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^ Ludwig 73 Unger, Michael
Daniel Lukäcs in Kenntniß gesetzt wurde,
schrieb sofort an einen Bekannten in Groß«
wardein um Auskunft, ob noch einer von Jenen
am Leben sei. welche jenes Geheimniß be»
saßen. Die Antwort lautete dahin, daß in der
That noch Einer lebe, Namens Kar l Unger.
der während der Revolution bei der Artillerie
gedient habe und jetzt unter bescheidenen Ver»
Hältnissen als Schriftführer des Großwardeiner
Schützenvereines angestellt sei. Unger hatte
dieses Geheimniß auch bereits früher einmal
dem ungarischen Landesveriheidiaunasministc»
rium angeboten, indeß von demselben darauf den
Bescheid erhalten, daß es von dem Anerbiet n
keinen Gebrauch machen könne, da es noch
keine ungarische Armee gebe. Als nun die
schwedische Regierung sich um den Besitz des
Geheimnisses bewarb, beschloß Unger, das«
selbe denn doch noch einmal der ungarischen
Regierung zu offeriren, und erst. wenn sein
Versuch abermals erfolglos bleibe, dasselbe
dem Obersten Kupa für die schwedische 3ie» !
gierung zu überlassen. — 11. Kar l August
von Unger (geb. zu Liebenau in Böhmen
am 16. October 1832), Besitzer des land«
täflichen Gutes Kleinrohosetz in Böhmen. Im
Jahre 1877 Mitglied der Landesrertretung
für dieses Königreich, alö Abgeordneter des
Wahlkörperö der Großgrundbesitzer, wurde er
1868 für seine Verdienste mii dem Nitier°
kreuze dcs <^ ranz Ioseph'Ordcnö ausgezeichnet
und mit kaiseilich'm Tiplom ääc». 23. Juli
1872 in den österreichischen Adelstand mit
dem Ehrenworte Edler von erhoben. Karl
August von Unger ist seit 1. Ociuver 1861
mit Clmn'nline geborenen DreUlcr (geb. 3. Juli
1842) vermalt, und stammen aus dieser Ehe:
Clementine (geb. 13. Juli 1862) und
K a r l M i l o s (geb. 3. Jänner 1863).
Wappen. In Blau ein goldbesäumter schwarzer
Querbalken mit drei goldenen Sternen, oben
ein goldener Doppeladler, unten drei aus
dem Tckildesfuße emporwachsende goldene
Kornahren. Auf dem oberen Rande des
3childcs ruht eine Krone, und auf dieser
erhebt sich ein vorn blauer, hinten goldener
Flug, belegt mit goldbesäumtem Querbalken,
auf dem drei goldene Bienen hintereinander
sichtbar sind. Die Helm decken rechts blau.
links schwarz, beiderseits mit Gold unter«
legt. Devise: iieors lavenäa, Löcurita-z. —
12. Ludwig Unger, ein üechisch>>r Lehrer
der Gegenwart zu Mscheno im Bunzlauer
Kreise Böhmens und zugleich Vorstand dcS
dortigen Gesangvereines. Er ist Vrrfasser mehrerer öechischer Iugendschriften, deren Titel
sind: „Uve-äick)'. ?uvo6ni düsniülc? xi-o
wlääei«, d. i. Die Siernlein. Original«
gedichtlein für die Jugend (Prag t863,
Styblo, 16".); — „Zakleu? xriue «.uso Ica-
N6QH'«, Hiti'Qice. Vslmi xlaötiva, .. 2 Fiuntu
?i-o ii-vs 63111-7", d. i. Der verwünschte
Prinz oder die steinerne Leberwurst. Ein
thränenreiches. . vom Grunde neues Drama
in Versen und 3 Acten. Für lebende Figuren
(Prag l869. Mikula- und Knapp, 8"., mit
Abbildung einer jeden auftretenden Figur);
— „H11>'u 2. Hlickui. Vüvockni vi2.Lr«lnsc:^H
xovidli» 2s 17. Ltolsti. I>ro ruiäHsi i
6ospel6", d. i. Die stille Mühle. Vater»
ländische Originalerzäblung aus dem 17. Jahr«
hundert für die Jugend und Erwachsene
(Prag l87U, Siyblo. 8".. mit 1 Ttahlstich).
13. Matth ias Unger (geb. ;u Troppau
in Tchlesien am 13. März 1530. gest. im
Mai 1614). Er war Doctor der Medicin und
der Philosophie. Als zu seiner Jett m Ungarn
die Pest ausbrach und viele Opfer forderte,
beobachtete cr dle Krankheit und gab über ihre
Behandlung und Heilung eine besondere
Schrift im Druck heraus. Leider finde ich
Titel und Druclort derselben nirgends ange»
geben. Teine, Oaiiin Judith geborene Ainncr
von 5cherff'cnltein starb viele Jahre vor idm zu
Leobschütz im Iägerndorf'schen am ^1. Jänner
1393. ^Iöcher (l5dristian Gottlied). All»
gemeines <H»elchr:en°Lerikon... (Leipzig 1751,
Olediisch. 4".) Bd. IV, 3p. 1681.) —
14. Michael Unger. dessen Horunyi in
seinem unten angegebenen Werke gedenkt, ist
nach diesem Schriftsteller aus Nsmetd'UMr
in Ungarn gebürtig und lebte um d:e Mitte
des siebzehnten Jahrhunderts. Er studirte in
Wiitenberg, wo er auch die Magisterwüroe
der Philosophie erlangte. Nach seiner Rückkehr
ins Vaterland dem Lehramte sich widmend,
wurde er zunächst Conrector, dann aber
Recior des Gymnasiums in Oedenburg. Von
ihm erschien eine-DisputÄlio... do aeciuators
2!oäiaeQ" zu Wittenberg im Jahre 1662 (4".)
im Druck. Nun erwähnen Szinnyei Vaier
und Hohn in ihrem Werke: ^Molioidec».
duu^g-riea, d.i2torik<! UHturLlis et martie-
2eo!-" (Vuoavesth 1878, schm. 4 .^) l>. 806.
eines Michael Nnger, der gleichfalls Lehrer
zu Oedenburg war und auch eine „viäpu.-
uaio... ä6 ^e^ui^tors ^oäi2.eo" zu Wittenbera
im Jahre 1762 in 4°., also um ein ganzes Jahr»
hundert später, als der von Horl lnyi ange»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Ullik-Vassimon, Band 49
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Ullik-Vassimon
- Band
- 49
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1883
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 348
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon