Seite - 259 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
Bild der Seite - 259 -
Text der Seite - 259 -
Uiberacker, Virgil IV. 239 Riberacker^ Wolfgang Abraham
und sonstigen Vorkommnissen gewählt. Erz
bischof Eberhard von NeuhauS sandt«
ihn mit Georg Thurner an den in Inns>
brück weilenden Herzog Albrecht I I I . vo
Bayern, um denselben mit Georg Thorre
zu Harnstein auszusöhnen und diesem wieder z
seinen Gütern im Etschthal zu verhelfen, wa«
auch vollkommen glückte. Am wichtigsten ifi
V i rg i l s Erwerbung de5 Hofes Sigharting,
welchen ihm Erzbischof Friedrich IV. au<
dem Hause Truchseß von Ennebecg 144!
gegen einen jährlichen Zins zu Erbrecht.
1444 aber zu Eigen verlieh. Den Hof Sig<
hartstein verwandelte er bald in das heutig
Schloß Sighartstein. und während er iich
bisher V i rg i l der Niberacker unterzeich
nete, schreibt er sich der Erste: Herr au
Sighartstein und ist so der Stammvater dei
Niberacker auf Sighartstein. Im Jahre
1?10 wurde dann genanntes Schloß von
Molfgang Maximi l ian Grafen von
Niberacker in seine gegenwärtige vi
artige Gestalt umgebaut und von Erzbischof
Sigismund I?ä4 zur Hofmark erhoben,
Wie V i rg i l für die Grabstätten seiner
Familie Sorge trug und reichlich dotirte
Stiftungen für Anniversarien zu Michel«
beuern. Raitenhaslach und in den Klostern
Hott, Au, zu St. Peter und in Sighartstein
machte, berichtet ausführlich die unten ange-
führte Quelle. Er war mit Mnigunde Aich<
Perger vermält, und feine beiden Söhne
WolfhardVI. und Ernst I I I . pflanzten den
Stamm fort. Aber der Zweig, welchen
Wolfhard stiftete, erlosch schon in dessen
Kindern, während die Nachkommenschaft
Ernsts fortblühte. l(Nalz Dr.). Die Grab»
denkmäler von St. Peter und Nonnberg in
Salzburg (Salzburg 1867. gr. 8<>.). Erste
Äbtheilung S. 100 unterm Jahr 1436,
Zahl 7?. mit Abbildung de2 Grabdenkmals.)
— 18. V i rg i l IV. (gest. 2«. November
1332). ein Sohn Ernsts aus dessen Ehe
lnit Anna Wisperg. war Hauptmann zu
Salzburg. Er erschien auf den Landtagen der
Jahre 1473 und 13^3. Besonders bekannt ist
er durch seine Fehde mit Bernhard von
Dachsberg zu Seeberg (Seewalchen).
mit dem er ursprünglich wegen Jagdfrevels
auf Tod und Leben im Streite lag. Im
Schlosse Sighartstein finden sich noch die
hierauf bezüglichen Gemälde mit beigefügten
Inschriften vor, und der für Dachsberg
bereitete eiserne Spitzenring.ist noch in der
dortigen Rüstkammer zu sehen, wie auch in Seeburg der für Vi rg i l bestimmte Kerker.
Doch siel keiner dem andern in die Hände,
und der Streit ging. durch Pflegschafts-
streitigkeiten genährt, auf die Nachkommen
über. V i rg i l war mit Rosine von Preising
vermält. Von seinen Kindern pflanzte Io«
hann Wolfhard das Geschlecht fort.
V i rg i l liegt in der Margarethencapelle zu
St. Peter in Salzburg begraben, wo sein
gut erhaltenes Marmordenkmal noch heute
sich befindet. Die unten citirte Quelle gibt
eine sehr instructive Beschreibung desselben,
sowie anziehende Bemerkungen über Wuchs
und Körperbildung unserer Vorfahren auf
Grund genauer Messungen der vorhandenen
Rüstungen. ^(Walz vr.). Die Grabdenkmale
u. s. w. Erste Abtheilung S. 181 u. f. unterm
Jahre 1332. Nr. 149 Mit Abbildung,) —
19. Wilhelm I., ein Sohn Johanns I I .
aus dessen Ehe mit Margarethe Cgger,
lebte im vierzehnten Jahrhundert. Das
Iahresbuch der Augustiner zu Regmsburg
meldet von ihm. daß er zur Zeit Kaiser
Ludwigs V. (?) l^es gibt keinen deutschen
Kaiser Ludwig V., der Letzte dieses Namens
ist der Bayer Ludwig IV. 1314—1347) in
einem Turnier daselbst gewesen, das Zeitliche
gesegnet und in seines 1336 gleichfalls dort
gestorbenen Vetters Verthold Ergolts-
bach Gruft gelegt worden sei. wo ihm auch
ein Gedächtniß gehalten wurde. — 20. Wolf-
gang Abraham (geb. 1640, gest. 13. Oc-
tuber 1693) . ein Sohn W o l f g a n g
Caspars aus dessen Ehe mit Katharina
Gräfin von Haunsberg und ein Bruder
Wolfgang Sigmunds ^S. 264, Nr. 33)
und Wolfgang Domini ts s I . 261.
Nr. 26). kam Studien halber 1631 nach
Salzburg, trat dann in das salzburgische Re«
giment unter Obersten von Flettinger und
zog mit demselben in den Türkenkrieg. Bald
befehligte er eine eigene Abtheilung und that
sich bei Camso und Neuszereg so glänzend her<
vor, dah er zum Hauptmann aufrückte und der
Erzbischof ihm den Kammerherrnschlüssel ver-
lieh. Heimgekehrt vom Kriege, diente er seinem
Fürsten und wurde salzburgischer Oberstwacht'
Meister. Rath. Ciuilhauvtniann und Mit«
verordneter des Ritterstandes. Unter seiner
Pflegerschaft zu Alt« und Lichtenthan (1667
bis 1680) brannte im letztgenannten Jahre
das Pflegschloß Altenthan nebst mehreren
Nebengebäuden nieder. Es wurde auch nicht
mehr restaurirt, sondern 1699 ganz abge>
drochen. und der Pflegersitz für die Beamten
zurück zum
Buch Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Trzetrzewinsky-Ullepitsch
- Band
- 48
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1883
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 346
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon