mit Iabres« beiügen dotirteö Ebren'^ eich^n, wclckes Erz- bischof Iodann Ernst aus dem Hause der Grafen Tb u n - H o h e n st ei u sBo. XI^<V, 3. j^i>^ im Iabre l?0l gestiftet, verliehen, und kaum eine salzburgische Adelsfamilie vorkommen dürfte, welche so viele Nupertus« Ordensritter aufzuweisen hat. als jcne der Grafen Uiberacter. Sonst noch finden wir diese in haderen Diensten des Staates, d.-r Kirche und des Heeres. Unter den Staats männern nennen wir Johann Wolf- hard VIII. , der sich der Erste nach dem Schlosse Sigbartstein schrieb, und welchen Erzbischof Marthäus Lang, einer der be< rühmtesten Äirchenfürften seiner Zeit, wieder- holt mir medr oder minder wichtigen Sendun- gen nach Bayern betraute; dann V i rg i l I I . , gleichfalls deü Vertrauens seines Kirchen- fürsten und deö Aoels sich erfreuend, so daß er in wichtigen Streitfällen zum Schiedö« richter gewählt, selbst als Abgeordneter in einer Streitsache deö Herzogs Albrecht I I I . von Bauern nach Innübrucl entsendet wurde; uor Allein aber den Staatöminister und Vrä« sidenten des NeichähofrathZ Grafen Wolfgang Ehristopb, der eine Zierde seines Ge- schlechts, ein Musterbild seines hohen Amtes .und als Mensch wse Staatsmann gleick ver- ehrungswürdig war. — Im Waffendienste erblicken wir Zahlreiche Sprossen diefts Ge< schlechtes: Al ram I., Wolfgang Fer- dinand Theophil und Wolfgang Ernst Anton verbluteten auf Schlachtfeldern; Er- hard, Ernst, Johann Wolfhard, W i l - helm I., Wolfgang Caspar, Wolf- gang Ehrenreich, Wolfgang Sigmund, Wolfgang Abraham, Wolfgang M a r Eajeran standen entweder in salzburgischem oder bayrischem Kriegsdienst und zogen in dem einen oder dem anderen gegen die Türken ins Feld; insbesondere ruhmvoll aber erscheint der salzburgische Generalmajor Wolfgang Mai Cajetan, der als Commandant von Kufstein auch in österreichischen Diensten stand und als Oberst seines Regiments bei der ruhmvollen Vertheidigung der Festung Freiburg im Breisgau in so wackerer Weise mitwirkte, daß ihm und seinem Negimente vom Prinzen Eugen ein offenes Zeugniß des Wodlverhaltens gegeben wurde. — Auch im Dienste der Kirche begegnen wir meh» rrren Sprossen dieses Hauses, und zwar als Pfarrer, Mönche. Aebte, Alle aber überglänzt Bischof Georg von Sectau, ein Kirckenfürst, weit voraus seiner Zeit, abdold allen Miß- brauchen, welche vornehmlich von Seice der Mönche in die Diözese einzuschmuggeln ver- sucht wurden, aber auch energisch seine bischöf- liche Macht übend, wenn eö galt, ihre Nechte zu schützen und die Kirchenzucht aufrecht zu erhalten. — Den Wissenschaften gegen- über verhielten sie sich nicht abhold, wenn auch von besonderer Förderung derselben bei der Familie nicht eben die Nede ist. Wohl galt der Reichshofraths-Präsident Wolfgang Christoph für einen gelehrten Mann, und daß er die Wissenschaft schätzte, beweist seine glossirte Uebertragung der Marimen von La Nochefoucau lt. Dagegen ist der Fa-- milie ein hohes Standesgefühl eigen, und die« selbe ist im Gegensatze zu so vielen Adels» familien, welche nicht nach der Vergangenheit fragen, darauf bedacht, für Aufzeichnungen einer Geschichte ihres Hauses zu sorgen, wie dies die Arbeiten des salzburgischen Historio- graphen Benignus Schlachtner und des Pfarrers Winkler bezeugen, während auf Initiative des gegenwärtigen Ehefs des Hauses, des Grafen Wolfgang Hieronymus Jo- seph, eine auf sorgfaltigem Quellenstudimn berubende Monographie über die Familie von dem durch mehrere bibliographische und cultur-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Trzetrzewinsky-Ullepitsch
Band
48
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1883
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
346
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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