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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Ullik-Vassimon, Band 49
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Anger, Franz 49' Anger, Franz Pflanzenwelt" im Druck erscheinen ließ. I n letzterer Arbeit spricht Unger, ohne Darwin's Werke gekannt zu haben, die merkwürdige Ansicht aus: „Nur in dem tiefsten Grunde des allgemeinen Pflanzen» lebens kann und muß der Grund jeder Veränderung, mag diese das Individuum oder die Einheit der Art, Gattung u. s. w. ! treffen, liegen", und noch präciser druckt ^ er diesen Gedanken in den „Botanischen ^ Briefen" mit den Worten aus: „So, schreitet die Idee der Pflanze, wie früher ^ von Zelle zu Zelle, von Blatt zu Blatt, ^ von Sproß zu Sproß, von Individuum > zu Individuum, auch hier aus stetem! Absterben und Neuerzeugen der Ge» schlechter in ununterbrochenem Wellen- schlage der Verjüngung vorwärts, eine Schöpfungsperiode um die andere be- dingend, jede neu, jede fremd, jede aber! aus den früheren verwandten, aber durch- i aus veredelten Elementen hervorgehend". Wir glauben nach diesen beiden Sätzen nicht zu viel zu behaupten, wenn wir I Nnger einen Vorläufer Darwin 's nennen. Die „Botanischen Briefe" waren es zunächst, welche den Redacteur der „Wiener Kirchen » Zeitung" Sebastian Brunner zur Denunciation Hinriffen: daß auf den österreichischen Hochschulen das Heidenthum gelehrt und mit Pferde- kraft am socialen Umstürze gearbeitet werde. Aber dabei blieb der genannte Angreifer nicht stehen. Obgleich der be- rühmte Prediger Emanuel Veith auf der Kanzel für Unger und die Natur- Wissenschaften eintrat, verschärfte Brun- ner 4833 seine Angriffe gegen den Naturforscher, den er einen „Isispriester" nannte, und die Sache ging so weit, daß Ministerium und Staatsanwaltschaft, freilich beide vergeblich, intervenirten, und Unger fand für dieses unwürdige Treiben nur in der allgemeinen Theil- v. Wurzbach, biogr. Lexikon. XI.IX. ^Ge nähme der gebildeten Welt, die treu zu ihm stand, einigermaßen ein Entgelt. Vielleicht war dieser Zelotiomus, der stch rücksichtslos geberdete und schlau genug Kirche und Krone bei seinen Angriffen ins Vordertreffen führte, m't Veran- lassung zur Ernennung Unger's zum correspondirenden Mitgliede der Berliner Akademie der Wissenschaften, welche ihm am 25. September 1833 ihr Diplom zu> sandte. So sehr ihn der Norden, den er, wie erwähnt, bereist hatte, interessirte, so hinderte ihn doch seine nicht zu starke Gesundheit, welche die Warme leichter ertrug als die Kälte, diese Reise, wie er geplant, zu wiederholen, und so wendete er sich lieber dem Süden zu und richtete zu Beginn des Jahres 1838 seine Schritte nach Aegypten und Syrien. Am 28. Jänner 1838 verließ er Wien, dampfte am 11. Februar auf dem „Bombays von Trieft ab und kehrte erst nach fünfmonatlicher Abwesenheit heim. Vornehmlich in den „Botanischen Streif- zügen auf dem Gebiete der Cultur", welche die Sitzungsberichte der mathe- matisch-naturwissenschaftlichen Classe der Wiener Akademie der Wissenschaften brachten, legte er die interessanten Ergeb nisse seiner Reise nieder. Auch im Jahre 1860 nahm er wieder den Süden zum Ausgangspunkte seines Ausfluges, indem er die ionischen Inseln und einen Theil Griechenlands durchforschte. Die wissen- schaftliche Ausbeute veröffentlichte er in einem Reisewerke über die besuchten Ge^ biete, das 1862 erschien, wo er gemein» schaftlich mit Kotschy eine Reise nach Cypern unternahm, über welche beide Forscher drei Jahre später Bericht er- statteten. Bereits im Beginn dieser Dar« stellung wurde erwähnt, wie Unger zum Zwecke seiner Forschungen mit eigener Hand Schliffe fossiler Hölzer anfertigte '. 2. Nov. i8«2.) 4
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Ullik-Vassimon, Band 49
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Ullik-Vassimon
Band
49
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1883
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
348
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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