Seite - 122 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Ullik-Vassimon, Band 49

Urban, Karl 122 Urban, Karl eingeengt, als die Schlacht bei Magenta die österreichische Hauptmacht veranlaßte, sich längs des Po auf Mantua zurück- zuziehen. Durch einen Gewaltmarsch ent« zog sich Urban der Bedrohung seiner Flanke durch die Franzosen und gelangte unter zähen und blutigen Arriöregarde« gefechten glücklich bis zum Mincio. Nach der Schlacht von Solferino übertrug ihm der Kaiser den Oberbefehl in Verona. Im folgenden Jahre 1860 kam Urban als Divisionar des 4. Armeecorps nach Brunn, in welcher Stellung er bis zu seinem am 1. Mai 1863 erfolgten Ueber- tritte in den Ruhestand verblieb. Seit» dem lebte er ganz zurückgezogen in Brunn. Am Neujahrstage 1877 Mor« gens zwischen 10 und 11 Uhr bestellte er einen Comfortable, dem er die Weisung gab, ihn ins Garnisonsspital zu fahren. Unterwegs hörte der Kutscher, gerade als er über die Obrowitzer Brücke fuhr, einen Schuß, achtete jedoch nicht weiter darauf. Als aber der Wagen beim Garnisons» spital anlangte und geöffnet wurde, fand man den 74jährigen General todt in seinem Blute liegen. Der Greis hatte aus einem sechsläusigen Revolver einen Schuß auf sich gefeuert. Man sprach davon, daß ihn schweres Leiden zu dieser That getrieben habe. Freiherr Urban hatte sich zweimal vermalt, am 29. Jänner 1832 mit Anna geborenen Staff (geb. 1800, gest. zu Wien 19. Mai 1871); dann am 17. Februar 1873 mit Emilie geborenen Stubenvoll (geb. 1837). Aus erster Ehe stammen drei Söhne, von denen die beiden älteren, Karl und Victor, in der kaiserlichen Armee dienen. — Karl (geb. zu Brunn 1. August 1833) ist zur Zeit Oberst und Commandant von Erzherzog Rainer - Infanterie Nr. 39. In die Fuhstapfen seines tapferen Vaters tretend, that er sich schon als 16jähriger Lieutenant im siebenbürgischen Feldzuge 1848 und 1849 hervor, in welchem er sich das Militär-Verdienstkreuz mit der Kriegsdecoration erkämpfte; dann erwarb er sich für sein Verhalten in der Schlacht bei Custozza am 24. Juni 1866, als Major Im 63. Infanterieregimente, sowie im bosnischen Feldzuge 1878, als Oberst-Brigadier, die allerhöchste Be» lobung. Hz eh (Johann). Bem's Feldzug in Sieben, bürgen in den Jahren 1848 und 1849 (Ham» durg is»0, Hoffmann und Campe, 8°.) S. 33, 71, 83 und 218. — Hirtenfeld (I.). Der Militär»Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1837. Staatsdruckerei. schm. 4".) Bd. I I , H. 1634 und 1733. — Oesterreichischer Soldatenfreund (Wien, 4«.) 1848. S. 57; 1849, Nr. 26; Nr. 29. S. 132; Nr. 34; 185U, S- 405; 1859. Nr. 47; 18« l. S. 214: „Puchner'ö Brief an Urban vom 28. Mai 1849". — Helfert (Ios. Aler. Frech. von). Geschichte Oesterreichs vom Ausgange des Wiener Oc» tober'AufstandeS 1848 (Prag 1872, Tempsty. gr. 8".) I I I . Die Thronbesteigung des Kaisers Franz Joseph I., S. 102 und Anhang S. 83, Anmerkung 97; IV. Der ungarische Winter-Feldzug und die ottroyirte Verfassung S. 333. 338, 343. — Fricdenfels (Eugen von). Joseph Bedeus von Scharberg. Beiträge zur Zeitgeschichte Siebenbürgens im neun« zehnten Jahrhunderte (Wien 1876, Brau- müller. qr. 8°.) Bd. I I , S. 68. 84. 88. 101. 102. 104. 109. 123. 143. — F r e m d e n « B l a t t . Von Gustav Heine (Wien, 4".) 8. Jänner 1877. Nr. 6: „Vom Feldmar. schall.Lieutenant Urban". — A l l geme ine Theatei 'Zei tung. Von Adolph Bäuerle (Wien. kl. Fol.) 22. Mai 1859. Nr. 117: „Die Scharfschützen in Siebenbürgen". Von Levitschnigg. — Al lgemeine Zeitung (Augsburg. Cotta, 4°.) 1877, Nr. 5. Beilage: „Brunn 3. Jänner". — Oesterreichischer iäourier (vormals Theater<Zeitung von Adolph Väuerle) 1849. Nr. 41: „Helden- that des k. k. Obersten Urban". — Neue Ze i t (Olmütz) 1839. Nr. 156: „Feldmar» schall.Lieuteuant Karl Freiherr von Urban". — Neuigkeiten (Brünner volit. Blatt) 1859, Nr. 138 und 139: „Feldherren und Generäle des gegenwärtigen Krieges". —