Seite - 96 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Ullik-Vassimon, Band 49
Bild der Seite - 96 -
Text der Seite - 96 -
Nnterreiter Nnterrichter. Franz
Natur treffe. Ueber seine Arbeiten liegen
keine Nachrichten vor. Nagler's Lexikon
und andere Werke über Kunst und
Künstler in Oesterreich kennen ihn nicht.
Talzburger Amts' und Inielligen;-
blait oom Jahre 18N. 2. «01 und vom
Iadre I81o. S. 124«.
Unteneiter, Friedrich (Glaser, geb.
in Wien um das Jahr 1804). Ueber
diesen Geschichtsschreiber der Achtund^
Vierziger-Revolution in Wien finden wir
nirgends nähere Mittheilungen, nur Frei-
herr von Helf ert gedenkt desselben in
den zwei unten in den Quellen genannten
Werken. Genannter Geschichtsforscher
bemerkt, daß des „hochrothen" Glaser-
gesellen F r ied r i ch Un te r r e i t e r
„berüchtigtes" Werk „Nie Arulllutian in
Mru", complet in acht Bandchen kl. 8".,
bei M< Lell in Wien gedruckt, zu den
größten Seltenheiten gehöre. Buchdrucker
Michael Lel l , der seine Druckerei in der
Leopoldstadt Weintraubengasse Nr. 303
hatte, zahlte zu den bevorzugtesten Typo»
graphen Wiens im Achtundvierziger-
Jahre. Neben mancherlei Pamphleten
und Flugschriften druckte er die kurz-
lebigsten Journale, so: „Wiener Allges-
posaune", „Wieneu Barricadenspäße",
„Der Prophet", „Die politische Drei-
einigkeit", „Die neueste Wiener Stadt«
post", „Politische Zweigespräche", „Die
Brieftaube", „Er mengt sich in Alles",
„Der Bahnhof", „Der politische Esel",
„Fliegende Blätter", alles Blätter, die
nur wenige Nummern erreichten, oder
es nicht über die erste Nummer hinaus
brachten. Als nach Bewältigung der
October-Revolution während des über
Wien verhängten Belagerungszustandes
die Kriegsgerichte ihre unheimliche Thä»
tigkeit begannen, wurde auch Unter-
reiter vor ein solches gestellt und im Mai 1849 zu einem Jahre Festungs-
arrest in Eisen verurtheilt. Dies läßt
seine sehr thatige Betheiligung an den
Wiener Wirren, vornehmlich in den
Octobertagen, vermuthen. Doch sei dem,
wie ihm wolle. Immerhin wird ein un-
b e f a n g e n e r Geschichtsschreiber der
Wiener Achtundvierziger-Revolution, der
nicht vor einem Jahrhundert zu gewär-
tigen ist, mit dem „berüchtigten" Ge
schichtswerke Unterreiter's zu rechnen
haben, das heißt, es sorgfältig prüfen
und benutzen müssen, da es vieles Brauch-
bare enthält.
Helferr (Freherr von). Die Wiener Journa-
listik im Iabre l848 (W'en 1877. Mcmz, 8")
S. 130. Anmerkung. — Derselbe, Geschichte
Oesterreichs vom Ausgange des Wiener ^c,
todcr'Aufstandes 1848. I I I . Die Thronbe-
st>.'iMng des Kaisers Franz Joseph I. (Prag
1872. Tempsky. 8°.) Anhang S. N3. An-
merkung Nr. 230.
Untenichter Freiherr von Rcchtenthal,
Franz (Präsident des Appellationä-
und Criminalobergericbts zu Klagenfurt,
geb. zu Käl tern in Tirol am 19. De-
cember 1773, gest. 30. December 1867>.
Der Sproß einer alten tirolischen Familie,
über welche die Quellen S. 97 Näheres
berichten, ist er ein Sohn Joseph von
Unterricht ers aus dessen Ehe mit
Barbara von Gummer. Nachdem er
in Innsbruck, wo er seine Studien be»
endete, 1798 auch die juridische Doctor»
würde erlangt hatte, wirkte er daselbst
als Dicafterialadvocat bis 1803, in
welchem Jahre er als Fiscaladjunct bei
der Tiroler Kammerprocuratur eintrat,
in dieser Stellung gleichzeitig die Lehr»
kanzel für politische Wissenschaften an
der Innsbrucker Hochschule supplirend.
4306 — Tirol stand unter bayrischer
Herrschaft — wurde er Iustizrath in
Ulm, 1808 Oberappellationsrath in
München und am 30. Mai 1814 Director
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Ullik-Vassimon, Band 49
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Ullik-Vassimon
- Band
- 49
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1883
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 348
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon