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doch nicht bei jeder Benützung zu citirm pstege. Diese Einwendung
und der Vergleich meines Werkes mit einem Conversationslezikon
erscheinen mir doch zu drollig, als daß ich darüber weitere Worte verlieren
sollte. Auch hat man nun den Spieß umgekehrt und citirt wein Lezikon
mehr als mir lieb ist, da es in ganz eigenthümlicher Weise geschieht.
Ein Fall für viele. Jüngst starb der Ballettänzer Paul Taglioni.
Alle Zeitungen brachten seinen Nekrolog. An einer Stelle desselben
nun, nachdem ein großer Theil der Biographie erzählt worden, heißt es
dann wörtlich: , Wie Wurzbach's „ „Biographisches Lerikon""
berichtet, wurde dem berühmten Choreographen vom Kaiser von
Oesterreich der Franz Ioseph'Orden verliehen". Ja, das steht unter
vielem Anderen auch wörtlich in meinem Lexikon, aber diese Citation
erweckt unwillkürlich den Gedanken, als ob dasselbe vor Allem ein
Verzeichniß der Decorirten wäre. Daß der ganze übrige und lange
Artikel über Paul Taglioni mit allen anderen wenig gekannten
Einzelheiten wörtlich meinem Lexikon entnommen ist, das wird
nicht mit einer Silbe erwähnt.
Die anderen beliebten Formen, mich zu citiren, wenn zum
Beispiel ein Geburts» oder Todesdatum nicht stimmt und mich dann
die journalistische Weisheit eines Besseren belehrt, und viele andere
komische Methoden will ich, um nicht zu weitläufig zu werden, lieber
a>ä a.ota, legen und mit jenem Touristen, der, wenn ihm etwas
Absonderliches auf seinen Reisen vorkam, es in seinem Notiz-enbuch
anmerkte, rufen: „Gut für mein Buch!" Vielleicht ist es mir denn doch
gegönnt, nach Beendigung meines Werkes auch die Geschichte desselben
zu schreiben, welche immerhin ein curicuses Buch werden dürfte.
Und nun noch eine Bitte. In den lcßten Jahren häufen sich
wieder die brieflichen Anfragen, für deren Beantwortung oft eines
Tages Arbeit nicht hinreicht, und nicht genug, man fetzt mir die Pistole
geradezu auf die Brust und legt eine Briefmarke bei: um mich zur
Antwort zu zwingen. Nun aber ist die Briefmarke des einen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Ullik-Vassimon, Band 49
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Ullik-Vassimon
- Band
- 49
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1883
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 348
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon