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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Ullik-Vassimon, Band 49
Seite - 36 -
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Umlauft 36 Mnlauft Kremsier in keinen der verschiedenen Aus' schüsse des Reichstages gewählt wurde, obwohl es vorkam, daß ein und derselbe Abgeordnete in mehreren saß, wie z. B. Karl Uchazy in dem zur Prüfuüg der Reichstagsrechnungen und in jenem für den Gesetzentwurf bezüglich der Auf- hebung der Unterthanigkeitsverhältnisse; ferner daß er bei der Abstimmung über den bekannten Kudlich'schen Antrag: Aufhebung der Unterthänigkeit, eine Coalition der bäuerlichen Abgeordneten zu Stande brachte, um durch deren Ent- Haltung von der Abstimmung denBeschluß „ auf entgeltliche Ablösung der Giebig- keiten" unmöglich zu machen. Man sieht, der Censurbeamte war, ohne die Trag- weite seines Benehmens und die Rechts- frage zu ermessen, über Nacht ein Radi- caler von reinstem Waffer geworden. Glücklicher Weise aber wurde durch andere Mitglieder der Linken jener Schritt hinter- trieben. In den Octobertagen saß Um- lauft im Ausschüsse des Reichstages, und in Kremsier, wo er bis zum Schlüsse der Sitzungen an der Berathung der Grundrechte sich betheiligte, hielt er eine Rede für die Aufhebung der Todesstrafe. Da das Personal der aufgelassenen Polizeihofstelle bereits im April 1848 dem Ministerium des Innern einverleibt worden war, so wurde er nach Auflösung des Reichstages durch eine Verfügung des Ministers Stadion der Tiroler Statthalterei zur Dienstleistung zuge- wiesen. Die anfanglich geplante einfache Entlassung Umlauft 's, zu welcker dessen Verhalten im Bewegungsjahre genügenden Anlaß bot, gab Graf Sta- dion aus dem Grunde auf, um selbst den Anschein zu vermeiden, als wolle die Regierung für das incorrecte Verhalten eines Staatsdieners sich an demselben rächen. Tirol war damals das unfrei- willige Exil manches als nicht ganz zuverlässig erkannten Beamten, und als Umlauft in dem glaubensstarken Tirol gegen die religiöse Partei auftrat, da geschah etwas, was er sich wohl kaum ge« träumt hätte: er wurde von seinem gleich- falls nach Tirol verbannten Kollegen Karl Stegmayer ^Bd. XXXVIl , S. 324^ im Namen seiner Freunde be- sungen und als Held apostrophirt, „der als ein Ritter unsrer Zeit gewagt mit Frömmlern, Herren, Knechten — kühnen Streit!" Die nächste Veranlassung zu dieser poetischen Verherrlichung bot ein kleines Witzblatt, welches Umlauft während der Zeit seines Innsbrucker Aufenthaltes herausgab, und in welchem er die für die Glaubenseinheit im Lande Tirol kämpfende Partei mit den Waffen der Satyre und Persiflage rücksichtslos angriff. Nun wurde er nach Wien zurück« berufen und bald darauf, im December 1834, pensionirt. Des Staatsdienstes ledig, trat er mit Beginn des Jahres 4832 bei der Buchhandlung Sallmayer und Comp. als stiller Gesellschafter ein und gründete sich so in bürgerlicher Sphäre eine neue Existenz. I n diesem Jahre mußte er auch, damit ja kein Blatt zur politischen Märtyrerkrone ihm fehle, wegen Besitzes von Druckschriften aus dem Jahre 4848 eine kurze Kerker« haft abbüßen. Als nach dem Umschwünge der politischen Verhältnisse, welchvr dem Jahre 4839 folgte, auch die Großcommune Wien 4864 aus freier Wahl ihre Ver» treter in der Gemeinde erkor, gelangte auch Umlauft in einer Nachwahl im vierten Wahlbezirke sWieden) in den Wiener Gemeinderath. Auch bei den späteren Wahlen ging, freilich nicht immer ohne Widerspruch, der, wie im Jahre 4867, einen sehr ernsten Charakter an« nahm, sein Name aus der Urne hervor.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Ullik-Vassimon, Band 49
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Ullik-Vassimon
Band
49
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1883
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
348
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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