Seite - 264 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
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Niberacker, Wolfhard I. 264 Aiberacker^ Wolfhard IV.
gesetzt. Sie hatten fünf Söbne und vicr
Töchter svergleiche die I. Stammtafel). Von
den Ersteren pflanzten Wolfgang Anton
und Wolfgang Franz wohl das Geschlecht i
fort, doch beide von ihnen gestiftete Zweige >
erloschen schon in den nächsten Nachkommen. '
sNeue militärische Zeitschrift (Wien. >
8«.) I I . Iabrg. (1812). 3. Heft. 2. ?4—92-.
^Die Belagerung von Zreiburg im Jahre
1713". Von Schels. — Mitthei lungen^
der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde z
(Salzburg, gr. 8".) V i i . Pereinsjahr. S. 29:
„Das erzbischöflich salzburgische Kriegswesen".
Von Schal lhamrner.) — 33. Wolfgang
Eigmund (gest. zu Düsseldorf 1718), von
derTighartsteiner Linie, ein Sohn Wolf«
gang Caspars aus dessen Ehe mit Katha<
rina Gräsin Haunsberg, trat in kur«
pfälzische Kriegsdienste, stieg um l?l3 zum
Major auf. später zum Obersten eines Infan«
terie»Regiments und zum Commandanten der
kurvfälzischen Haupt' und Residenzstadt Dussel' !
dorf, als welcher er den St. Hubertusorden!
erhielt. 1669 wurde er vom Kurfürsten Io-
hann Ni lde lm von der Pfalz zugleich mit
se ineln B rüde r W o Ifga n g D o m i n i k in
den Grafen stand erboben. welche Erhebung
für Beide sowie für idren Vetter Wolf»
qang M a r (> ajeta n der Salzburger Erz- '
dischof Franz Anton a'^ s dem Hause der
Grafen Lamberg im Iabre 1712 anerkannte ^
und kundluacken ließ. Von dieser Zeit an
schrieben sich die Uib eracker Reichsgrafen '
oder kurzweg Grafen von Uiberacker ,
und Freiherren von Sighartstein und
Pfongau. Nol fgang Sigmund hattet
auä seiner Ebe mit 5ap5,ie Varbara von ^
Tollerer eine Tocdter und zwei Sönne, mit '
denen aber dieser Zweig des Grafenhauses ^
Uiberacter erlosch. — 34. Wolfhard I. !
Dieses Uiberacker, der gegen Ende des,
zwölften und im ersten Viertel des dreizehnten '
Hunderts lebte, gedenken die ^lanuinHiit2 '
doicH" (Bd. I I I , S. 216). Ob er mit dem >
im Nekrolog von Raitenbaslach unter dem!
Jahre 1180 angeführten Wolfherus identisch !
ist, und ob die Zabl 1180 eine irrige und!
statt derselben 1230 stehen sollte, muß dahin< !
gestellt bleiben. Im Jahre 122ö befand
sich^
Wolfbard mit Erzoischof Eberhard I I . !
von Salzburg aus der kärniknerischen Familie!
der Truchseß zu Straubing, wo er zwischen !
Herzog Ludwig in Bayern und dem Bischöfe >
Gebhard von Straubing einen Streit
schlichtete. Man schildert ihn als einen sehr! tapferen Ritter, der sich der besonderen Gunst
des genannten Fürsten erfreute. Wenn er
wirklich mit dem in den „Klonunientg, boioa."
erwähnten Nol fhard identisch ist, so war
er ein Sohn Ottos I. ans dessen Ehe mit
Kunigunde Kol lmann. Scine eigene
Ehefrau aber, deren Familienname unbekannt,
hieß mit ihrem Vornamen 5alome und gebar
ihm zwei Kinder: Johann, mit Mar»
garethe Pfäff inger, undHedwig, mit
N. von Wald vermalt. Mit beiden Kindern
scheint auch dieser Zweig der Uiberacter
erloschen zu sein. — 33. Wolfhard IV.
(gest. 1430), ein Sohn Johanns I I . aus
dessen Ehe mit Margaretha Egger. Die
Salzburger Erzbischöfe, die auch weltliche
Fürsten waren, hatten bisher sich oft als
Autokraten geberdet und nicht immer nach
Recht und altem Herkommen gewaltet. Be<
sonders traf dieser Vorwurf die beiden Erz<
bischöfe P i lgr im I I . aus dem Hause Puch«
heim und Gregorius aus jenem der
Schenk von Ost erwitz. Da dieselben be»
sonders in Lebenschafien und bei Verheiratung
der Töckter wider Willen der Eltern nicht
immer, wie es bisher Brauch und Sitte war,
vorgegangen, so traten nach dein Tode des
letztgenannten Erzbischoft die weltlichen Stände,
die Iiitter und die Städte zusammen und ver-
banden sich untereinander, drin neuen Erz«
bischöfe nicht eher Zu huldigen, als bis dieser
unter Verbürgung des Domkapitels sich ver-
pflichte, allen ihren Beschwerden abzuhelfen.
Ueber dieses Bündniß wurde nun am Sonn«
tage vor Christi Himmelfahrt 1403 ein schrift'
licher Act aufgesetzt und rings mit Siegeln
bekängt. Sie gaben ihm daher den Namen
des „Igels", der um und uni mit Stacheln
umgeben ist, um damit anzudeuten, daß Nie»
mand an demselben sich leicht vergreifen solle.
Dies ist der berühmte Ige lbund, dessen
Satzungen in wörtlicher Uebersetzung im
„Journal von und für Deutschland", 1783,
Stück I I , T. 334 u. f., mitgetheilt sind. Einen
richtigeren Abdruck aber bringt Zauner's
„Chronik von Salzburg", Bd. I I , S. 12 u. f.
Diesem Bunde gehörte auch Wolfhard
Uiberacker an. Mit Letzterem beginnt die
Erwerbung der Erbpflegen Lichtenthan, die
?r 1394. und Altenthan, die er 1418 erhielt,
und von denen die letztere fortwährend bei
der Familie verblieb, in Würdigung der vielen
Verdienste, welche sich die Uiberacker um
die Salzburger Erzbischöfe erworben hatten
und immer wieder erwarben. Die Pflegerschaft
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Buch Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Trzetrzewinsky-Ullepitsch
- Band
- 48
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1883
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 346
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon