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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Ullik-Vassimon, Band 49
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Seite - 43 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Ullik-Vassimon, Band 49

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Ungar, Adolph 43 Clara Odiit Porträte, 1) Medaillonbildniß. Im Quader« z stein, auf welchem das Medaillon ruht. steht: ! - „Rapha.l Ungar, j erster k. k. > Bibliothekar zu ^ Prag". Unter deni Bildbände.- Gemalt von > Gebh. Kneipp, gestochen von I . Balzer! (8".). — 2) Unterschrift: „Ra-Kei Un^r". ! Xresiil <3lcrra.i5 (sie). Holzschnitt nach ^ Zeichnung von Gareis. R. I . 5e. in der i ^^l^iii ?i-2iiH"^ ^ ^ ^ 235. Noch sind anzuführen: 1. Adolph Ungar, ! einer der rücksichtslosesten Pamphleiisten des! Bewegungsjahres 1848, der sich als Doctorand^ in Wien aufhielt. Ueber seinen Lebens« und! Bildungsgang sind nur in völliger Unkennt- j niß. Er war ungarischer Jude und führte sich ! unmittelbar nach Auöbruch der Märzbewegung^ mit der Flugschrift: „Schüchterne Bemerkungen ^ eines Weltbürgers..." (Wien, bei Wallis.^ hauffer) in die Oeffeniliclikeit ein. Nach diesem ! ganz harmlosen Debüt trat er Anfangs Juni! als Redacteur des „Wiener Tagblati für alle ! Stände" auf. Dasselbe, bei U, Klopf 5en. ! und Aler. Eurich in der Wollzeile Nr. 982 > gedruckt, erschien vom 5. Juni an täglich! (Viertelbogen 8".) und endete seinen Lebens» ! lauf mit Nr. 2'»,/A0 am 12/l3. Juli. Da! Ung:lr sich auch den Herausgeber dieses ^ Lerikons, der damals die politischen Leitartikel ! für den „Oesterreichischen Courier" schrieb, zum Stichblatte seines Witzes genommen, so suchte derselbe den Doctoranden in dessen Medactionsstube — einem ärmlichen modrigen Raume — auf und stellte ibn wegen des unberechtigten Angriffs zur Rede. eine Nemedur desselben im nächsten Blatte verlangend. Da Ungar eine solche verweigerte und es damals mit dem gesetzlichen Schutze eigenthümlich bestellt war, verließ ich, nachdem er von meiner Hand noch einen Naiurselbstaooruck auf eine seiner Wangen empfangen hatte und er diesen uoisus voiens für alle Zeiten zu behalten gezwungen war, den widerlichen Raum. Im obengenannien „Wiener Tag< blatt" griff Ungar mit einer Unverfrorenheit ohne Gleichen Jeden an, der ihm rorn in den Sinn kam oder nicht mit seinen Ansichten zusammenstimmte. Mit der Privatehre wurde darin in der zügellosesten Weise verfahren, Die Angegriffenen nan'tte er „Hallunkm". „elende Hunde" u. s. w , kurz. es erfaßte jrden unbefangenen Leser, dem dergleichen unter dir Augen kam. sofort ein Ekel vor solchem Treiben. Nun, ganz ungestraft ging es dem Redacteur auch nicht hin. Einzelne der Angegriffenen suchten doch Schutz beim Gerichte, und so wurde er in einer Verhandlung am 31. August wegen falscher Meineidsbeschuldigung einer Frau zu dreiwöchentlichem Arrest oerurtheilt. Dann am 4. und 7. September wegen ähn« licher Injurien wieder sachfällig, erhielt rr neun Tage Arrest zugesprochen. Der „Oester« reichische Courier" vom 8. September, Nr. 21t», S. 871, bemerkte dazu: „wenn das so fon» gehi. kcnn I>r. Ungar sein Quartier auf längere Ze.t kündigen, da der Staat für sein Gratis «Logis Sorge trägl" U n g a r saß auch seine Strafzeit im ehemaligen Liguoriam r- kloster ab, das für die Aufnahme der in Preß» Processen Verurrheilten hergerichtet war. Ueber das freche Treiben des „Wiener Tagblatt" im Jahre 1848 gi'-t Freiherr von H e l f e r t im unienbenannten Buche ausführliche Auf- schlüsse. s^H e lfert (Freiherr von). Die Wiener Journalistik im Jahre 1848 (Wien 1877, Manz, 8«.) S. 43. 143. 176. 312. Nr. 199.) — 2. Clara Ungar (geb. in Wien um das Jahr 184«.'. Drei Schwestern: Louise. Marie und <Llara, alle aus Wien gebürtig, jung verwaist und bei einem Oheim lebend, der Vaterstelle an ihnen vertrat, zeigten früh Vorliebe für die Bühne. Louise wendete sich querst derselben zu. spielte mehrere Jahre an den Hofbühnen zu Mannheim und Braun» schweig, dann am Ttadithlater in Leipzig, zuletzt am Friedrich Wilhelmstädt'schen Theater in Berlin, an welchem sie noch 1866 ein beliebtes Mitglied war. Die zweite Schwester Mar ie, für die Darstellung sentimentaler Charaktere glücklich begabt, verließ, als sie eben im besten Fahrwasser sich befand, ihre theatralische Laufbahn, indem ste sich in Berlin verheiratete. Clara, die am meisten begabte, erhielt eine sorgfältige d'rziehung, wobei Musik, vornehmlich Gesang und Claviei-' spiel, nicht vergessen wurden. Ihr Wusiklehrer Richard Löffler fand in dem Mädchen ein so hervorragendes musikalisches Talent, daß er den Onkel zu überreden vermochte, mit ihr eine Concertreise nach Amerika zu unternebmen. Bereits waren alle Vorbereitungen dazu ge- troffen, als der plötzlich? Tod des Oheims das Project vereitelte. Diese geplante Concerl« reise war weniger nach Clara's Sinne, durch den Tod ihres Oheims stand ihr nun n^ ckitö
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Ullik-Vassimon, Band 49
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Ullik-Vassimon
Band
49
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1883
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
348
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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