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Unterberger, Michael Angela 94 Knterkircher
rrsill"; — in der Domkirche zu Brixen das
Hochaltarblatt: Mariens Ä'llk" darstellend,
4749 gemalt, eines der schönsten Werke
des Künstlers, das ihm mit 200 Ducaten
honorirt wurde' — in der Pfarrkirche zu
Kältern das Hochaltarblatt: „Nrr h. N°>
minirnZ und dir !,, Chrnzia", vordem in der
Dominicanerkirche zu Bozen; — zu Ca»
Dalese im Bescho von Privaten mehrere
kleine Bilder, die sehr geschätzt sind und
hocb im Preise stehen' — im Ferdinan-
deum zu Innsbruck: „Verlad desZtillnib"
und „Diana Iiä Cndl^ milln". Im Rathssaale
der alten Akademie der bildenden Künste
in Wien befand sich seinerzeit sein Ge-
mälde „NcrCngrlItnrz", welches der Wiener
Kupferstecher Johann Caspar Schwab
I M . XXXII, S. 264) durch den Stich
vervielfältigt hat. Auch soll noch ein
anderes Gemälde, welches Michael
Angelo bald nach seiner 1738 erfolgten
Ankunft in Wien vollendete, und das mit
dem ersten Preise gekrönt wurde: „Nie
Vrr5tll22nng derHagar" darstellend, im Besitz
der Wiener Akademie sich befinden. Der
über die historische Kunstausstellung bei
Eröffnung der neuen k. k. Akademie der
bildenden Künste im Jahre 1877 heraus«
gegebene Katalog — nebenbei gesagt eine
äußerst lückenhafte, solchen Anlasses un-
würdige Arbeit — führt S. 223,
Nr. 2406 Michael Angelo Unter»
berger auch als Maler des berühmten
Bildes: „Hebe, den Adler tränkend" an.
Bekanntlich hat aber Ignaz Unter»
berger und nicht Michael Angelo
dasselbe gemalt, und wenn es auch eine
Copie wäre, so könnte es doch, da es
4793 zur Ausstellung gelangte, nicht der
schon 4738 verstorbene Michael An-
gelo gemalt haben. Von solchen Unrich-
tigkeiten wimmelt der besagte Katalog.
Michael Angelo Nnter berger war
ein zu seiner Zeit sehr geschätzter Künstler. Sein Colorit — manchmal etwas ins
Bunte ausartend — war frisch und leben-
dig, sein Faltenwurf reich, wodurch seine
Gestalten ein großartiges Aussehen er-
hielten. Sein Helldunkel, welches im
Laufe der Zeit nichts verlor, wurde be-
sonders gerühmt. In der Technik stand
er den besten Malern seiner Zeit gleich,
übrigens gehörie er nicht zu den Schnell-
malern, sondern behandelte alle seine
Bilder, große wie kleine, mit allem Fleiße.
Als Menjch war er ein Mann von festem
ehrenhaften Charakter, in seinem Betragen
immer gleich und würdevoll, und erfreute
er sich der besonderen Huld der Kaiserin
Maria Theresia.
Tirolischcs Kü n st l e r - Lerik o n oder kurze
Lebensbeschreibung jener Künstler, welche ge«
borene Tiroler waren oder eine längere Zeit
in Tirol sich aufgehalten daben. Von einem
Verehrer der Künste ^geistlicher Rath Lemani
(Innsbruck 183». F.l, R.'uch. 8" > T. 264.
— Tschischka (Fran;). Kunst un5 Alte»
thum im österreichischen Kaiserstaate geogra»
phisch dargestellt (Wien 183«. Fr. Veck,
gr. 8".) S. 9, 13. 54. 92. 132. 133. 156, 137.
239, 404. — Oesterreichische Nat ion a l»
Encyklopädie von Gräf fer und Czi»
kann (Wien 1837, 8".) Bd. V, S. 503. —
Annalen der bildenden Künste für die öfter«
reichischen Staaten. Herausgegeben von H. Nud
F u e ß l i (Wien 18^1. Schaumburg, 8".)
I. Tdeil. S. 13 im Artikel: „Geschichte der
bildenden Künste in Wien".
Untcrberger, siehe auch Uuters-
berger ^s
llnterkircher, nach Anderen auch
Unterkirchner, Caspar (gelehrter Theo-
log, geb. zu P ra d in der Pfarre Aguins
unfern der Ortlerspitze im Vintschgaue
Tirols am 6. Jänner 4774, gest. zu
T r i e n t am 44. September 1836).
Seine Mutter Marie geborene Pri-
misser, brachte den Sohn zu ihrem
Bruder Johann Baptist I I . Pri-
misser M . XXIII, S. 304), welcher
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Ullik-Vassimon, Band 49
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Ullik-Vassimon
- Band
- 49
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1883
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 348
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon