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) Joseph 23 Umlauf, Joseph
girt, wurde gestochen. Viele Claviercon-
aerte hinterließ Umlauf in Handschrift.
Er erfreute sich zu seiner Zeit großer
Beliebtheit, seine Opern und Singspiele
wurden gern gehört, sie zeichneten sich
auch durch leichten gefälligen Styl, schöne,
öfter reizende Melodien und gute Instru»
mentation aus. Als er in der Vollkraft
des Mannesalters aus dem Leben schied,
hinterließ er vier unmündige Kinder: drei
Töchter, welche sich der Bühne widmeten,
ohne jedoch über das Niveau des Ge-
wöhnlichen sich zu erheben, und einen
Sohn Michael, der ein tüchtiger Musiker
wurde, aber den Vater nicht erreichte.
Gerber (Ernst Ludwig). Hisrorisch«biogra°
phisches Lerikon der Tonkunstler u. s. w.
(Leipzig 1792. Breitkopf. gr. 5") Bd. I I , '
Sp. 699. — Derselbe. Neues historisch«
biographisches Lerikon der Tonkünstler (Leipzig
1812. gr. 8«.) Bd. IV, Tp. 413. — Köchcl
(Ludwig Ritter von). Die kaiserliclie Hofmusik-
capelle in Wien von 1345 bis 18ü7. Nach
urkundlichen Forschungen (Wien 1869, Beck,
gr. 8°.) 2. 88. Iakl 1182; 3. 92. I M 1254-.
S. 116. — Neichardt (Jod. Friedr.) Trci
ucrtrauic Brinc. geschrieben auf einer N«.'^
nach Wim u. s. w. (Musterdam 161<», ^")
Bd. I I , 3. 6.
Umlauf, Joseph (k. k. Art i l ler ie-
hauptmann, geb. zu Eisenbrod im
Präger Kreise Böhmens am 19. Mai
1800, gest. 4. October 1869).' Der Sohn
eines Mili-tärarztes. Nachdem er das
Gymnasium zu Gitschin besucht hatte,
trieb er in Klein» Skäl zwei Jahre lang
landwirtschaftliche Praxis, worauf er in
Prag, 19 Jahre alt, als Cadet in das
Corps der Pudweiser Scharfschützen ein-
trat. Sodann kam er als Feuerwerker
nach Wien, von da nach Italien, wo er,
zum Oberfeuerwerker befördert, als Adju-
tant an die Seite des Majors commandirt
wurde und nach neunjähriger Dienstzeit
zum Lieutenant im 1. Artillerie°Regi-
mente avancirte. Hierauf kam er als Oberlieutenam nach Prag. Als daselbst
^ 1848 die Unruhen ausbrachen, mußte er
^ mit seiner Batterie in die St. Wenzels-
^ Vorstadt ausrücken, wo ihm ein Infan»
' terie-Officier zu schießen anbefahl. Aber
da dieser nicht sein Commandant war,
weigerte sich Umlauf, den Befehl zu
vollziehen, und schoß erst, als es ihm sein
eigener Obercommandant gebot. Bald
danach begann er zu kränkeln, suchte um
Urlaub nach, den er in seiner Heimat
verlebte, und dann bat er um seine Ver-
setzung in den Ruhestand, die ihm auch
mit Verleihung des Hauptmanns-Charak«
ters gewährt wurde. Von seinem letzten
Aufenthaltsorte Eisenbrod übersiedelte er
1831 nach Biala, wo er verschiedene
historische Materialien zu sammeln begann
und Einiges davon im ^öasopi.«! Hlusea
kllilovstvi eeLkölio", d. i. ('echische
Museal-Zeitschrift, so z. B.: ^?ravK a
7>il.i'i26ili 1iä,u vo^ensivärnu 0(1 p. k*6tl^ >
Volc^ ^ lio^mdcll^a^, d. i. Reckte und
Vwricdtuna. für das Kriegsvolk von Peter
Vok von Rosenberg s184?^, ferner in den
^iiiuHtki ^rcli60io^io^6", d. i. Archäo--
logische Denkwürdigkeiten, und im ^Voie-
siavÄn^ d. i. Der Bunzlauer, veröffent'
lichte. Im Jahre 1860 begann er das
berühmte Werk des Erzherzogs Kar l :
„Grundsätze der Strategie" ins öechische
zu übersetzen und gab es unter dem Titel:
^äsa.ä^ ^trHtk^is" (Iungbunzlau l 862,
Joseph Zwettl) heraus. I n Handschrift
hmterließ er eine Geschichte von Biala
und eine solche von Bösig, ferner eine
Abhandlung über altöechische Büchsen-
macherei und einen Unterricht über das
Geschützwesen, welche Manuscripte durch
Betreibung des Prager Oberrealschul'
Professors Karl Tieftrunk vom böh-
mischen Museum erworben wurden.
Zlovnik n2,uöQ)-> keäkktori Dr. I^ i-kM.
I^ aci. li i s 3 e r a ,7. >lal>', d. l. Con°
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Ullik-Vassimon, Band 49
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Ullik-Vassimon
- Band
- 49
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1883
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 348
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon