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Ulm (Genealogie) Mm (Genealogie)
inländischen Gesetzsammlungen und einige
wenige meist von den Autoren gespen-
dete Schriften beschränkte, so ließ er
durch I . I . H. Czikann, damaligen
Hofsecretär bei der obersten Iustizstelle
sBd. I I I , S. 109^, ein Verzeichniß über
die vorhandenen, in den Rathssälen und
in der Registratur zerstreuten Bücher
anlegen, wies dann in einem 4823 eigens
erstatteten a. u. Vortrage auf die Noth-
wendigkeit des Ankaufs juridischer Werke
hin, um so nach dem Beispiele der meisten
oberen Gerichtshöfe des Auslandes den
Mitgliedern der obersten Iustizstelle alle
in ihren ausgedehnten Wirkungskreis ein-
schlagenden wissenschaftlichen Hilfsmittel
zu gewähren, und bat um Anweisung
eines entsprechenden Geldbeitrages zur
Deckung der erforderlichen Anschaffungen.
Am 23. Juli 1823, ein halbes Jahr nach
des Freiherrn Tode, erfolgte die ah. Er-
ledigung, in welcher Kaiser Franz
zunächst 40l) fi., für die folgenden Jahre
aber je 200 fl. C. M. zu Bibliotheks»
zwecken bewilligte. Hofsecretär Czikann
war auch der erste Bibliothekar der
obersten Iustizstelle. Im Jahre 1843
wurde der Betrag auf 300 fi. erhöht.
Eine bedeutende Vermehrung erhielt die
Bibliothek 1834 durch den Ankauf der
juridischen Werke aus dem Nachlasse des
Professors Wagner. So erscheint denn
Freiherr von Ulm in Büchersachen auch
als der weiße Rabe unter seinen Standes»
genossen. Freiherr Ferdinand ist un»
vermalt geblieben.
Maasburg (Friedrich von). Geschichte der
obersten Iustizstelle in Wien (1749—1848).
Größtcntheils nach amilichen Quellen dear<
beiiet (Prag 1879. I . B. Reinitzer und Comp.,
8".). S. 87
<3nr Venealogie der Freiherren van Alm. Die
Ulm sind ein altes schwäbisches, vormals
reichsrittersckaftliches Geschlecht, welches sich
bis um die Mitte des zwölften Jahrhunderts ErbisHöfen nannte, nach dem gleichnami»
gen in der Grafschaft Helfenstein gelegenen
Schlosse. AlS aber Heinrich uon Erbis<
Höfen von Kaiser Conrad I I . in die kur;
vorher durch Kaiser Lothar I I . zerstörte
Reichsstadt Ulm als Vogt eingesetzt wurde,
legte sich die Familie den Namen dieser Stadt
bei. Mit Ritter Heinrich von Ulm (1348).
dem Urenkel Qttos von Ulm genannt
Er bis Höfen, Reichsuogts von Augsburg,
welcher 1273 von Kaiser Rudolph I. den
Ritterschlag erhielt und in der Domkirche zu
Augsburg begraben liegt, beginnt die un»
unterbrochene Geschlecktsfolge dieser Familie.
Heinrichs Sohn Johann, vermalt mit
Adelheid geborenen Freiin von Atlicon, wurde
1363 von der Abtei zu St. Gallen mit dem
Schlosse Lützelstetten belehnt. Nun verzweigt
sich das Geschlecht alsbald in mehrere Linien,
deren Sprossen zu allen Zeiten bei fast allen
Hoch- und Domstiftern des weiland römisch«
deutschen Kaiserreichs, sowie bei dem deutschen
und dem Iohanniter-Orden häusig aufbe» ?
schworen wurden. Heinrich von Ulm ward
von Kaiser Sigmund mit der bis in die
neuere Zeit getragenen und erdoocnen Reichs«
steuer der Stadt Wangen bclchnt, Hans
Eonrad von Ulm zu Marbach und Gaspar
Ulm zu Wangen erhielien, ä. 6. Augsburg
5. Juni 1531 eine Adelsbestätigung.
Wappen Verbesserung und mehrere ade-
lige Freiheiten und Marcus Anton von
Ulm nebst seinem Bruder, dem deutschen
Ordensritter Christoph Heinrich, 66o.
Wien 14. Juni 168« mit Zulegung der Titel
und Wappen des erloschenen Geschlechtes
Grießenberg den Neichsfreiherren-
stand. Johann Easpar von Ulm, mit dem
unsere Scammrafel anhebt, hatte aus seiner
Ehe mit DarotlM geborenen von yohcin'ck zwei
Söhne.- Heinrich Ulm uon Langen-
rhcin, der 1606—1617 als Heinrich VI I I .
gefülsteter Abt zu Kempten war. und Jo-
hann 2udwig, dem mit Diplomen cläo.
Regensburg 20. Octobcr 1613 und Wien
20. Februar 1622 der Reich sfr ei Herren«
stand nebst Wappenoermehrung durch die
Wappen der erloschenen marbach'schen und
ellerbach'schen Familien, dann der Titel eines
Freiherrn auf Erbach. Marbach, Wan-
gen und Mi t te l »Biberach, letzterer nach
einer Besitzung seiner Frau, verliehen wurde.
Johann Ludwig war kaiserlicher geheimer
Rath und Reichshof-Vicekanzler. als welcher
er das goldene Vließ trug. Aus seiner Ehe
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Ullik-Vassimon, Band 49
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Ullik-Vassimon
- Band
- 49
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1883
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 348
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon